(Registrieren)

Westfalenpost: Es muss eine Ausnahme bleiben / Kommentar von Harald Ries zu Waffenlieferungen in den Irak

Geschrieben am 20-08-2014

Hagen (ots) - Das Machtvakuum, in das die Barbaren vom Islamischen
Staat vorstoßen konnten, hat George W. Bushs sinnloser Feldzug gegen
Saddam Hussein erzeugt. Die US-Soldaten bekamen es dabei mit Waffen
zu tun, mit denen sie selbst den Irak gegen den Iran aufgerüstet
hatten. Das verdeutlicht: Waffenlieferungen und Militäraktionen
führen bisweilen absolut nicht zum gewünschten Resultat. Der Verzicht
auf beides bewahrt allerdings auch nicht davor, sich schuldig zu
machen. "Grundsätzlich keine Waffen in Kriegs- und Kampfgebiete zu
liefern, das ist ein Prinzip, dem sich diese Bundesregierung
natürlich auch weiterhin verpflichtet fühlt." Zehn Tage alt ist diese
Aussage von Regierungssprecher Seibert. Auch damals war schon klar,
dass die islamische Terrortruppe die Grundlagen der Zivilisation
verlassen hat. Doch seitdem ist deutlicher geworden, dass Prinzipien
wichtig und richtig sind, aber nicht als Ausreden in akuten Notlagen
taugen. Und der IS ist ein besonderer Fall: Wir sind aus gutem Grund
vorsichtig mit dem Begriff des Bösen, aber hier zeigt es sich. Sicher
sind Bedenken gegen deutsche Panzerabwehrraketen für die irakischen
Kurden berechtigt. Galten deren neue Freunde von der PKK nicht gerade
noch als Terroristen, gegen die wir unseren Nato-Partner Türkei
unterstützten? Wünschen wir uns ein unabhängiges Kurdistan (in
welchen Grenzen? Wird die Waffenlieferung in ein Kriegsgebiet zum
Präzedenzfall, der den gerade diskutierten Exportbeschränkungen
direkt zuwiderläuft? Letzteres darf auf keinen Fall geschehen. Es
kann sich im Nordirak nur um eine Ausnahme zum Schutz von
Menschenleben handeln. Zur Verdeutlichung dieses besonderen
Charakters wäre ein - rechtlich nicht notwendiger -
Bundestagsbeschluss politisch hilfreich.



Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

542861

weitere Artikel:
  • RNZ: Abgehängt Heidelberg (ots) - Christian Altmeier zur "Digitalen Agenda" der Bundesregierung Die "Digitale Agenda" beschreibt umfassend die Probleme, die Deutschland in punkto Internet hat: Die Datenübertragung ist vielerorts viel zu langsam, die IT-Wirtschaft hinkt hinter der Konkurrenz aus den USA, Skandinavien oder Ostasien hinterher und bei der IT-Sicherheit vieler Unternehmen hapert es. Wird nun also alles besser, frei nach dem Motto: Gefahr erkannt, Gefahr gebannt? Leider nicht. Denn wer nach Lösungen sucht, wird in dem 36 Seiten mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Politische Kehrtwende Deutschland will Kurden Waffen liefern Cottbus (ots) - Keine deutschen Waffen in Spannungsgebiete. Dieser Grundsatz war bislang oberste Maxime deutscher Außen- und Sicherheitspolitik. Seit gestern gilt sie nicht mehr. Angesichts der zweifellos furchtbaren Bilder über das fanatische Morden der Terrortruppe "Islamischer Staat" im Norden Iraks hat sich die Bundesregierung entschlossen, einen Tabubruch zu vollziehen. Die Frage ist nicht länger, ob Waffen an die sich verteidigenden Kurden geliefert werden, sondern nur noch, wann und welche. Nüchtern betrachtet könnte der durch mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Die Vermessung von Neuland Zur "Digitalen Agenda" der Bundesregierung Cottbus (ots) - Als "Neuland" bezeichnete Angela Merkel einmal das Internet. Sicher aus Versehen, denn sie selbst beherrscht es durchaus. Das Wort war eher eine Freudsche Fehlleistung, bei der die Wahrheit aus Versehen ausgesprochen wird. Politisch hat die Bundesregierung das Internet in den vergangenen acht Jahren unter Merkels Verantwortung nämlich tatsächlich sträflich vernachlässigt. Daher kann man den gestrigen Kabinettsbeschluss über eine "Digitale Agenda", die das alles wieder gutmachen soll, auch nicht uneingeschränkt bewundern. mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar / Mehr für die Beamten = Von Detlev Hüwel Düsseldorf (ots) - Heute Abend wird sich zeigen, ob Hannelore Kraft im Streit um die Beamtenbezüge die Gewerkschaften hinter sich bringen kann. Für die Regierungschefin wäre das überaus vorteilhaft, denn dann brauchte sie von dieser Seite keinen Widerstand mehr befürchten. Doch ob es so kommt, ist ungewiss. Denn unter den Gewerkschaftsmitgliedern gibt es große Verärgerung. Viele hatten gehofft, dass die Landesregierung nach ihrer blamablen Niederlage vor dem Verfassungsgericht das Tarifergebnis (5,6 Prozent für 2013 und 2014) komplett mehr...

  • Badische Zeitung: Waffenlieferung in den Irak / Wegducken ist nicht mehr Kommentar von Thomas Fricker Freiburg (ots) - Ja, diese Entscheidung ist richtig - ungeachtet aller Gefahren, die der Waffenexport mitten hinein in ein Krisengebiet birgt. Dabei sprechen gegen solche Lieferungen gute Gründe: Waffen tragen oft genug zur Eskalation bei, und sie können sich eines Tages gegen andere Kräfte richten, als gegen die, die man mit ihnen heute zu bekämpfen hofft. Aber zugleich gibt es Umstände, die dazu zwingen können, eben diese Risiken einzugehen. Im Nordirak sind sie gegeben. (...) Indem sich die Bundesregierung auf humanitäre Hilfe mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht