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Allg. Zeitung Mainz: Verkehrte Welt? / Kommentar zur sozialen Lage in Deutschland

Geschrieben am 24-04-2014

Mainz (ots) - In keinem Land ist der Reichtum so ungerecht
verteilt wie hierzulande. Diese Feststellung kommt nicht etwa aus der
linken Ecke des politischen Spektrums dieser Republik, sondern vom
Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung. Und dennoch sind 80
Prozent der Menschen hierzulande zufrieden mit ihrer Situation. Neid?
Fehlanzeige! Alles in Ordnung also? Der paritätische Gesamtverband
sagt laut und deutlich Nein, und er hat recht damit. Was also ist zu
tun? Eine Vermögenssteuer, die schon den Wohlhabenden und erst recht
den Superreichen tief in die Tasche greift? Hierzulande gibt es zwar
die Vermögenssteuer, aber sie wurde 1997 ausgesetzt, weil der
Einkommenssteuersatz bei 53 Prozent plus Solidaritätszuschlag lag.
Soll die Große Koalition sie wieder einführen, ausgerechnet in einer
Zeit, in der die Steuereinnahmen so hoch sind wie kaum je zuvor und
so viele Menschen in Lohn und Brot sind wie nie zuvor? Wozu also eine
Diskussion, die der Wohlfahrtsverband da anzetteln will, wenn es uns
doch so gut geht? Die Diskussion ist bitter nötig, weil, da hat der
Verband völlig recht, soziale Ungleichgewichte auf lange Sicht den
Wirtschaftsstandort Deutschland gefährden. Wer das als sozialistische
Narretei oder teure Sozialromantik abtun will, wird aktuell eines
Besseren belehrt, und zwar ausgerechnet vom Internationalen
Währungsfonds, sozusagen einem Bollwerk des Kapitalismus: Ist
Vermögen gleichmäßig verteilt, wächst eine nationale Wirtschaft
schneller und nachhaltiger. Und wer diese Umverteilung mit saftigen
Vermögenssteuern umsetzt, schadet diesem Wachstum keineswegs.
Verkehrte Welt? Nein! Aber verkehrt sind offenbar die bisherigen
Rezepte zur dauerhaften Sicherung der Zukunft in Wohlstand. Und
deshalb müssen sie auf den Prüfstand. - Und zwar bald.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral@vrm.de


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