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Europas Klimaschutz droht an Dynamik zu verlieren / Bundeskanzlerin Merkel muss sich für ambitionierte Erneuerbaren-Ziele einsetzen

Geschrieben am 14-07-2014

Berlin (ots) - Berlin, 14. 7. 2014 - Angesichts eines weltweiten
Booms der Erneuerbaren Energien fordert Greenpeace Bundeskanzlerin
Angela Merkel (CDU) heute beim Petersberger Klimadialog in Berlin
auf, sich engagierter für Klimaschutz und den Ausbau der Erneuerbaren
Energien in Europa einzusetzen. "Klimaschutz: Die Welt wartet auf
Europa, Frau Merkel!" steht auf einer fünf Meter großen Scheibe, die
die Umweltschützer vor dem Brandenburger Tor aufgestellt haben.
Während im laufenden Jahr weltweit Solar- und Windkraftanlagen
zugebaut werden, die knapp 40 schmutzige Kohlekraftwerken ersetzen
können, droht der Klimaschutz in Europa zu stagnieren. US-Präsident
Obama kündigte Anfang Juni an, den CO2-Ausstoß der 600 amerikanischen
Kohlekraftwerke bis 2020 um ein Viertel zu senken, und selbst in
China wird eine CO2-Obergrenze diskutiert. Die bisherigen Ziele der
EU-Kommission bis 2030 sind dagegen so wenig ambitioniert, dass sie
kaum mehr als die schon beschlossenen Maßnahmen erfordern. "Frau
Merkel kann dem Klimaschutz in Europa deutlich mehr Dynamik geben.
Die Kanzlerin muss persönlich für ehrgeizige EU-Ziele beim Ausbau der
Erneuerbaren, der Energieeffizienz und der CO2-Reduktion kämpfen.
Sonst droht Europa vom Motor zum Bremser im Klimaschutz zu werden",
sagt Greenpeace-Klimaexperte Martin Kaiser.

Auf dem Petersberger Klimadialog sprechen heute Bundeskanzlerin
Angela Merkel (CDU) und Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) mit
Ministern aus 35 Ländern über Wege, wie sich der CO2-Ausstoß
begrenzen lässt. Die Veranstaltung ist eine wichtige Etappe auf dem
Weg zu einem globalen Klimaschutzvertrag. Dieser soll Ende 2015 in
Paris unterzeichnet werden und Maßnahmen festschreiben, wie die
Folgen des Klimawandels in beherrschbaren Grenzen gehalten werden
können. Der Weltklimarat hat in seinem jüngsten, im April
vorgestellten Bericht betont, dass die Erneuerbaren Energien
inzwischen technisch so ausgereift und finanzierbar sind, dass sie
die gesundheits- und klimagefährdende Energieerzeugung durch Atom,
Kohle und Öl weitgehend ablösen können.

Ein schrittweiser Kohleausstieg kann Deutschlands Klimaziele
retten

Deutschland hat den langfristigen Ausstieg aus Atom, Kohle und Öl
bereits beschlossen. Spätestens bis 2050 kann das Land ohne
CO2-Emmissionen auskommen, so eine Studie des Umweltbundesamtes aus
dem vergangenen Jahr. Bis 2020 will Deutschland seinen CO2-Ausstoß um
40 Prozent senken. Weil aber die Verschmutzung der Atmosphäre
weiterhin viel zu billig ist, haben Kohlekraftwerke die nationalen
Emissionen zuletzt wieder steigen lassen. "Wenn die Kanzlerin ihr
selbstgestecktes Klimaschutzziel noch erreichen will, muss sie in den
kommenden 15 Monaten den schrittweisen Ausstieg aus der Kohle
einleiten", so Kaiser.

Angela Merkel hat Anfang Juli angekündigt, Klimaschutz und
Nachhaltigkeit zu Kernthemen der deutschen G7-Präsidentschaft zu
machen. Gleichzeitig finanziert die Bundesregierung über die
staatseigene KfW-Bank und über Hermes-Bürgschaften noch immer den Bau
von Kohlekraftwerken im Ausland. Zuletzt hatten Länder wie die USA
und Großbritannien solche Förderungen verboten. "Kanzlerin Merkel
muss den ersten Schritt zu mehr Klimaschutz zuhause tun. Es kann
nicht sein, dass Deutschland als Land der Energiewende mit
Steuergeldern den Bau schmutziger Kohlekraftwerke finanziert", so
Kaiser.

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Martin Kaiser, Tel.
0171-878 08 17, oder Pressesprecher Gregor Kessler, Tel. 0151-72 70
29 18. Fotos: 040-306 18 377 Greenpeace-Pressestelle: Telefon
040-30618-340, Email presse@greenpeace.de; Greenpeace im Internet:
www.greenpeace.de/buchenwaelder, auf Twitter:
http://twitter.com/greenpeace_de, auf Facebook:
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