(Registrieren)

Neue OZ: Kommentar zu Werkvertragsarbeiter auf Schlachthöfen

Geschrieben am 12-02-2014

Osnabrück (ots) - Nicht mehr Herr im Haus

Der Nächste, bitte! Mittlerweile dürfte es kaum noch einen
Schlachthof in Deutschland geben, der in den vergangenen Jahren wegen
seiner Werkvertragsarbeiter keinen Besuch vom Zoll hatte. Aber nur in
vergleichsweise wenigen Fällen konnten den Betreibern oder ihren
Subunternehmern Rechtsverstöße nachgewiesen werden. Das kann
zweierlei bedeuten: Entweder hat es tatsächlich keinen Verstoß
gegeben. Oder aber die deutschen Fahnder verfügen nicht über
ausreichende Mittel, um ihre Arbeit ordentlich zu machen. Das wäre
jedoch kein Vorwurf an die Ermittler, sondern ein Arbeitsauftrag an
den Gesetzgeber, sein Versprechen endlich einzulösen und das
rechtliche Dunkelfeld Werkvertrag ausreichend auszuleuchten. Es
dürfte auch im Sinne der Betriebe sein, die nicht länger unter dem
Generalverdacht der sozialen Ausbeutung stünden. Fraglich bleibt
aber, warum sich so viele deutsche Firmen überhaupt auf das
Geschäftsmodell einlassen und sich damit in eine Grauzone begeben. Da
hilft es nicht, jegliche Verantwortung für die Leiharbeiter, die den
Profit erwirtschaften, von sich zu weisen. Diese Argumentation
offenbart doch nur die Konsequenz des fraglichen Geschäftsmodells:
Wer auf den Werkvertrag setzt, nimmt in Kauf, nicht mehr Herr im
eigenen Haus zu sein. Im Zweifelsfall stellt er nur noch die
Produktionshalle. Aber ist das noch Unternehmertum?

Dirk Fisser



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

511667

weitere Artikel:
  • Neue OZ: Kommentar zu Obama und Hollande Osnabrück (ots) - Eifriger Helfer US-Präsident Barack Obama und sein französischer Amtskollege François Hollande üben demonstrativ den Schulterschluss: So viel Harmonie wie beim Besuch des Franzosen in Washington herrschte in den vergangenen Jahren selten zwischen den beiden Staaten. Keine Spur mehr von der Verstimmung im Zuge der NSA-Affäre, als Hollande im Oktober erbost mit Obama persönlich telefonierte und seine Verärgerung kundtat. Vergessen auch die Eiszeit, als Frankreich ebenso wie Deutschland George W. Bush die Gefolgschaft mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zum BGH-Urteil Osnabrück (ots) - Taktlos, aber korrekt Dieses Urteil ist ein echter Aufreger: Ein Mann, der von seinem Vater verstoßen wurde, soll dessen Heimkosten zahlen. Es sei seine Pflicht, den Elternunterhalt zu übernehmen, urteilte der Bundesgerichtshof in Karlsruhe. Darüber kann man wirklich den Kopf schütteln. Denn es ist nicht angemessen, dass der Sohn, der immer wieder vom Vater abgewiesen wurde, nach dessen Tod die Rechnung für das Pflegeheim begleicht. Es ist unfair, unsensibel und taktlos. Leider ist es aber so, dass Rechtsprechung mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zur Loveparade Osnabrück (ots) - Eine Frage der Verantwortung Dreieinhalb Jahre hat die Staatsanwaltschaft zum Unglück bei der Loveparade ermittelt, doch der ganz große Wurf ist ihr mit der jetzt vorgestellten Anklage nicht gelungen. Zwar ist nun endlich ein Ergebnis der Ermittlungen sichtbar, doch sollen einige aus Sicht der Betroffenen wichtige Verantwortliche nicht belangt werden. Dabei geht es zunächst um den inzwischen abgewählten Oberbürgermeister Adolf Sauerland und Loveparade-Veranstalter Rainer Schaller. Durften sie sich wirklich, mehr...

  • Ostthüringer Zeitung: Knut Pries kommentiert: Zweierlei Schwachsinn Gera (ots) - Mais aus dem Genlabor - die Mehrheit der EU-Bürger ist dagegen, die Mehrheit der Staaten auch. Jetzt kommt er vermutlich trotzdem auf den Acker. Wie kann das sein? Es hat mit den Beschlussregeln der Europäischen Union zu tun. Normalerweise entscheiden Parlament und der Ministerrat zusammen über neue Gesetze. Nur wenn es eher um Ausführung als um ganz neues Recht geht, wenn es sich also um Rechtsakte von vermeintlich minderem Gewicht handelt, dann hat die Brüsseler Kommission die Tatherrschaft. Zu stoppen ist sie dann mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Kommentar zu NSU-Prozess - Der Wille fehlt Ravensburg (ots) - Der Widerwillen unter den Landespolitikern ist fast mit Händen zu greifen: Die Mehrheit im Landtag möchte keinen weiteren Untersuchungsausschuss. Das liegt nicht nur an dem neuen Bericht, in dem Polizisten ihren Kollegen bescheinigen, meist gute Arbeit gemacht zu haben. Es liegt auch am fehlenden Glauben, dass ein Ausschuss zum Thema NSU politisch etwas nutzt. Zudem stellt sich auch die Frage, was überhaupt ein solches Gremium überhaupt herauskriegen könnte. Er müsste sich nämlich wieder auf die bekannten Berichte mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht