(Registrieren)

Weser-Kurier: Kommentar von Norbert Holst zur Anklage gegen Edathy

Geschrieben am 17-07-2014

Bremen (ots) - Trotz zum Teil heftiger Kritik an den Ermittlungen
erhebt die Staatsanwaltschaft Hannover Anklage gegen Sebastian
Edathy. Das ist gut so. Einerseits, weil sonst wieder einmal der -
falsche - Eindruck genährt worden wäre, dass man die Großen ja
sowieso immer laufen lasse. Klare Botschaft: Es gibt keine
Sonderbehandlung für einen Politiker. Andererseits ermöglicht ein
Prozess, dass Edathy sich vor der Öffentlichkeit verteidigen kann.
Bis heute hat er alle Vorwürfe zurückgewiesen, kinderpornografisches
Material besessen zu haben. So ungeheuerlich der Verdacht
ausgerechnet gegen einen Innenpolitiker ist: Auch für Edathy gilt die
Unschuldsvermutung. Es könnte ein kniffliger Prozess am Verdener
Landgericht werden. Die neuen Vorwürfe - zahlreiche Downloads von
"hartem" kinderpornografischen Material im November 2013 - wiegen
viel schwerer als die ursprünglichen. Andererseits: Die angeblich aus
dem Internet heruntergeladenen Bilder und Videos sind rekonstruiert
worden - das macht die Beweislage für die Anklage nicht einfacher.
Und zu guter letzt könnte ein Prozess auch dem Untersuchungsausschuss
zur Affäre Edathy neuen Schwung bringen. Der scheint vonnöten.
Bislang gibt sich die Große Koalition nicht einmal Mühe, ihr
Desinteresse am Ausschuss zu verbergen.



Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

538113

weitere Artikel:
  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Edathy Halle (ots) - Freilich stützt sich die Anklage bezeichnenderweise nicht auf jene die Ermittlungen auslösenden Bestellungen, die Edathy bei einem kanadischen Händler aufgab und die wohl legal waren. Sie stützt sich auf Links zu kinderpornografischen Internetseiten, die die Ermittler in der Sicherungskopie eines Bundestags-Laptops fanden. Jenseits davon gibt es Grundsatzfragen. Etwa die, ob es legitim sei, Ermittlungen einzuleiten ohne konkrete Hinweise auf strafbares Handeln und erst später nach Beweisen zu suchen. Insofern wäre es mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Zschäpe Halle (ots) - Der öffentlichen Wahrnehmung entzog sich die stets adrett gekleidete Angeklagte, so gut es ging. Emotionen erlaubte sie sich nicht, allenfalls huschte im Gespräch mit ihren Anwälten ein Lächeln über ihr Gesicht. Eine, so schien es, bis ins Letzte durchdachte Verteidigungs-strategie, wurde einmal mehr zu einer Belastungsprobe für die Angehörigen der Opfer, die als Nebenkläger am Prozess teilnehmen und nichts sehnlicher erwarten als endlich eine Auskunft zu den Tathergängen. Manches deutet nach der überraschenden Wende mehr...

  • WAZ: Der Präzedenzfall von Leverkusen. Kommentar von Dietmar Seher Essen (ots) - Es ist eine Horror-Vorstellung: Mit jedem Schwerlaster, der den Unterbau um ein Zigtausendfaches mehr belastet als ein Pkw, wird die am stärksten befahrene Autobahnbrücke Deutschlands ein Stück mehr zum Trümmerhaufen geritten. Am Ende könnte die Totalsperrung der A 1 nördlich Köln drohen - und bald der ähnlich beschädigten Duisburger Rheinüberquerung der A 40? Doch während wir uns Sorgen machen, wie Mega-Staus im Ernstfall zu managen sind, missachten wieder Hunderte Lkw-Fahrer vorsätzlich das Verbot, bei Leverkusen mehr...

  • WAZ: Die Entscheidung verdient Respekt. Kommentar von Christopher Onkelbach Essen (ots) - Nikolaus Schneider traf die Entscheidung, seiner Frau bis zum Ende beizustehen, nicht als Theologe und nicht als EKD-Ratsvorsitzender. Sondern als sorgender, mitleidender Ehemann. Er will seine an Krebs erkrankte Frau in jeder Situation begleiten, will auch an ihrer Seite sein, wenn es ans Sterben geht. Das ist ein großes Versprechen, das er ihr mit dem Jawort gab, ein Ausdruck seiner Liebe. Und dafür gebührt ihm größter Respekt. Dass er damit seiner Kirche eine neue Debatte über die Sterbehilfe beschert, muss ihn nicht mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zur neuen Sperrstunden-Planung in Sachsen-Anhalt Halle (ots) - Eine Diskothek etwa, die um ein Uhr schließen soll, braucht gar nicht erst aufzumachen. Für die Gastro- und Kulturszene wäre der frühere Schluss ein schwerer Schlag, mit nicht zu unterschätzenden Folgen. Bevor man dann zum Beispiel in Halle aus- und früher heimgeht, fährt man doch lieber gleich die halbe Stunde mit der S-Bahn nach Leipzig. Die meisten Länder haben eine großzügige Sperrzeit - oder gleich gar keine. Es gibt keinen vernünftigen Grund für einen Sonderweg Sachsen-Anhalts. Im Gegenteil. Derzeit haben die Kommunen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht