(Registrieren)

Weser-Kurier: Zum Revolutionsjahrestag im Iran schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 12. Februar 2012:

Geschrieben am 11-02-2014

Bremen (ots) - Werden wir gerade Zeugen, wie sich im Iran eine Art
islamische Variante von Glasnost und Perestroika entwickelt?
Zumindest einige Parallelen zum Wandel in der Sowjetunion vor fast
drei Jahrzehnten gibt es: Das Land ist trotz seines Reichtums an
Bodenschätzen finanziell am Ende, die Versorgungslage ist schlecht,
die Stimmung in der Bevölkerung ist mies - trotz der Jubelbilder, die
gestern wieder zum 35. Jahrestag der islamischen Revolution zu sehen
waren. Und es gibt einen Präsidenten, der diese Tatsachen zumindest
anerkennt. Deshalb wird Hassan Ruhani gern als "gemäßigt" bezeichnet.
Das trifft jedoch nur im direkten Vergleich zu seinem offen
faschistoiden Vorgänger Mahmud Ahmadinedschad zu. Gegenüber der
inneren Opposition agiert Ruhani genauso knallhart wie in den beiden
internationalen Verhandlungsrunden um das iranische Atomprogramm. Ja,
man ist mit der EU auch wieder "im Dialog" über Menschenrechte - etwa
so ernsthaft, wie es China seit Jahren ist. Und natürlich wird
behauptet, dass das Atomprogramm des Ölstaates nur friedlichen
Zwecken diene - obwohl man gerade zähneknirschend zugestehen musste,
Informationen über ominöse Zünder zu liefern. Während die Massen in
Teheran "Tod Israel" und "Tod Amerika" skandieren, beschwört Ruhani
das "Ende der Konfrontation". Er verweist darauf, dass der Iran seit
200 Jahren kein Land angegriffen habe - und verschweigt, dass das
Mullah-Regime seit Jahrzehnten in allen nahöstlichen Konflikten
kräftig mitmischt. Selbst Ruhanis vorsichtiges Umlenken ist in den
politisch maßgeblichen Kreisen nicht mehrheitsfähig: Der
Außenminister wird vom Parlament einbestellt, weil er den Holocaust
öffentlich eine Katastrophe genannt hat - und Ruhani selbst wird vom
Staatsfernsehen ausgeblendet, wenn er zu weit von der reinen Lehre
abweicht. Die legt immer noch der ultra-konservative Ajatollah Ali
Chamenei fest. Natürlich muss weiter verhandelt werden - aber mit
wachen und nicht mit blauen Augen.



Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

511427

weitere Artikel:
  • Weser-Kurier: Zu den Vorwürfen gegen Edathy schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 12. Februar 2012: Bremen (ots) - Klar, auch für Sebastian Edathy gilt erst einmal die Unschuldsvermutung. Trotz der ungeheuerlichen Vorwürfe, die gegen den SPD-Innenpolitiker laut geworden sind. Die Faktenlage dafür, dass tatsächlich in Richtung Besitz von kinderpornografischem Material ermittelt wird, ist dünn. Edathy hat dies dementiert. Edathy, wie aber auch die Staatsanwaltschaft, hat gestern nur wenig dazu beigetragen, die Spekulationen einzudämmen. Klar ist nur: Es wird wegen einer möglichen Straftat gegen den Mann aus Nienburg ermittelt. Nicht mehr...

  • Westfalenpost: Loveparade - Auf den wahren Verantwortlichen lastet nur moralische Schuld Hagen (ots) - Dreieinhalb Jahre können eine quälend lange Zeit sein. Seit dem 24. Juli 2010 warten die Überlebenden der Loveparade-Katastrophe und die Angehörigen der Opfer auf die juristische Aufarbeitung des Unglücks. Auf die Beantwortung der Frage nach dem Warum. Der Prozess, der nun endlich beginnen kann, dürfte für einige Betroffene wie ein Schlussstrich, vielleicht sogar wie eine emotionale Befreiung wirken. Allerdings: Seit einigen Wochen mehren sich die Anzeichen dafür, dass die Leidtragenden am Ende des Verfahrens den mehr...

  • Westfalenpost: Zum Vorwurf der Altersdiskrminierung - Alter darf kein Makel sein Hagen (ots) - Alter darf kein Makel sein: so weit die Theorie. In der Praxis aber wurde jeder fünfte Deutsche wegen seines Alters schon benachteiligt. Mit 70 zu alt für den Kredit, mit 50 zu alt für den Job, mit 30 zu alt für ein Stipendium. Unternehmen, die eine "Verstärkung für ihr junges dynamisches Team" suchen, grenzen Senioren bewusst aus. Dass ein Diskriminierungsverbot im Grundgesetz oder eine Alten-Quote im Betrieb die Benachteiligung der "Silver ager" beenden würde, ist Illusion. Das Nachdenken über den unbefriedigenden mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Kommentar zu Diätenerhöhung - Angemessene Bezahlung Ravensburg (ots) - Immer wenn sich die Bundestagsabgeordneten die Bezahlung erhöhen, geht ein Aufschrei durchs Land. Dabei ist die Anhebung der Diäten schon recht, doch das angewandte Verfahren dabei ist anstößig. Deutsche Parlamentarier können von einer 40-Stunden-Woche nur träumen. Es gibt endlose Ausschusssitzungen, Debatten, Büroarbeit, Aktenstudium fern der Heimat, die Begegnungen mit den Wählern im Heimatkreis. Viele dieser Abgeordneten lieben die Politik, sie wollen gestalten. Und wenn wir Wähler wollen, dass nur mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Kommentar zur Energiewende - Zur Kasse, Verbraucher! Ravensburg (ots) - Deutschland bekommt nun die Rechnung für jahrelange Untätigkeit in Sachen Energiewende. Die Probleme, die Gabriels Vorgänger Peter Altmaier aus Machtkalkül liegen ließ, schlagen nun mit voller Wucht durch. Die Privatverbraucher müssen nun nicht nur die Milliardenvergünstigungen für die Industrie schultern, sondern sollen auch nebenbei noch neue Gaskraftwerke in Bayern bezahlen. Und damit ausgerechnet in einem Bundesland, dessen Ministerpräsident nach dem St.-Florians-Prinzip zwar billigen Strom, aber nicht dazugehörigen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht