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Allg. Zeitung Mainz: Gottlos / Kommentar zur Lage der Flüchtlinge in Nahost

Geschrieben am 21-09-2014

Mainz (ots) - Die Menschen, die zu Zehntausenden vor den gottlosen
Schlächtern des sogenannten Islamischen Staates in die Türkei
fliehen, sind die jüngsten Opfer einer über zehn Jahre verfehlten
Politik der USA an erster und einiger Verbündeter an zweiter Stelle.
Zweifellos stand Amerika nach dem 11. September 2001 unter Schock.
Aber der danach auf Basis eines Lügengebildes angezettelte Irak-Krieg
zertrümmerte nicht nur die staatliche Ordnung im Zweistromland,
sondern hinterließ einen Berg modernen Kriegsgeräts. Waffen, die
jetzt gegen die Kurden gerichtet werden. Die Rede ist von Völkermord.
Der Begriff mag - noch - überzogen sein, aber auf alle Fälle ist die
Lage dramatisch. Die Türkei, die viele Menschen gerettet hat, ist
wegen des neuerlichen Massenansturms ebenso überfordert wie nervös.
Die USA und die Nato stehen in der Pflicht, dem Partnerland
schnellstmöglich humanitär zu helfen und - wenn nötig - seine Grenze
zu sichern. Auch das menschenverachtende Geschacher um
Flüchtlingskontingente muss aufhören. Aber das ist nur eine Seite der
Medaille. Im Kriegsgebiet selbst kann der Westen alleine nicht
gewinnen, auch nicht mit einem massiven Einsatz von Bodentruppen.
Ohne ein Umdenken in der arabischen Welt ist dem IS nicht
beizukommen. Worauf wartet man in Riad und Doha, aber auch in
Teheran? Sind die Kurden Menschen islamischen Glaubens zweiter
Klasse, die man Mördern schutzlos überlassen darf? Auch an den Händen
der Nachbarn Iraks und Syriens klebt Blut. Deshalb wird es höchste
Zeit, dass der Teil der Welt, der zivilisiert sein will,
zusammensteht. Wenn das nicht mehr möglich ist oder nicht sein soll,
bleiben nur noch militärische Lösungen. Und von diesen ist jede
schlechter als die vorangegangene.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Andreas Trapp
Newsmanager
Telefon: 06131/485872
online@vrm.de


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