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Neue OZ: Kommentar zu Kriminalität / Steuern

Geschrieben am 09-03-2014

Osnabrück (ots) - Hoeneß und die feine Gesellschaft

Eine Lawine von Selbstanzeigen rollt durchs Land. Der Fall Hoeneß
hat Zehntausende weitere Steuersünder aufgeschreckt, die Gewinne in
der Schweiz und anderen Steueroasen gemacht haben, ohne diese bei
Finanzämtern korrekt anzugeben.

Offensichtlich gab es jahrzehntelang eine regelrecht dunkle
Finanzbranche, die Kunden beim Betrug geholfen und daran verdient
hat. Anders lässt sich diese Dimension an Selbstanzeigen nicht
erklären.

Viele dieser Steuersünder zählen zur "feinen Gesellschaft". Heute
steht Bayern-Präsident Uli Hoeneß vor Gericht. Es ist der tiefe Fall
eines Mannes, der sich Verdienste erworben hat - im Fußball, als
Firmenboss, als Spender bei Benefizveranstaltungen. Hoeneß hatte sich
in Talkshows als moralische und politische Instanz präsentiert. Er
polarisierte, doch als Mitglied der deutschen Elite wurde er
respektiert. Nun muss Hoeneß fürchten, wegen Steuerbetrugs im
Gefängnis zu landen - womöglich Wand an Wand mit Mördern und
Vergewaltigern.

Wie auch immer die Richter entscheiden: Schon jetzt ist Hoeneß
schwer bestraft. Früher hieß es, die Kleinen hängt man, die Großen
lässt man laufen. Heute werden Prominente schon Monate vor einem
Prozessbeginn an den öffentlichen Pranger gestellt - egal, ob
schuldig oder nicht. Ist das noch verhältnismäßig? Hoeneß hat Mist
gebaut. Keine Frage. Aber eine zweite Chance hat jeder verdient, der
seine Fehler bereut.

Michael Clasen



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


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