(Registrieren)

Ostthüringer Zeitung: Jörg Riebartsch kommentiert: Her mit der Maut

Geschrieben am 07-07-2014

Gera (ots) - Wenn es um das Auto geht, wird es in Deutschland
herrlich emotional. Da wird sich niemand ernsthaft wundern, dass es
bei der Frage, was man für das Autofahren zahlen muss, so hitzig
zugeht wie bei Vollgas auf der Autobahn in der Glut des Sommers. Maut
für Pkw-Fahrer, ja oder nein?

Die von der CSU als Turbo im Bundestagswahlkampf im vergangenen
Jahr aufgebrachte Idee, wer auf deutschen Autobahnen fährt, soll
gefälligst auch dafür zahlen, hat Charme. So viel Charme, dass es in
20 Ländern Europas bereits seit Jahren eine Maut gibt, und zwar in
den unterschiedlichsten Modellvarianten: mit Vignette oder Bezahlen
am Schalter oder elektronischem Abkassieren - alles wird geboten.

Dass ab 2016 auch alle Nutzer der deutschen Schnellspurbahnen
dafür zahlen sollen, ist gerecht. Doch Deutschland wäre nicht
Deutschland, wenn wir nicht noch ein bisschen gerechter sein wollten
als andere. Also wird über ein Angebot verschiedenster Vignetten auf
dem Markt diskutiert.

Deutsche Politik wäre gut beraten, wenn sie sich das Projekt nicht
zerreden lässt. Ein Wegfall oder entsprechende Reduktion der
Kraftfahrzeugsteuer muss sein. Die wird von Ausländern nämlich nicht
gezahlt. Und wie man möglichst einfach, also mit so wenig Bürokratie
wie möglich, an das Geld fahrender Leute kommt, zeigt die Schweiz:
ein Jahr, ein Auto, eine Vignette. Basta!

Interessenten für die Mehreinnahmen sind schon da - zum Beispiel
der Freistaat Thüringen. Man muss nur darauf achten, dass durch die
Verteilung und Verwaltung der Vignetten nicht mehr Geld durch den
Auspuff geht als hereinkommt.



Pressekontakt:
Ostthüringer Zeitung
Redaktion Ostthüringer Zeitung
Telefon: +49 365 77 33 11 13
redaktion@otz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

536373

weitere Artikel:
  • Aachener Zeitung: Das findet er gerecht / Verkehrsminister Dobrindt und die Maut / Kommentar von Peter Pappert Aachen (ots) - Das Monster Maut ist aus dem Sack. Der Bundesverkehrsminister rechnet damit, dass es rund 860 Millionen Euro im Jahr von ausländischen Vignetten-Käufern eintreibt. Mehr ist nicht drin, denn Einnahmen von deutschen Kfz-Haltern sind im Nullsummenspiel faktisch nicht vorhanden. Dobrindt kann sich noch so viel Mühe geben, es zu verschleiern: Ausländer werden einseitig belastet. Da spielt die EU nicht mit. Den ganzen Unsinn zu verwalten, kostet laut Minister 260 Millionen jährlich. Es bleiben also nur rund 600 zusätzliche mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Sozialwissenschaftler Arno Klönne würdigt das Werk von Hans-Ulrich Wehler Bielefeld (ots) - Arno Klönne, pensionierter Professor für Sozialwissenschaften, würdigt das Werk von Hans-Ulrich Wehler. "De mortuis - nichts Kritisches?" Wehler selbst hätte daran keinen Gefallen", schrieb Klönne in einem Gastbeitrag für die in Bielefeld erscheinende Neue Westfälische (Dienstagausgabe). "Seine Wortmeldungen zum Zeitgeschehen waren oft keineswegs "wissenschaftlich ausgewogen", er schätzte den Streit. Das wirkte gedanklich anregend. Applaudieren musste man ihm nicht, darauf war er nicht angewiesen. Seine große fachliche mehr...

  • neues deutschland: zu den Maut-Plänen Berlin (ots) - Für die Einführung einer Pkw-Maut gibt es viele gute Gründe. So wird etwa für die Instandhaltung der Infrastruktur zusätzliches Geld benötigt. Doch sachliche Argumente scheinen in den Planungen von Verkehrsminister Alexander Dobrindt keine Rolle zu spielen. Anstatt hierzulande eine ökologisch vernünftige und sozial gerechte Regelung auf den Weg zu bringen, hat er ein kompliziertes System erdacht, wonach je nach Automodell die Vignette unterschiedlich viel kosten und über ein System von Freigrenzen über die Kfz-Steuer mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Dobrindts Maut-Trick / Der Minister liefert ein Konzept für die Straßengebühr. Doch es hat zahlreiche Tücken im Detail. Leitartikel von Reinhard Zweigler Regensburg (ots) - Im Nachbarland Österreich, wo seit Jahren ganz selbstverständlich für die Nutzung der Autobahnen "Pickerl" gekauft und an die Windschutzscheibe geklebt werden müssen, grollt man bereits. Auch die Niederlande, die bislang keine Maut auf ihren Straßen verlangen, aber sehr wohl und sehr gern deutsche Pisten auf dem Weg in den Urlaub nutzen, sind vergrätzt. Das übrige Europa ist überzogen von diversen Maut-Regelungen, kennt Vignetten oder verlangt für bestimmte Strecken Nutzungsgebühren. Deutschland ist nun drauf und mehr...

  • Allg. Zeitung Mainz: Erbärmlich / Kommentar zu Dobrindts Maut-Plänen Mainz (ots) - Vielleicht darf man das Thema Pkw-Maut mal aus der Hubschrauber-Perspektive betrachten: Sollte das wirtschaftsstärkste Land der Europäischen Union eine Abgabe einführen, die im Ergebnis nur die Partner belastet? Sollte das Land, das im Wesentlichen die Bedingungen diktiert, nach denen sich die überschuldeten Länder der Währungsunion gesundreformieren müssen, eine Maut erheben, die nur ihre Partner zu entrichten haben? Ganz sicher nicht. Die Ausländer-Maut, die Verkehrsminister Alexander Dobrindt erheben will, ist eben mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht