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Schwäbische Zeitung: Zum zweiten mutmaßlichen Spionagefall: Falsche Reaktion

Geschrieben am 09-07-2014

Ravensburg (ots) - Ein Spion und noch ein Spion und vielleicht
noch mehr Spione: Es ist ein Skandal, wie die USA mit ihrem Freund
und Verbündeten Deutschland umgehen! Ist es wirklich ein Skandal?

Die derzeitige Diskussion läuft etwas aus dem Ruder. Da findet
sich die Datensammelwut der NSA samt abgehörtem Handy der Kanzlerin
im selben Rührwerk wie die Aktivitäten der Geheimdienste diesseits
und jenseits des Atlantiks. Und die deutsche Politik reagiert
beleidigt - also emotional, nicht rational. Das ist ein Fehler. Man
könnte nämlich auch so argumentieren: Der Skandal liegt weniger
darin, dass die Amerikaner Merkels Telefon abgehört haben als darin,
dass ihnen das gelungen ist. Offensichtlich haben die deutschen
Spezialisten ein wenig geschlafen. Im Fall der jetzt enttarnten
Spione gilt dasselbe. Es war Versagen oder Künstlerpech, dass sie
nicht früher aufgeflogen sind - möglicherweise steckte sogar Absicht
dahinter. Und wenn demnächst in den USA oder in Frankreich ein für
Deutschland tätiger Agent enttarnt würde, sollte sich niemand
wundern.

Das Geschäft der Geheimdienste hatte immer schon eigene
Gesetzmäßigkeiten. Freundschaft und Vertrauen waren nie die
Handlungsanleitung.



Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de


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