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BUND und Greenpeace fordern EEG-Umlage auch für Kohle- und Atomkraftwerke. Studie: Gabriels EEG-Befreiung für konventionelle Stromerzeugung kostet Stromkunden rund 2,6 Milliarden Euro

Geschrieben am 28-04-2014

Berlin (ots) - Würde Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel die
Bevorzugung konventioneller Kraftwerke beim Eigenstromverbrauch
abschaffen, dann könnte die EEG-Umlage für Stromkunden um etwa 12
Prozent von jetzt 6,24 auf 5,5 Cent pro Kilowattstunde sinken. Dies
ist das Ergebnis einer Studie des Beratungsunternehmens Energy
Brainpool im Auftrag von Greenpeace und des Bund für Umwelt und
Naturschutz Deutschland (BUND). Die Umweltverbände fordern, mit der
Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes die Bevorzugung von Kohle-
und Atomkraftwerken sowie von Braunkohle-Tagebauen zu beenden und
diese an der Finanzierung der Energiewende zu beteiligen.

Die Studie ergab auch, dass ein durchschnittlicher Haushalt im
laufenden Jahr 24 Euro mehr zu bezahlen hat, weil der Strom, den
fossile oder atomare Kraftwerke selbst verbrauchen, von der
EEG-Umlage befreit ist. Auf der anderen Seite will Wirtschafts- und
Energieminister Sigmar Gabriel den Eigenverbrauch
Erneuerbarer-Energien-Anlagen künftig mit der EEG-Umlage belasten.

"Gabriel führt die Energiewende ad absurdum: Kohle- und
Atomkraftwerksbetreiber sollen weiter jährlich 2,6 Milliarden Euro
für den Stromeigenverbrauch geschenkt kriegen, während für den selbst
verbrauchten und sauberen Strom aus Anlagen für erneuerbare Energien
in Zukunft EEG-Umlage gezahlt werden soll. Umweltministerin Hendricks
will aus Gründen des Klimaschutzes Kohlestrom zurückdrängen. Dafür
muss sie sich mit Gabriel anlegen, sonst verkommt das
Erneuerbare-Energien-Gesetz zum Subventionstopf für
Umweltverschmutzer", sagt die BUND-Energieexpertin Daniela Setton.

Die konventionellen Kraftwerke benötigen insgesamt sechs Prozent
des in Deutschland produzierten Stroms, beispielsweise zum Betrieb
von Förderbändern oder Pumpen. Für diese große Menge von fast 40
Terawattstunden soll auch in Zukunft kein Beitrag zur Finanzierung
der Energiewende geleistet werden.

"Die größten Profiteure dieser Regelung sind die ineffizientesten
und ältesten Kohlekraftwerke, deren Eigenverbrauch am höchsten ist",
kritisiert Tobias Austrup, Energie-Experte von Greenpeace. "Die
Stromkunden müssen mit der EEG-Umlage nicht nur die Subventionen für
die Großindustrie bezahlen, sondern auch noch die dreckigsten
Energieträger direkt subventionieren. Das ist eine unsoziale und
unökologische Farce auf Kosten des Klimas und der Verbraucher", so
Austrup.

Die Umweltverbände erwarten, dass die Einbeziehung des
Kraftwerk-Eigenverbrauchs bei der Finanzierung der Energiewende
positive Impulse im Strommarkt auslöst. Durch die parallel leicht
steigenden Börsenstrompreise erhöhen sich auch die Verkaufserlöse für
Strom aus erneuerbaren Energien. Zudem würde mit der EEG-Umlage für
den Kraftwerk-Eigenverbrauch die Stromproduktion deutscher
Steinkohlekraftwerke um etwa ein Zehntel sinken. Das wiederum
verringert den viel zu hohen deutschen Kohlestrom-Export um etwa die
Hälfte. Zugleich würden die nationalen CO2-Emissionen auf diese Weise
um jährlich 2,7 Millionen Tonnen kleiner ausfallen.

Weitere Informationen und die Möglichkeit zum Download der Studie
finden Sie im Internet unter: www.bund.net/eeg-umlage-studie



Pressekontakt:
Daniela Setton, BUND-Energieexpertin:
Tel. 030-27586-433 bzw.

Tobias Austrup, Greenpeace-Energieexperte:
Tel. 0160-5369806 bzw.

Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher:
Tel. 030-27586-425/-489
E-Mail: presse@bund.net
www.bund.net bzw.

Gregor Kessler, Greenpeace-Pressesprecher:
Tel. 0151-72702918
E-Mail: presse@greenpeace.de
www.greenpeace.de


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