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Rheinische Post: Hoeneß-Prozess ändert die Steuermoral

Geschrieben am 14-03-2014

Düsseldorf (ots) - Wie in einem altgriechischen Drama hat die
spektakuläre Verurteilung des Bayernpräsidenten Uli Hoeneß zu einer
Gefängnisstrafe die Wirkung einer Katharsis. Das heißt, sie läutert
eine Gesellschaft, in der viele, wenn auch in ungleich geringerer
Dimension, Teile ihrer Einkünfte nicht versteuert haben. Das dürfte
jetzt eher zur Ausnahme werden. Und damit vollzieht sich ein Stück
größere Steuergerechtigkeit. Denn mit der Strafe für Hoeneß ist der
Maßstab für andere Steuersünder gesetzt. Auf Milde kann in Zukunft
niemand mehr hoffen. Wenn aber viele Reiche, die bislang einen Teil
ihrer Einkünfte dem Fiskus vorenthalten haben, nun voll herangezogen
werden, verbreitert sich zugleich die Basis der Steuereinnahmen.
Damit sollte auch der Reflex verschwinden, steuerehrliche
Gutverdiener immer stärker zu belasten. Der höhere Grenzsteuersatz
für Top-Einkommen ist ja für alle gleich scharf. Für die künftige
Steuerpolitik hat das Folgen. Bei reichlicher fließenden
Steuereinnahmen entfällt der Zwang zu einer immer weiteren Anhebung
der Sätze. Und damit schwindet auch der Anreiz, Steuern zu vermeiden
oder gar zu hinterziehen. Der Hoeneß-Prozess könnte hier eine Wende
einleiten.



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621


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