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Weser-Kurier: Zum Fracking-Erlass in Niedersachsen schreibt Peter Mlodoch im "Weser-Kurier" (Bremen) vom 6. März 2014:

Geschrieben am 05-03-2014

Bremen (ots) - Fracking ist nicht gleich Fracking", sagt der
Deutschland-Chef der Gasförder-Firma Wintershall. In der Tat: Da gibt
es die gefährliche Methode für Schiefergas - relativ nah am
Grundwasser, ohne schützendes Deckgebirge, mit einem immensen Einsatz
von Chemie-Sand-Wasser-Cocktails. In den USA mit ihren äußerst
laschen Umweltgesetzen führte diese Art der Gasgewinnung zu
erschreckenden Folgen für Mensch, Wasser und Natur. Die Skepsis
gegenüber dieser - in Deutschland noch nicht kommerziell zum Einsatz
gekommenen - Methode ist mehr als berechtigt. Doch dann gibt es da
noch das Fracking bei konventionellen Gasvorkommen. Seit 30 Jahren
wird es in Deutschland praktiziert - in tieferen Schichten, weiter
weg vom Grundwasser, mit deutlich weniger Bohrungen und Fracs, mit
viel weniger Chemie. Also auch weniger gefährlich? Die betroffenen
Anwohner und Umweltverbände hegen da so ihre Zweifel; nach ihrer
Ansicht gibt es kein böses und kein gutes Fracking. Die rot-grüne
Landesregierung in Niedersachsen will dieses Alles-oder nichts-Spiel
nicht mitmachen und konventionelles Fracking weiter zulassen.
Lediglich die Voraussetzungen dafür sollen verschärft werden. Vor
allem der grüne Umweltminister Stefan Wenzel übt sich in Realismus,
will dem für Niedersachsen so wichtigen Wirtschaftszweig nicht den
Hahn abdrehen. 95 Prozent der deutschen Gas-Produktion stammen von
hier, Tausende Jobs hängen daran. Rund 600 Millionen Euro jährlich
kassiert das Land an Förderabgabe (von denen freilich dank
Länderfinanzausgleich nicht viel übrig bleiben). Die Industrie mag
diesen vielleicht unerwarteten Pragmatismus von Rot-Grün kräftig
loben. Wenzel dagegen geht ein hohes Risiko ein. Zwar tragen grüne
Fraktion und Landespartei die neue Linie offiziell bisher mit. Doch
an der Basis könnte sie als "Verrat grüner Urprinzipien" für
erhebliche Unruhe sorgen. Die Bürgerinitiativen, aus deren Bewegung
die Grünen einst entstanden sind, haben sich zumindest beim Thema
Fracking längst von "ihren" Ministern entfernt.



Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de


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