(Registrieren)

WAZ: Ein Urteil gegen Europa. Kommentar von Walter Bau

Geschrieben am 26-02-2014

Essen (ots) - Wird das Europaparlament arbeitsunfähig, wenn dort
demnächst der eine oder andere Abgeordnete der Tierschutzpartei oder
der Rentnerpartei sitzt? Sicher nicht. Gleichwohl ist die
Entscheidung der Verfassungsrichter, die Drei-Prozent-Hürde bei der
Europawahl zu kippen, das falsche Signal. Die Richter sagen nichts
anderes als: Während der Bundestag mit einer Sperrklausel von sogar
fünf Prozent vor der Zersplitterung geschützt wird, können
Kleinstparteien in Straßburg nicht viel Schaden anrichten - weil das
Parlament ja sowieso nicht viel zu sagen hat. Diese schräge
Argumentation zeugt von einer erstaunlichen Unkenntnis der Richter
über die wachsenden Kompetenzen des EU-Parlaments. Und sie stützt all
jene Populisten, die das Haus als teure Quasselbude diffamieren - wie
etwa die Rechtsextremen, die nun womöglich auch bald dort mitmischen
werden. Schönen Dank nach Karlsruhe!



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

514179

weitere Artikel:
  • Westfalen-Blatt: zur Europawahl Bielefeld (ots) - Denkbar knapp fällt das Urteil aus: Mit fünf zu drei Stimmen kippt Karlsruhe die Drei-Prozent-Hürde bei den Europawahlen. Damit ist der Weg für Freie Wähler, Piraten und NPD frei. Die Begründung der Richter, dass die Stimme jedes Wählers die gleiche Erfolgschance haben müsse, leuchtet ein. Verstörend ist hingegen, was Karlsruhe vom Europaparlament zu halten scheint: wenig. Das Urteil ist eine Ohrfeige für die Straßburger Kammer. 163 europäische Parteien tummeln sich derzeit im Europaparlament. Der Wegfall der Drei-Prozent-Hürde mehr...

  • Westfalen-Blatt: zum EEG-Gesetz Bielefeld (ots) - Selten waren sich die Bundespolitiker in Berlin so einig: Sie weisen das vernichtende Urteil einer Expertenkommission gegen das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) zurück. Die Wissenschaftler - alles Ökonomen - mögen mit Teilaussagen Recht haben. Dennoch stimmt aber auch: Nicht alles ist schlecht, was mit dem EEG-Gesetz beabsichtigt wird. Ohne öffentliche Anreize wäre der Anteil von Wind, Biogas und Solar an der Stromproduktion nie auf 25 Prozent gestiegen. Falsch war allerdings die auf 20 Jahre garantierte Förderung mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Karlsruhe verwirft 3-Prozent-Hürde bei Europawahl Politisch blind KNUT PRIES, BRÜSSEL Bielefeld (ots) - Wie ein EU-Land seine parlamentarische Vertretung in Straßburg wählt, ist ihm selbst überlassen. Die Frage nach dem gerechten Verfahren darf es national beantworten. Das hat das Bundesverfassungsgericht getan: Gerecht ist Gleichgewichtigkeit der Stimmen. Sperrklauseln seien nur zulässig, wenn die politische Stabilität gefährdet wäre. Das steht kaum bevor. Die Minderung des politischen Gewichts der Deutschen im EP ist misslich, aber zu verkraften. Wenn unter den 96 deutschen Abgeordneten 5, 6 oder auch 10 Exoten mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Sieg für die Kleinen Zur Aufhebung der Drei-Prozent-Hürde für die Europa-Wahl Cottbus (ots) - Wieder einmal hat das Bundesverfassungsgericht dem Berliner Politikbetrieb eine satte Rüge erteilt. So wie schon beim großen Lauschangriff und bei der Vorratsdatenspeicherung setzten die obersten Richter auch gestern wieder ein Stoppzeichen gegen die allzu große Laxheit des Gesetzgebers im Umgang mit dem Grundgesetz. Diesmal wegen der erst vor einigen Monaten beschlossenen Drei-Prozent-Hürde für die Europa-Wahl. Dabei hätten es alle politisch Beteiligten ahnen können. Schon 2011 kippte das Gericht die Fünf-Prozent-Hürde mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Zuspitzung der Lage in der Ukraine Besonnenheit gefragt Matthias BUNGEROTH Bielefeld (ots) - Der russische Präsident Wladimir Putin lässt seine Muskeln spielen. Die Truppen im Grenzgebiet zum Krisenland Ukraine wurden in Alarmbereitschaft versetzt. Die Botschaft ist klar: Putin duldet im nahezu bankrotten Vorhof seines Riesenreichs weder anarchische Verhältnisse noch ein Machtvakuum. Auch die totale Hinwendung einer künftigen Regierung des rund 46 Millionen Einwohner zählenden Landes zur Europäischen Union wird Putin kaum dulden. Zu intensiv sind neben den machtpolitischen Interessen auch die wirtschaftspolitischen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht