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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Gefahr einer neuen Schweinepest Rückkehr der Nachdenklichkeit MATTHIAS BUNGEROTH

Geschrieben am 04-02-2014

Bielefeld (ots) - Experten sind sich sicher: Sollte die
Afrikanische Schweinepest (ASP) auch in Deutschland ausbrechen, wären
die Folgen verheerend. Denn fast alle von dem Virus befallene Tiere
sterben innerhalb von fünf bis zehn Tagen, berichtet das renommierte
Friedrich-Loeffler-Institut in Greifswald. Tritt die Seuche in einem
der wichtigen Zentren der Fleischverarbeitung in Deutschland, auf,
also etwa in Ostwestfalen-Lippe, wäre der wirtschaftliche Schaden
unabsehbar. Doch die heimischen Landwirte tun gut daran, angesichts
dieses Szenarios jetzt auch ethische Grundsatzfragen anzuschneiden.
Müssen im Falle von Infektionen in Schweinebeständen in Deutschland
komplette Tierbestände in den Betrieben gekeult werden, ist es
verständlich, dass den jeweiligen Bauern das Herz blutet. Hier geht
es um Grundsatzfragen des Umgangs mit Ressourcen, die die Schöpfung
uns allen in begrenzter Menge und auf Zeit zur Verfügung gestellt
hat. Doch die globale Wirtschaft, die auch in der
Lebensmittelproduktion und -versorgung längst Einzug gehalten hat,
hat zu einer Kurzatmigkeit in der Politik geführt, die in solchen
Situationen ihre Schwächen offenbart. Handelsschranken werden oftmals
kurzfristig und willkürlich verhängt oder wieder aufgehoben. Ob hier
politische oder faktische Gründe die Hauptrolle spielen, ist oft nur
für Insider zu erkennen, wenn überhaupt. Das Pendel bewegt sich
zwischen Protektionismus sowie Versorgungsaspekten und medizinischen
Argumenten hin und her. Ein undurchschaubares Dickicht. Es wird Zeit
für eine neue Nachdenklichkeit und eine nachhaltige Politik auf
diesem Sektor. Wenn es möglich ist, einen Impfstoff gegen die
afrikanische Schweinepest zu entwickeln, sollte diese Option
ernsthaft in Erwägung gezogen werden. Das massenhafte Töten von
Tierbeständen als einziger Ausweg aus einer Seuche ist die
schlechteste aller Optionen. Nachdenklichkeit steht auch Verbrauchern
gut zu Gesicht. Weggeworfene Reste von Speisen, die aus
Seuchengebieten mitgebracht wurden und hier zum Beispiel in einem
Gebüsch am Rande einer Autobahn landen, können Auslöser für eine neue
Tierseuche sein. Achtlosigkeit, die nicht nötig ist.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


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