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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Anklage im Loveparade-Verfahren Ein Prozess der Enttäuschungen miriam scharlibbe

Geschrieben am 11-02-2014

Bielefeld (ots) - Sie wollten tanzen und feiern. Doch am Ende
bedeutete die Loveparade den Tod von 21 jungen Menschen. Dazu kommen
mehr als 100 Verletz-te und diejenigen, die durch die Bilder der
Menschen, die in der Massenpanik begraben wurden, bis heute
traumatisiert sind. Doch statt Unterstützung erfahren die
Hinterbliebenen eine Demütigung nach der anderen: ein
Oberbürgermeister, der jede Verantwortung von sich weist, ein
Veranstalter, der juristisch nicht belangt werden kann. Dreieinhalb
lange Jahre dauert es, bis eine Anklage erhoben wird. Es reicht. Die
Freunde und Familien der Opfer müssen endlich erfahren, wer für den
Tod ihrer Kinder verantwortlich ist. Ihr Tod war kein Unglück, keine
unvorhersehbare Katastrophe. Die Untersuchungen haben bereits
ergeben, dass das Sicherheitskonzept nicht mal theoretisch bestanden
hätte. Das wurde mutwillig in Kauf genommen. Es ist zu befürchten,
dass der Prozess zu einer großen Enttäuschung wird. Auf der
Anklagebank sollten die sitzen, die mit ihrem Namen für die
Technoparade geworben haben. Stattdessen werden wohl nur Mitarbeiter
unterer Hierarchieebenen belangt. Die Familien der Opfer werden
schmerzlich erfahren, dass Recht nicht immer Gerechtigkeit bedeutet.
Umso wichtiger ist es, dass sie als Nebenkläger ausreichend Raum
erhalten, um ihrem Schmerz, ihrer Trauer und ihrem Ärger Ausdruck zu
verleihen.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


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