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Zur Landtagswahl: bpa Sachsen fordert Maßnahmen für zukunftsweisende Versorgungsstruktur und gegen Pflegefachkräftemangel / Verband spricht sich für Abschaffung des Schulgeldes aus

Geschrieben am 29-08-2014

Leipzig (ots) - Der Bundesverband privater Anbieter sozialer
Dienste e. V. (bpa) fordert mit Blick auf die bevorstehende
Landtagswahl endlich ein klares Bekenntnis zur Pflege in Sachsen. "In
der zurückliegenden Legislaturperiode hat die Regierung das
Zukunftsthema Pflege nur unzureichend erkannt; notwendige Maßnahmen
sind ausgeblieben oder über das Stadium der Ankündigung nur selten
hinausgekommen. Pflegebedürftige, Pflegekräfte und Einrichtungen
erwarten in der nächsten Legislaturperiode konkrete Lösungen von der
Landespolitik", kritisiert Dr. Matthias Faensen, Vorsitzender der
Landesgruppe Sachsen des bpa. Nach mehreren Podiumsdiskussionen mit
den Landtagskandidaten hat der Verband für die neue Regierung im
Freistaat einen Forderungskatalog erarbeitet, für dessen Umsetzung er
seine Unterstützung und Beratung anbietet.

Der Fachkräftemangel ist dabei ein zentrales Thema. Die Zahl der
Pflegebedürftigen steigt, und Gutachten bescheinigen Sachsen einen
weiterhin deutlich ansteigenden Bedarf an Pflegefachkräften und
Einrichtungen. Offene Stellen können teils erst nach Monaten besetzt
werden. Deshalb ist die Landesregierung aufgerufen, geeignete
Rahmenbedingungen zur Aufwertung des Pflegeberufes zu schaffen. "Die
Vergütung von Pflegedienstleistungen muss endlich erhöht werden, um
den Lohnunterschied zu den westlichen Bundesländern auszugleichen",
fordert Faensen.

Darüber hinaus fordert der bpa seit Langem die Finanzierung der
Altenpflegeschulen und die Abschaffung des Schulgeldes. Im Rahmen der
Pflegemesse Leipzig im vergangenem Jahr kündigte das
Sozialministerium an, eine Entscheidung zur Schulgeldfreiheit zu
treffen. "Geschehen ist aber bisher nichts. Nach wie vor ist das
Medizinstudium in Sachsen kostenlos, während die Altenpflegeschüler
ihren Schulplatz bezahlen müssen. Das sind nicht zu tolerierende
Verhältnisse, von denen sich jeder Kandidat der Landtagswahl
distanzieren sollte."

Des Weiteren regt Faensen an, über die Absenkung des
Renteneintrittsalters von Pflegekräften auf 63 Jahre nachzudenken.
Während Wehrdienstleistende mit 55 und Polizisten mit 56 Jahren in
den Ruhestand gehen könnten, sei für Pflegende in den Mittfünfzigern
noch lange kein Ende in Sicht - und das, obwohl ihr Beruf
anerkanntermaßen nicht nur körperlich, sondern auch psychisch
kräftezehrend und belastend ist.

Und schließlich wartet der bpa in Sachsen noch immer auf ein
flächendeckendes Versorgungskonzept zur Pflege in Sachsen. Faensen:
"Die künftige Regierung muss die Weichen für neue Versorgungsangebote
in Verbindung von Wohnen und Pflege stellen. Das Betreuungs- und
Wohnqualitätsgesetz gilt es zu novellieren, um rechtliche Hemmnisse
der Entwicklung von Versorgungsangeboten zu beseitigen."

bpa e. V. - Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste
e. V. (bpa) bildet mit mehr als 8.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen,
davon rund 450 in Sachsen, die größte Interessenvertretung privater
Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der
ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und
der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa
organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für
circa 245.000 Arbeitsplätze und 18.900 Ausbildungsplätze. Das
investierte Kapital liegt bei etwa 19,4 Milliarden Euro.



Pressekontakt:
Für Rückfragen: Jacqueline Kallé, Leiterin der
bpa-Landesgeschäftsstelle Sachsen, Tel.: 0341/2110530, Mobil:
0162/1341356


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