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Schiewerling: "Qualifizierung vor Zuwanderung" ist der richtige Weg

Geschrieben am 12-03-2014

Berlin (ots) - Die Bundesregierung befasst sich intensiv mit dem
Fortschrittsbericht 2013 zu ihrem Fachkräftekonzept. Dazu erklärt der
arbeitsmarkt- und sozialpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Karl
Schiewerling:

Der Fortschrittsbericht weist den Höchststand von 42,2 Millionen
Erwerbstätigen im dritten Quartal 2013 aus. Dies belegt
eindrucksvoll, dass wir bereits vieles an Aktivierung und
Beschäftigung auf dem Arbeitsmarkt erreicht haben. Auch im Kampf
gegen den drohenden Fachkräftemangel sind wir auf dem richtigen Weg -
ohne bereits am Ziel angekommen zu sein.

Der Forschungsbericht weist drei wesentliche Fakten aus: Zum einen
haben die unionsgeführten Koalitionen in den vergangenen Jahren nicht
nur die richtigen Lösungsansätze aufgezeigt. Die Maßnahmen haben in
der realen Praxis des Arbeitsmarktes bereits gewirkt. Dies spiegelt
beispielsweise die positive Beschäftigungsentwicklung der Frauen und
der älteren Arbeitnehmer wider. Zudem muss der Grundsatz
"Qualifizierung vor Zuwanderung" noch stärker gelebt werden. Und
drittens verdeutlichen gerade die beiden Gruppen Frauen und ältere
Arbeitnehmer die Notwendigkeit, noch gezielter und intensiver
bestimmte Zielgruppen in den Fokus weiterer Anstrengungen zu nehmen.

Sorge bereitet uns jedoch, dass vielen Unternehmen der drohende
Fachkräftemangel noch gar nicht bewusst ist. Für nur 42 Prozent der
Mittelständer ist der Fachkräftemangel einer der größten Sorgen. Und
dabei hat schon jeder zweite Unternehmer durch den Fachkräftemangel
erhebliche Umsatzeinbußen, in der Summe von 31 Milliarden Euro,
hinnehmen müssen. Unternehmen und Wirtschaft sind aufgefordert, für
mehr Ausbildung und Qualifizierung zu sorgen. Und dabei sollten auch
gerade Ältere und Langzeitarbeitslose stärker in den Blick genommen
werden. Mit knapp 1 Millionen langzeitarbeitslosen Menschen haben wir
noch ein erhebliches Potential, welches wir nicht aus den Augen
verlieren dürfen.

Die Politik schafft die Voraussetzungen für mehr und gute
Arbeitsplätze in den Unternehmen. Mit den von der Unions-geführten
Bundesregierung beschlossenen fünf Sicherungspfaden ist die
notwendige Basis für eine gute Fachkräfte-Entwicklung gelegt. Aus
Sicht von CDU und CSU müssen dabei einige Grundsätze beachtet und von
Wirtschaft und auch Gesellschaft in die Praxis übertragen werden.
Ein wesentlicher Punkt ist dabei der Grundsatz "Qualifizierung vor
Zuwanderung". Wir müssen zunächst die Potenziale der Menschen
fördern, stärken und nutzen, die bereits in Deutschland leben.
Qualifizierung ist dabei nicht allein eine staatliche und politische
Aufgabe. Qualifizierung ist vielmehr eine besondere Verantwortung und
Verpflichtung der Wirtschaft, der Unternehmen und Betriebe sowie
ihrer Sozialpartner.

"Qualifizierung vor Zuwanderung" bedeutet zudem, dass wir uns der
Verantwortung innerhalb von Europa bewusst machen. Einerseits
benötigen wir eine offene Willkommenskultur für benötigte Fachkräfte
von außen. Andererseits müssen wir uns eines zweiten Effekts klar
sein: Eine hohe Zuwanderungsquote von Fachkräften nach Deutschland
bedeutet gleichsam eine hohe Auswanderungsquote von Fachkräften aus
anderen EU-Ländern. Dort werden dann u.U. Problemlagen geschaffen,
deren Lösung am Ende und indirekt wiederum zu Belastungen für uns
selbst führen könnte.

Zu jenen Grundätzen zählt ebenso, Frauen verbessere Chancen auf
dem Arbeitsmarkt zu ermöglichen, um ihre Potenziale noch verstärkter
einzusetzen. Eine weiter verbesserte Vereinbarkeit von Familie und
Beruf ist dafür unerlässlich. Die Union hat dies seit vielen Jahren
erfolgreich und mit besonderen Initiativen auf den Weg gebracht. Es
gehört jedoch auch zu den Grundsätzen der Union, dass dies nicht zu
einem gegenseitigen Ausspielen von Beruf einerseits und von Familie
und insbesondere Kindern andererseits führen darf. Förderung von
Frauen im Berufsleben darf unter der Betrachtung von
Fachkräftepotenzialen erst recht nicht zu einer maßregelnden
Bewertung von Lebensentwürfen führen. Erziehungsleistung für Kinder
ist mindestens gleichranging zu Erwerbsarbeit!

Auch in der Potentialgruppe der Älteren sollte Politik besondere
Umsicht walten lassen. Gerade angesichts der erfreulicherweise
steigenden Beschäftigungsbereitschaft für erfahrene Arbeitnehmer und
den damit verbundenen großen Chancen für die Fachkräftesicherung
sollten Änderungen im Rentensystem sehr behutsam und auf ihre
Langfristwirkung geprüft werden. Frühverrentungsanreize sind genau
die falschen Signale, die der Fachkräftemarkt für die kommenden
Jahrzehnte benötigt.



Pressekontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: pressestelle@cducsu.de


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