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Neue OZ: Kommentar zum Fall Edathy

Geschrieben am 11-02-2014

Osnabrück (ots) - Mediale Unwucht

Zwei Dinge stehen im Fall Edathy fest: Er hat, aus
gesundheitlichen Gründen, wie er sagt, überraschend sein
Bundestagsmandat niedergelegt. Und die Staatsanwaltschaft hat seine
Wohnungen und Büros durchsucht. Alles andere ist Spekulation, so auch
die Mutmaßung, dass es um den Besitz von Kinderpornografie geht. Denn
das hat bislang keine offizielle Stelle bestätigt. Und doch hat die
entsprechende Andeutung einer kleinen niedersächsischen Zeitung eine
erschreckende mediale Unwucht erzeugt. Äußerst vage wird als Quelle
lediglich "Kreise der Landes-SPD" genannt. Andere Medien übernahmen
den Verdacht und ließen ihn wie eine Tatsache klingen. Ob aus
Unüberlegtheit oder Sensationsgier macht dabei kaum einen
Unterschied, beides ist ausgesprochen unprofessionell. Soziale
Netzwerke taten ein Übriges: Manchen Nutzern war Edathy schon immer
suspekt, andere witterten das Werk von Neonazis, die sich für seine
Arbeit im NSU-Ausschuss rächen wollten. Zugleich ermutigten nicht
wenige Edathy und kritisierten völlig zu Recht die mediale
Aufbereitung der Angelegenheit, insbesondere die Veröffentlichung von
Fotos seiner Privatwohnung. Falls Edathy sich tatsächlich strafbar
gemacht hat, werden die Ermittler dies vermelden, und zwar
hoffentlich erst, wenn sie sich ihrer Sache sicher sind. Solange aber
nicht ein Gericht ihn schuldig gesprochen hat, gilt für Edathy die
Unschuldsvermutung. Daran sollte sich jeder halten.

Constantin Binder



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


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