(Registrieren)

Neue OZ: Interview mit Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks

Geschrieben am 19-04-2014

Osnabrück (ots) - Handwerkspräsident Wollseifer: Arbeitsministerin
Nahles wälzt bei Rente mit 63 Verantwortung auf Betriebe ab

Pläne zur Kostenbeteiligung der Arbeitgeber verurteilt - "Große
Koalition macht Geschenke auf Kosten Dritter"

Osnabrück.- Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) hat
Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) vorgeworfen, die
Verantwortung für ihre verfehlte Rentenpolitik auf die Betriebe
abzuwälzen. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Samstag) lehnte Präsident Hans Peter Wollseifer die Pläne von Nahles
ab, mit einer Erstattungspflicht für die Arbeitgeber einer
Frühverrentung mit 61 den Riegel vorzuschieben. "Wer die Schleusen
öffnet, muss sich selbst der Flut entgegenstellen", kritisierte der
Handwerkspräsident.

Die bisherige Diskussion zeige, dass die Große Koalition sich mit
dem Rentenpaket überhebe. Nahles hatte angekündigt, "Deals" zu
verhindern. Vorzeitig mit 61 auszuscheiden, sei für Arbeitnehmer nur
dann eine Option, wenn der Arbeitgeber die finanziellen Nachteile der
zweijährigen Arbeitslosigkeit ausgleiche. Durch eine
Erstattungspflicht will die Ministerin dies verhindern. Dabei gehe es
im Durchschnitt um 30 000 Euro. Wollseifer verurteilte das
Rentenpaket insgesamt als "ein Geschenk auf Kosten Dritter". Die
Ausgaben in Milliardenhöhe für die Frühverrentung und die Mütterrente
würden auf die Beitragszahler abgewälzt, trieben die Kosten für die
Arbeitgeber in die Höhe und schmälerten die Löhne wie auch die
aktuellen Rentenzahlungen.
________________________________________________________________

Handwerk: Familienministerin macht Politik mit dem Rechenschieber

"Vorstoß für 32-Stunden-Woche überfordert Familienbetriebe" -
Protestbrief an Schwesig

Osnabrück. Das Handwerk wehrt sich gegen Pläne von
Bundefamilienministerin Manuela Schwesig (SPD), die 32-Stunden-Woche
für Väter und Mütter einzuführen. In einem Interview mit der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Samstag) kritisierte Handwerkspräsident Hans
Peter Wollseifer, Schwesigs Vorstoß sei nicht zu Ende gedacht. Mit
dem Rechenschieber lasse sich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf
nicht herstellen.

Kleine Familienbetriebe seien damit überfordert, derart starre
Vorgaben zu organisieren. "Es darf sich nicht jedes Ministerium eine
zusätzliche Belastung ausdenken", fügte Wollseifer hinzu. In einem
Brief an die Ministerin warnte er ferner davor, die Übertragung von
Elternzeit von bis zu zwei Jahren über das dritte Lebensjahr hinaus
zu ermöglichen. "Das darf kein Anspruch werden", kritisierte der
Handwerkspräsident diesen " Eingriff in die Personalhoheit".

Nach Angaben von Wollseifer setzen sich Frauen im Handwerk immer
stärker durch. Mehr als jede fünfte Meisterprüfung werde von einer
Frau abgelegt. Auch jeder vierte Auszubildende sei weiblich. Auch
bisher von Männern dominierte Berufe würden von Frauen erobert. "Das
Konditorhandwerk ist ein Beispiel. Hier sind mittlerweile drei
Viertel der Ausbildenden Frauen", sagte der Präsident des
Zentralverbands des Deutschen Handwerks. In den Gesundheitsberufen
wie Hörgeräteakustik oder Augenoptik sehe es ähnlich aus.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

523401

weitere Artikel:
  • Der Tagesspiegel: Essener Bischof Overbeck gegen starre Regelung für Rente mit 63 Berlin (ots) - Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck hält das Rentenpaket von Union und SPD für verbesserungsbedürftig. "Mir wäre eine flexible Altersgrenze lieber statt einer starren Grenze von 63 Jahren", sagte Overbeck dem "Tagesspiegel am Sonntag". Wenn Beschäftigte nach einem harten Arbeitsleben die abschlagsfreie Rente mit 63 Jahren in Anspruch nehmen wollten, sei das akzeptabel. "Aber es gibt andere, die länger arbeiten wollen und auch gut länger arbeiten können", sagte der Ruhrbischof weiter. Inhaltliche Rückfragen mehr...

  • Sonntag aktuell: Suche nach Religion und Glaube im Internet Stuttgart (ots) - Dass die meisten an Glaubensthemen Interessierten bei Google suchen, weil sie die Kirchen-Webseiten nicht kennen, ist ein Armutszeugnis für die konfessionelle Öffentlichkeitsarbeit. Wer Gutes tut, sollte darüber auch reden. Das Internet bietet endlos viele Möglichkeiten, um Online-Gemeinden aufzubauen und spirituelle Angebote wie Glaubensforen oder liturgische Veranstaltungen unters gläubige Volk zu bringen. Dogmatisch ist dies ohnehin kein Problem: Da Gott allgegenwärtig ist, findet man ihn überall mehr...

  • BERLINER MORGENPOST: Quereinsteiger brauchen Fürsorge/ Ein Leitartikel von Andreas Abel Berlin (ots) - Berlin braucht neue Lehrer - viele neue Lehrer. Mehr als 2000 will und muss Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) zum nächsten Schuljahr einstellen. Doch angesichts des bundesweiten Fachkräftemangels ist klar, dass der riesige Bedarf nicht allein mit Bewerbern gedeckt werden kann, die sich in einem Studium intensiv auf den Lehrerberuf vorbereitet haben. Nun schlägt also die große Stunde der Quereinsteiger. Deren Interesse, Kinder und Jugendliche zu unterrichten, ist sehr groß. 3300 Bewerbungen registriert die Schulverwaltung. mehr...

  • Steinbach: Schicksal der syrischen Erzbischöfe unvergessen Berlin (ots) - Die beiden vor einem Jahr in Syrien entführten Erzbischöfe Mor Gregorios Yohanna Ibrahim und Boulos Yazigi sind weiterhin verschollen. Dazu erklärt die Vorsitzende der AG Menschenrechte und humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Erika Steinbach: "Zum Jahrestag der Entführung des syrisch-orthodoxen Erzbischofs von Aleppo, Mor Gregorios Yohanna Ibrahim, und des griechisch-orthodoxen Erzbischofs von Aleppo und Iskenderun, Boulos Yazigi, fordern wir die Entführer nachdrücklich auf, die beiden hohen kirchlichen mehr...

  • Der Tagesspiegel: SPD-Vize Stegner empfiehlt seiner Partei komplette Abkehr von Vorratsdatenspeicherung Berlin (ots) - In der SPD zeichnet sich eine komplette Abkehr von der Vorratsdatenspeicherung ab. SPD-Vize Ralf Stegner sagte dem in Berlin erscheinenden "Tagesspiegel" (Dienstagausgabe): "Das Instrument der anlasslosen und flächendeckenden Vorratsdatenspeicherung ist mit diesem Urteil tot." Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs sei sehr klar und eindeutig, so dass eine wirklich verfassungskompatible Lösung schwer zu finden sein werde. Den fachlichen Wunsch der Innenpolitiker nach der Vorratsdatenspeicherung könne er nachvollziehen, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht