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ZDF-Politbarometer Juli 2014 / Nach der WM: Angela Merkel mit Bestwerten / Nur jeder Vierte hält Verhältnis zu USA für dauerhaft beschädigt (FOTO)

Geschrieben am 18-07-2014

Mainz (ots) -

Der Weltmeister-Titel hat das ganze Land in Hochstimmung versetzt.
Selten so viele Menschen beurteilen ihre persönliche wirtschaftliche
Lage als gut (62 Prozent; schlecht: 8 Prozent; teil/teils: 30
Prozent), und auch die wirtschaftliche Situation des Landes insgesamt
wird sehr positiv gesehen. Bundeskanzlerin Angela Merkel wird jetzt
auf der +5/-5-Skala mit einem Durchschnittswert von 2,8 beurteilt.
Das ist ihr bester Wert bisher überhaupt, ein Zehntel mehr als sie
unmittelbar nach der gewonnenen Bundestagswahl 2013 erhalten hatte.

Für deutliche Mehrheit zählt Merkel mehr als die Inhalte der
CDU/CSU

Die seit Monaten konstant guten Umfragewerte für die CDU/CSU
hängen nur für 18 Prozent aller Befragten mit den von der Union
vertretenen politischen Inhalten zusammen, 72 Prozent sehen dagegen
die Ursache für das Dauerhoch hauptsächlich in der Person der
Kanzlerin begründet (Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden
jeweils "weiß nicht").

Zwei Drittel wünschen sich, dass Merkel 2017 noch einmal zur Wahl
antritt

Angesichts dieses Urteils verwundert es nicht, dass 65 Prozent
meinen, Merkel solle bei der nächsten Bundestagswahl 2017 ein
weiteres Mal als Kanzlerkandidatin antreten, 29 Prozent wollen das
nicht. In den Reihen der CDU/CSU-Anhänger fällt das Votum für eine
weitere Kandidatur mit 84 Prozent noch deutlicher aus (dagegen: 12
Prozent).

Projektion: CDU/CSU im Plus, SPD und AfD im Minus

Auch bei der Projektion macht sich dieser Trend bemerkbar: Wenn am
nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die CDU/CSU jetzt auf 41
Prozent (plus 2) und die SPD auf 24 Prozent (minus 1). Die Linke
bliebe konstant bei 9 Prozent, die Grünen könnten weiterhin mit 11
Prozent rechnen und die FDP unverändert mit 3 Prozent. Die AfD käme
jetzt nur noch auf 5 Prozent (minus 1). Die anderen Parteien zusammen
erzielten erneut 7 Prozent.

Top Ten: Neben Merkel legt auch Frank-Walter Steinmeier deutlich
zu

Neben Angela Merkel mit 2,8 (Juni II: 2,4) auf Platz eins der nach
Ansicht der Befragten wichtigsten zehn Politiker kann sich vor allem
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier auf Platz zwei mit 2,4
(Juni II: 1,9) auf der Skala von +5 bis -5 auf einen persönlichen
Spitzenwert verbessern. Danach folgen Wolfgang Schäuble mit 2,0 (Juni
II: 1,9), Hannelore Kraft mit 1,8 (Juni II: 1,6), Sigmar Gabriel mit
1,2 (Juni II: 1,1), Peer Steinbrück mit 1,1 (Juni II: 0,9), Ursula
von der Leyen mit 1,0 (Juni II: 0,8), Andrea Nahles mit unveränderten
0,5 und Gregor Gysi ebenfalls mit 0,5 (Juni II: 0,3). Neues
Schlusslicht ist jetzt Horst Seehofer mit unveränderten 0,3.

74 Prozent finden es angemessen, dass US-Geheimdienstler
Deutschland verlassen musste

Als Reaktion auf die Enttarnung von zwei in deutschen Behörden
tätigen Spionen für die USA hat die Bundesregierung den obersten
Repräsentanten der US-Geheimdienste in Deutschland aufgefordert, das
Land zu verlassen. Diese Reaktion halten 74 Prozent für angemessen,
lediglich 10 Prozent bezeichnen das als eine zu starke und 13 Prozent
als zu schwache Antwort. Allerdings glaubt kaum jemand (3 Prozent),
dass die USA jetzt das Ausspionieren deutscher Behörden beenden
werden, 95 Prozent gehen von einer Fortsetzung aus.

Verhältnis zu den USA war nur während des Irak-Kriegs schlechter

Knapp die Hälfte aller Befragten (49 Prozent) bezeichnet momentan
das Verhältnis zu den USA als (sehr) gut und unwesentlich weniger (48
Prozent) als (sehr) schlecht. Im Januar 2014 - also während der
NSA-Affäre - waren es immerhin noch 57 Prozent, die das Verhältnis zu
den USA als (sehr) gut bezeichneten. Lediglich während des
Irak-Kriegs beurteilte eine deutliche Mehrheit das Verhältnis zu den
USA als (sehr) schlecht. Allerdings meinen jetzt nur 25 Prozent, dass
das Verhältnis zu den USA aufgrund der aktuellen Vorfälle dauerhaft
beschädigt bleibt, 72 Prozent glauben das nicht.

Mehrheit will kein stärkeres deutsches Engagement im
Nahost-Konflikt

Lediglich 40 Prozent sprechen sich dafür aus, dass Deutschland zur
langfristigen Lösung des Nahost-Konflikts einen größeren Beitrag
leisten sollte. 54 Prozent votieren gegen ein verstärktes deutsches
Engagement, darunter besonders viele Anhänger von CDU/CSU und AfD
aber auch der Linke. Diese mehrheitliche Zurückhaltung basiert auch
auf einer großen Unsicherheit bezüglich der Schuldfrage in dem
Konflikt: So sehen sich 73 Prozent aller Befragten nicht in der Lage,
Israelis oder Palästinensern die hauptsächliche Schuld an den
aktuellen militärischen Auseinandersetzungen zu geben. 18 Prozent
sehen die größere Schuld bei Israel und 9 Prozent bei den
Palästinensern.

Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer
Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der
Zeit vom 15. bis 17. Juli 2014 bei 1273 zufällig ausgewählten
Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ
für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der Fehlerbereich
beträgt bei einem Parteianteil von 40 Prozent rund +/- drei
Prozentpunkte und bei einem Parteianteil von 10 Prozent rund +/- zwei
Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: CDU/CSU: 44 Prozent,
SPD: 26 Prozent, Linke: 8 Prozent; Grüne: 12 Prozent, FDP: 2 Prozent,
AfD: 5 Prozent. Das nächste Politbarometer sendet das ZDF am Freitag,
22. August 2014.

Weitere Informationen zur Methodik der Umfrage auf
www.forschungsgruppe.de

http://twitter.com/ZDF

Fotos sind erhältlich über ZDF Presse und Information, Telefon:
06131 - 70-16100, und über
http://pressefoto.zdf.de/presse/politbarometer



Pressekontakt:
ZDF Presse und Information
Telefon: +49-6131-70-12121


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