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Ärztetag beschließt: Budgets in der ambulanten Medizin abschaffen

Geschrieben am 30-05-2014

Düsseldorf (ots) - Wenn Deutschland nicht mehr genug Praxisärzte
hat, dann liegt das auch an der schlechten Finanzierung der
ambulanten Medizin. Das stellte heute der Deutsche Ärztetag in
Düsseldorf fest. Die Ärztetag-Delegierten forderten daher "eine
grundlegende Veränderung des Vergütungssystems für die ambulante
Medizin in Deutschland". Als beschlossen gilt, die Budgets
abzuschaffen und für feste und angemessene Preise für ärztliche
Leistungen zu sorgen. "Nur so ist wieder eine kostendeckende und
auskömmliche Patientenversorgung allein durch kassenärztliche
Tätigkeit und bei durchschnittlicher Patientenzahl möglich",
begründete Dr. Silke Lüder, Vizevorsitzende der Freien Ärzteschaft,
diese Forderungen.

In einigen Regionen, vor allem in ländlichen, habe man
nachgewiesen, dass allein aus kassenärztlicher Tätigkeit
niedergelassene Fachärzte der Grundversorgung eine Praxis nicht mehr
kostendeckend führen könnten. "Budgetierung hat dazu geführt, dass es
zu einer zunehmenden Verschlechterung der Arbeitsbedingungen in den
Praxen gekommen ist. Budgets sind leistungsfeindlich, sie heben die
Therapiefreiheit des Arztes auf und bedingen auch eine
Verschlechterung der Versorgung der Patienten", heißt es in einem
Beschluss des Ärztetages.

Zudem stimmte der Ärztetag mit großer Mehrheit für Wegweisendes
zur Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ): "Die GOÄ ist ein Element der
Freiberuflichkeit der Ärzte und damit für gute und verlässliche
Arbeitsbedingungen essentiell. Sollte es nicht innerhalb kürzester
Zeit möglich sein, eine den ärztlichen Vorstellungen entsprechende
Verhandlungslösung zu erreichen, muss ein eigener ärztlicher
Vorschlag dem Bundesgesundheitsministerium zur Abstimmung vorgelegt
werden." Seit vielen Monaten setzt sich die Freie Ärzteschaft in
einer bundesweiten Kampagne dafür ein, dass die GOÄ die amtliche
Gebührenordnung des freien Arztberufes bleibt und nicht dem
budgetierten Honorarsystem für Kassenleistungen angepasst wird.

Über die Freie Ärzteschaft e. V.

Die Freie Ärzteschaft e. V. (FÄ) ist ein Verband, der den
Arztberuf als freien Beruf vertritt. Er wurde 2004 gegründet und
zählt heute mehr als 2.000 Mitglieder: vorwiegend niedergelassene
Haus- und Fachärzte sowie verschiedene Ärztenetze. Vorsitzender des
Bundesverbandes ist Wieland Dietrich, Dermatologe in Essen. Ziel der
FÄ ist eine unabhängige Medizin, bei der Patient und Arzt im
Mittelpunkt stehen und die ärztliche Schweigepflicht gewahrt bleibt.



Pressekontakt:
Daniela Schmidt, Tel.: 0176 49963803,
E-Mail: presse@freie-aerzteschaft.de


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