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"Ministerin Steffens lässt Pflegebedürftige und Angehörige allein" / Aktuelle Pflegepolitik gefährdet die pflegerische Versorgung und schafft keine Alternativen

Geschrieben am 03-04-2014

Düsseldorf (ots) - Mit ihren Plänen gefährdet die Landesregierung
die Sicherheit der pflegerischen Versorgung in Nordrhein-Westfalen.
"Ministerin Steffens lässt Pflegebedürftige und deren Angehörige
völlig allein", warnt Christof Beckmann, Landesvorsitzender des
Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa.).
"Obwohl die Pflegeministerin stets behauptet, sie wolle für
Pflegebedürftige eine gute Betreuung und für deren Angehörige
Entlastungen schaffen, sprechen ihre Taten eine andere Sprache."

Pflegeheime, in denen heute schwer pflegebedürftige und
demenzkranke Menschen gut versorgt werden, würden nach Umsetzung der
Landesgesetze zur Pflege in großer Zahl verschwinden, während die
alternativen ambulanten Wohn- beziehungsweise Betreuungsangebote
nicht entstehen, kritisiert Beckmann: "Mehr als 30.000
Pflegebedürftige und deren Angehörige werden schon in wenigen Jahren
allein dastehen und müssen dann ihre Pflege selbst bewältigen." Die
Landesregierung will die wegfallenden Pflegeplätze mithilfe ambulant
betreuter Wohnformen ausgleichen. "Bis heute sind jedoch keine
nennenswerten Angebote entstanden - weder durch die
Wohnungswirtschaft noch durch Leistungsanbieter aus der Pflege. Mit
den geplanten gesetzlichen Vorschriften und den fehlenden
Finanzierungsregelungen wird dies auch so bleiben", ist sich der
bpa-Landesvorsitzende sicher.

"Ministerin Steffens will also Plätze in den Pflegeheimen
abschaffen und sorgt nicht für Alternativen. Diese von der Ministerin
beabsichtigte völlig realitätsferne 'Entweder-oder-Politik' führt zu
einer Unterversorgung in NRW." Auch andere Entlastungen gingen
verloren, wenn in den Einrichtungen Plätze für die Kurzzeitpflege und
Verhinderungspflege verschwinden, erklärt Beckmann: "Pflegende
Angehörige haben dann nicht mehr die Möglichkeit, eine Auszeit zu
nehmen - und gerade ihnen wollte die Ministerin doch helfen. Was Frau
Steffens sagt, passt nicht zu den Auswirkungen ihrer Gesetze!"

Zum Hintergrund: Die 170.000 vollstationären Pflegeplätze in NRW
decken den aktuellen Bedarf. Durch den Abbau von Doppelzimmern
verschwinden bis 2018 mindestens 20.000 Pflegeplätze aus dem Bestand,
während die demografische Entwicklung zu einer Zunahme an
pflegebedürftigen und insbesondere auch demenzkranken Menschen und
nach bpa-Schätzungen zu einem zusätzlichen Bedarf von rund 10.000
weiteren Pflegeplätze führt. In NRW würden insgesamt in den kommenden
fünf Jahren mindestens 30.000 Pflegeplätze fehlen.

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa)
bildet mit mehr als 8.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon fast
1.200 in Nordrhein-Westfalen) die größte Interessenvertretung
privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland.
Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der
Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in privater
Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen
die Verantwortung für rund 245.000 Arbeitsplätze und ca. 18.900
Ausbildungsplätze. Das investierte Kapital liegt bei etwa 19,4
Milliarden Euro.



Pressekontakt:
Norbert Grote, Leiter der Landesgeschäftsstelle NRW, Tel.:
0211/3113930, www.bpa.de


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