(Registrieren)

NABU fordert Fracking-Verbot für ganz Deutschland

Geschrieben am 04-07-2014

Berlin (ots) - Der NABU fordert von der Bundesregierung ein
Fracking-Verbot für ganz Deutschland. "Die Einigung zwischen
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks und Bundeswirtschaftminister
Sigmar Gabriel ist ein fauler Kompromiss zu Lasten des Schutzes von
Mensch, Natur und Trinkwasser", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
"Statt einer Lex Niedersachsen und eines Fracking-Moratoriums auf
Zeit brauchen wir ein dauerhaftes Fracking-Verbot, und zwar in allen
Lagerstätten, ob konventionell oder unkonventionell."

Aus NABU-Sicht müssten auch die Förderung von Erdgas, aus ehemals
porösen und nun versiegelten Gesteinsformationen, so genanntes
Tight-Gas, sowie der Einsatz der Fracking-Technologie in
konventionellen Lagerstätten verboten werden. Die Bundesregierung
plant lediglich ein Fracking-Moratorium für Schiefer- und
Kohleflözgasvorkommen aus unkonventionellen Lagerstätten bis 3.000
Meter Tiefe bis 2021/2022. Allerdings mit einer weiteren
Einschränkung: Forschungs- und Entwicklungsvorhaben sollen zulässig
bleiben. Das Moratorium soll 2021 überprüft werden.

Für den NABU ist es absolut inakzeptabel, dass über die
Erschließung unkonventioneller Lagerstätten in Tight-Gas nachgedacht
wird, obwohl bereits die konventionelle Förderung erhebliche Risiken
und Gefahren birgt und deren Folgeschäden heute immer wieder zu Tage
treten. "Grenzwertüberschreitungen von Giftstoffen um das
15.000fache, deren Verpressung in Trinkwasserschutzgebieten,
Benzolaustritte aus Lagerstättenleitungen und Erdbeben belegen, dass
der bisherige Rechtsrahmen lückenhaft ist, um die Gefahren und
Risiken der Erschließung konventioneller Lagerstätten für Mensch und
Natur zu bannen", so Tschimpke. Die Lücken zu stopfen, dazu seien die
vorgelegten Eckpunkte unzureichend.

Aus NABU-Sicht bedrohen die heute vorgestellten Ausnahmen die
Gesundheit von Mensch und Natur. Dazu gehören nicht nur die Gefahren
und Risiken durch den Einsatz von umweltgiftigen Stoffen. "Durch
Gas-Fracking können auch natürlich im Boden vorkommende Giftstoffe
gelöst werden und ins Grundwasser gelangen", sagte
NABU-Energieexperte Ulf Sieberg. Darüber hinaus belegten die dem NABU
im Januar zugegangenen Zwischenergebnisse des zweiten Teils des
Gutachtens des Umweltbundesamtes zu den Risiken und Gefahren der
Fracking-Technologie, dass eine Übertragbarkeit von Erkenntnissen aus
F&E-Vorhaben wegen der unterschiedlichen Bodenbeschaffenheit nicht
von einem auf andere Standorte möglich sei.

Auch aus energie- und klimapolitischen Gründen lehnt der NABU die
Erkundung und Gewinnung von Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten
ab. "Der enorme Energie- und Flächenverbrauch spricht gegen die
Fracking-Technologie", so Sieberg. Energieimportabhängigkeit und
Versorgungssicherheit ließen sich statt mit Fracking mit
Energieeffizienz lösen. Hier warte man aber seitens der Regierung
leider immer noch vergeblich auf konkrete Taten.

Originaltext vom NABU



Pressekontakt:
Ulf Sieberg NABU-Energieexperte, mobil 0173-9001782

NABU-Pressestelle, Telefon: 0 30.28 49 84-1510, -1722, -1952
Telefax: 0 30.28 49 84-2500, E-Mail: Presse@NABU.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

536042

weitere Artikel:
  • Vaatz/Steinbach: Meinungs- und Religionsfreiheit auf Kuba endlich gewähren Berlin (ots) - Gefangenenhilfsorganisation berichtet über Menschenrechtsverletzungen Vertreterinnen der kubanischen Gefangenenhilfsorganisation "Damen in Weiß" haben auf Einladung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Deutschen Bundestag über die problematische Menschenrechtssituation in ihrer Heimat berichtet. Dazu erklären der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Arnold Vaatz, und die Vorsitzende der Arbeitsgruppe für Menschenrechte und humanitäre Hilfe, Erika Steinbach: "Die Menschenrechte werden mehr...

  • neues deutschland: BUND-Vorsitzender Hubert Weiger gegen Pkw-Maut - "Flatrate für Autobahnfahrer" Berlin (ots) - Der Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Hubert Weiger, hat sich gegen die Pkw-Maut auf deutschen Autobahnen ausgesprochen. Wer eine Vignette für Autobahnen einführt, "stellt die Weichen in der Verkehrspolitik falsch und lässt Länder und Kommunen mit ihren sanierungsbedürftigen Verkehrswegen allein", schreibt er in einem Gastbeitrag für die in Berlin erscheinende Tageszeitung "neues deutschland" (Samstagsausgabe). Komme es zur Einführung der Plakette, werde es in Deutschland eine Art mehr...

  • stern: De Maizière offenbar früh über angebliche Mängel des Gewehrs G36 informiert Hamburg (ots) - Der ehemalige Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) soll bereits im März 2012 über angebliche Mängel des Sturmgewehrs G36 informiert worden sein. Wie der stern auf seiner Webseite berichtet, traf der Wehrbeauftragte des Bundestages, Hellmut Königshaus (FDP), den heutigen Innenminister de Maizière am 8. März 2012 und sprach mit ihm über Hinweise auf eine mangelnde Treffgenauigkeit des Gewehrs in heißgeschossenem Zustand. Bis zum Ende von de Maizières Amtszeit im Dezember 2013 hatte das Verteidigungsministerium mehr...

  • Europa-Terminvorschau vom 7. bis 13. Juli 2014 Berlin (ots) - Die EU-Terminvorschau ist ein Service der Vertretungen der EU-Kommission in Deutschland für Journalisten. Sie kündigt vor allem Termine der EU-Kommission, des Europäischen Parlaments, des Rates der Europäischen Union und des Europäischen Gerichtshofes mit besonderer Bedeutung für Deutschland an. Kurzfristige Änderungen sind möglich! Montag, 7. Juli Berlin: Feier anlässlich der Assoziierungsabkommen mit Moldau, Ukraine und Georgien Die Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland, sowie die mehr...

  • Winkelmeier-Becker: Mittelständler kommen künftig schneller an ihr Geld Berlin (ots) - Gesetz zur Bekämpfung von Zahlungsverzug verabschiedet Der Bundestag hat heute in 2. und 3. Lesung das Gesetz zur Bekämpfung von Zahlungsverzug im Geschäftsverkehr verabschiedet. Hierzu erklärt die rechtspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Elisabeth Winkelmeier-Becker: "Heute ist ein guter Tag für den Mittelstand und die Zahlungskultur in Deutschland. Zahlungsfristen, die marktmächtige Unternehmen ihren Geschäftspartnern in Allgemeinen Geschäftsbedingungen vorschreiben, dürfen in der Regel mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht