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WAZ: Der kalte Wirtschaftskrieg. Kommentar von Stefan Schulte

Geschrieben am 29-07-2014

Essen (ots) - Einen Erfolg zeitigen Europas neue Sanktionen gegen
Russland bereits: Der alte Kontinent reagiert als Einheit auf Putins
Bürgerkriegstreiberei in der Ukraine. Damit demonstriert das gerade
in den USA als Debattierclub geschmähte Europa eindrucksvoll wie nie
Handlungsfähigkeit. Die Blöße, weder von Putin noch Obama ernst
genommen zu werden, konnte sich die EU nicht länger geben. Allein,
dies droht der einzige Erfolg zu bleiben. Die Sanktionen folgen der
Logik eines kalten Wirtschaftskrieges. Sie sollen Schaden anrichten
und das werden sie. Die russische Wirtschaft taumelt längst am Rande
der Rezession, treffen die Sanktionen den Energie- und Finanzsektor,
stürzt sie hinein. Anders als ein Großteil der Bevölkerung honoriert
das Kapital Putins harte Haltung nicht, sondern flieht. Firmen kommen
kaum mehr an frisches Geld. Der Rubel rollt nur noch abwärts, was
überlebenswichtige Importwaren verteuert. Auf die Menschen warten
sinkende Löhne bei steigenden Preisen. Das eigentliche Ziel von
Sanktionen, die Disziplinierung uneinsichtiger Autokraten, bleibt
aber naive Theorie. Davor steht Putins gefährlicher Stolz. Gefährlich
für Ukrainer wie Russen. Europa musste reagieren, aber es trifft mit
seinen Sanktionen die Zivilbevölkerung - das ist der Preis für sein
neues Selbstwertgefühl.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de


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