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Badische Neueste Nachrichten: Die Ernüchterung Kommentar Von Frank Herrmann

Geschrieben am 27-02-2014

Karlsruhe (ots) - Als Frank-Walter Steinmeier 2009 zum letzten Mal
als Außenminister nach Washington flog, bevor er eine längere Pause
auf den Oppositionsbänken einlegte, hing der deutsch-amerikanische
Himmel noch voller Geigen. Barack Obamas rhetorische Brillanz ließ
manchen auf Wunder hoffen, zur Erleichterung Deutschlands war die
atomare Abrüstung zurückgekehrt auf die globale Tagesordnung, die
Schließung des Lagers Guantánamo schien in greifbarer Nähe. Edward
Snowden hatte die Sammelwut der NSA noch nicht dokumentiert. 2014
regiert die Ernüchterung. Das Camp Guantánamo gibt es noch immer, das
Projekt einer transatlantischen Freihandelszone, vom
Exportweltmeister Deutschland energischer vorangetrieben als von
anderen in der EU, stößt im Kongress auf Bedenken, vor allem unter
Obamas demokratischen Parteifreunden, die bisweilen auf
protektionistische Abschottung umschalten, wenn sie um amerikanische
Jobs fürchten. Die NSA-Affäre entpuppt sich als hartnäckiger
Störfaktor, ein No-Spy-Abkommen bleibt Illusion. Die Supermacht wird
sich nicht zum Verzicht auf Spionage verpflichten. Über allem steht
die kühle Erkenntnis, dass auch Präsident Obama knallhart
amerikanische Interessen vertritt. Fünf Jahre nach dem Höhenflug geht
es um die Mühen der Ebene, ums Kitten einer bröckelnden Allianz. Was
sich geändert hat, ist die amerikanische Erwartungshaltung. Kaum eine
Expertenrunde zum transatlantischen Thema, die heute nicht die Frage
debattiert, ob denn nun Deutschland auch geopolitisch Washingtons
wichtigster Partner in der Alten Welt wird.



Pressekontakt:
Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
Telefon: +49 (0721) 789-0
redaktion.leitung@bnn.de


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