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Wissenschaftler und BUND veröffentlichen Energiewende-Fahrplan: Drastische Steigerungen der Energieeffizienz mit raschem Ausbau erneuerbarer Energien verbinden

Geschrieben am 11-03-2014

Berlin (ots) - Wissenschaftler und Umweltschützer haben
entschlossene Energiesparmaßnahmen und die schnelle Steigerung der
Energieeffizienz gefordert. Die nach der Fukushima-Katastrophe in
Japan vor drei Jahren beschleunigte Energiewende könne nur zum Erfolg
geführt werden, wenn der Ausbau von Wind- und Solarkraftwerken
ungebremst weitergehe und von einer zielgerichteten
Energiesparpolitik flankiert werde. EU-weit lasse sich der
Energiebedarf bis Mitte des Jahrhunderts etwa um die Hälfte
reduzieren, was zu Einsparungen von rund 500 Milliarden Euro bei den
Energiekosten führen würde. Drastische Energiesparmaßnahmen seien
auch zum Erreichen des deutschen Klimaziels einer 40-prozentigen
Reduzierung der Treibhausgase bis 2020 erforderlich.

Ulrich Bartosch, der Vorsitzende der Vereinigung Deutscher
Wissenschaftler (VDW), Peter Hennicke, früherer Präsident des
Wuppertal-Instituts für Klima, Umwelt, Energie und Hubert Weiger,
Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
forderten bei der Präsentation des im Münchner Oekom-Verlages
erscheinenden Buches "Gemeinschaftsprojekt Energiewende, Fahrplan zum
Erfolg" die Einrichtung einer zentralen Koordinierungsstelle für die
Energiespar- und Effizienzpolitik. Erforderlich sei auch die
dauerhafte Bereitstellung ausreichender Mittel für Maßnahmen wie die
energetische Gebäudesanierung, den Einsatz effizienter
Beleuchtungsanlagen in Industrie und Gewerbe und flächendeckende
Stromsparchecks für einkommensschwache Haushalte.

Nach Auffassung des BUND-Vorsitzenden Weiger gefährden die
bisherigen Pläne von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel zur
Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) die Energiewende. "Die
geplante Deckelung erneuerbarer Energien verhindert mehr Klimaschutz
und verschreckt private Investoren. Das Vorhaben, Förderungen nach
dem EEG kurzfristig auf Ausschreibungsverfahren umzustellen, kann der
Energiewende ebenfalls ihre Dynamik nehmen", sagte Weiger.

Der frühere Präsident des Wuppertal-Instituts, Peter Hennicke,
sieht in der Energiewende das "wichtigste Gemeinschaftswerk dieser
Generation": "Die Energiewende entlastet die Gesellschaft von enormen
Risiken und Kosten und bewirkt zugleich einen großen zusätzlichen
volkswirtschaftlichen Nutzen. Dazu gehören neue nationale und
internationale Geschäftsfelder, eine steigende Wettbewerbsfähigkeit
und eine hohe Anzahl qualifizierter Jobs. Die Energiewende führt zum
Abbau von Atom- und Klimarisiken, macht unabhängiger von
Rohstoffimporten und wird - wenn sie gelingt - eine weltweite
Signalwirkung für mehr Klima- und Ressourcenschutz haben."

Der VDW-Vorsitzende Bartosch wandte sich gegen Versuche, die
Energiewende zu diffamieren: "Statt die Energiewende kleinzureden,
muss sie dringend auf die Bereiche Wärme und Verkehr ausgedehnt
werden. Aktuell erforderlich sind die richtigen Weichenstellungen für
eine möglichst dezentrale Stromerzeugung in der Hand der Bürgerinnen
und Bürger. Und damit die Klimaschutzziele erreicht werden, muss auf
EU-Ebene ein Emissionshandel geschaffen werden, der seinen Namen auch
tatsächlich verdient."

Die "Blick ins Buch"-Leseversion von "Gemeinschaftsprojekt
Energiewende, Fahrplan zum Erfolg"- herausgegeben von VDW und BUND,
eine Zusammenfassung mit Forderungen an die Politik und die
Bestellmöglichkeit beim Oekom-Verlag München finden Sie im Internet
unter: http://www.bund.net/energiewende-buch



Pressekontakt:
Thorben Becker, BUND-Energieexperte:
Tel. 030-27586-421
E-Mail: thorben.becker@bund.net bzw.

Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher:
Tel. 030-27586-425, Fax: -440
E-Mail: presse@bund.net
Internet: www.bund.net


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