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Schwäbische Zeitung: Kommentar - Lernresistente Anleger

Geschrieben am 10-04-2014

Ravensburg (ots) - Griechenland trägt seit vier Jahren das
Büßerhemd. Als Bittsteller musste es zu Kreuze kriechen und der
eigenen Bevölkerung bittere Einschnitte zumuten. Doch nun ist
Griechenland wieder zurück am Kapitalmarkt. Also alles wieder gut?
Weit gefehlt. Es gibt eher Anlass zu neuer Sorge: Dass sich
Griechenland erfolgreich frisches Kapital beschaffen konnte, zeigt
nicht etwa, dass es sich aus seiner Misere befreien konnte. Im
Gegenteil: Die Arbeitslosigkeit liegt bei 27 Prozent. Die
Wirtschaftsleistung ist zuletzt weiter geschrumpft, die Verschuldung
so hoch wie bei kaum einem anderen Staat weltweit. Der Erfolg der
griechischen Anleihe zeigt vielmehr, dass das Pokerspiel an den
Kapitalmärkten von vorne losgeht. Angelockt durch eine Traumrendite
von zirka fünf Prozent werden die Anleger erneut unvorsichtig. Athen
kann sich doppelt freuen. Kann sich das Land selbst wieder ein paar
Milliarden beschaffen, so ist es nicht mehr so sehr auf weitere
Hilfspakete angewiesen. Denn die Rettungsmilliarden sind stets an
unangenehme Sparauflagen geknüpft. Der Kapitalmarkt ist da
anspruchsloser: Falls etwas schief geht, gibt es ja noch den
europäischen Steuerzahler.



Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de


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