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Allg. Zeitung Mainz: Schwarmblödheit / Kommentar zur Datensicherheit

Geschrieben am 11-04-2014

Mainz (ots) - Die letzte Meldung, dass im Internet Millionen von
Datensätzen gestohlen worden sind, ist noch so frisch, dass mancher
User noch mit der mal wieder empfohlenen Neuvergabe seiner Passwörter
beschäftigt sein dürfte. Und schon tut mit "Heartbleed" die nächste
riesige Lücke auf. Eine Lücke, die nach Lage der Dinge auf den Fehler
eines Einzelnen zurückzuführen ist. Das wäre nicht das erste Mal und
deshalb um so erschütternder. Man braucht nicht unbedingt die
geballte Kraft eines Geheimdienstes oder kriminelle Energie, um die
Sicherheitsarchitektur des Netzes als Ganzes auszuhebeln. Ein
einziger Lapsus reicht offenbar aus. Das bedeutet nichts anderes,
dass diese Architektur von Grund auf lückenhaft konstruiert ist.
Jeder vertraut auf jeden, permanent arbeitet irgendwo irgendjemand an
sicherheitsrelevanten Programmzeilen, im Glauben daran, dass die
Gemeinschaft der Code-Schreiber Pannen schon rechtzeitig entdecken
wird. Ist das noch Schwarmintelligenz oder schon Schwarmblödheit, auf
eine solche Architektur zu vertrauen? Die Frage ist nicht einfach zu
beantworten, denn was wäre die Alternative? Mit hoher
Wahrscheinlichkeit Insellösungen diverser Unternehmen. Diese müssten
nicht von vorneherein schlechter ausfallen, aber mit einiger
Wahrscheinlichkeit teurer und umständlicher. Und hier liegt der Kern
des Problems: Wo alles frei und billig sein soll, gibt es
zwangsläufig Lücken und Fehler. Hier mischen sich die noch
vorhandenen Reste der Graswurzel-Philosophie der Netzgemeinde mit der
Naivität und Ausgeliefertheit der Nutzer auf höchst ungesunde Weise.
Den Preis zahlt am Ende der private User. Wenn die
Sicherheitsarchitektur des Netzes nicht bald mit seinen Möglichkeiten
wächst, ist das nicht länger hinnehmbar.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral@vrm.de


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