(Registrieren)

Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Regierungserklärung der Bundeskanzlerin Unter Alphatieren ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN

Geschrieben am 29-01-2014

Bielefeld (ots) - Ein Nachteil an der schwarz-roten
Mammutkoalition besteht darin, dass Parlamentsdebatten in die Nähe
von Selbstgesprächen rutschen. Wenn dann auch noch der
Oppositionsführer, in diesem Fall Gregor Gysi, nicht besonders gut
drauf ist und die wenige Redezeit hauptsächlich mit Schnoddrigkeiten
und Plattitüden vertändelt, dann wird die Auseinandersetzung im
Bundestag eine zähe Angelegenheit. Funken sprühten auch nicht aus der
65-minütigen Regierungserklärung von Angela Merkel. Die
Bundeskanzlerin listete solide die zahlreichen Aufträge auf, die die
Große Koalition erledigen will. Es geht dabei keineswegs um
Kleinigkeiten. Von der Energiewende über die aktive Außenpolitik bis
zur bundesweiten Breitbandverkabelung, von dem verstärkten Engagement
in Mali bis zur Mütterrente: Schwarz-Rot hat sich einiges
vorgenommen. Und so war die Hauptbotschaft von Angela Merkel die
folgende: Es wird wieder regiert im Land. Es bewegt sich etwas. Nach
Monaten des quälenden Stillstand, wo nichts passierte, ist es nicht
falsch, darauf hinzuweisen, dass im Regierungsviertel wieder
gearbeitet wird. Dass Merkels Rede trotzdem kaum Aufbruchseuphorie
entfachte, liegt an anderen Dingen. Merkel steht traditionell für
Trippelschritte, und vor allem steht sie für "Keine Experimente!".
Das kommt bei den Leuten an, was sich im Wahlergebnis widerspiegelte.
Doch es ist die Frage, ob Merkel mit ihrer präsidialen, wolkigen
Moderatorenrolle in dieser Koalition weit kommen wird. Denn die
Kanzlerin ist umzingelt von starken Leuten, die von ihren Funktionen
und ihren Zielen sehr präzise Vorstellungen haben. Dazu gehören
Energieminister Sigmar Gabriel, Außenminister Frank-Walter
Steinmeier, Arbeitsministerin Andrea Nahles und
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen. Merkel mag den
Überblick über alle Aufgaben der Großen Koalition haben, ihre eigene
Rolle in dieser Ansammlung von Alphatieren hat sie noch nicht
gefunden.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

509034

weitere Artikel:
  • Stuttgarter Nachrichten: Regierungserklärung der Kanzlerin Stuttgart (ots) - So hört sich das an, wenn elastische Bewegungslosigkeit zur politischen Vision erklärt wird. Wenn Geld für ausufernde Reformen ausgeben werden soll, die zwar kurzfristig aus dem Laufenden bezahlt, aber nicht nachhaltig aus dem Kommenden finanziert werden können - Stichwort Rente und Energiewende. Wenn zwei höchst unterschiedliche Regierungslager fraktionsübergreifend Ruhe zur ersten Abgeordnetenpflicht erklären, um am Ende der Legislaturperiode darauf zu vertrauen - wenngleich mit der selben Erfolgs- oder Misserfolgsbilanz mehr...

  • Westdeutsche Zeitung: Kanzlerin Merkel im Schatten der SPD = von Werner Kolhoff Düsseldorf (ots) - Angela Merkel ist flexibel. Sie findet jetzt öffentlich den Mindestlohn gut, die Mietpreisbremse, die Rente mit 63 und die Finanztransaktionssteuer. Wie sie diese ihr von der SPD aufgenötigten Maßnahmen in ihrer Regierungserklärung anpries, grenzte schon an Selbstverleugnung. Fast wirkte die Kanzlerin wie die Queen, die bei ihren Thronreden die Programme der Premierminister vorliest. Soll das Richtlinienkompetenz sein? In Koalitionen gilt zwar prinzipiell für alle Partner, dass jeder Kompromisse machen muss. Merkels mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Obamas Rede zur Lage der Nation Überrollt Dirk Hautkapp Bielefeld (ots) - Fünf Jahre nach Amtsantritt hat Barack Obama das Poesie-Album mit der Zauberformel "Hope" und "Change" endgültig in die Schublade verbannt. Hoffnung und Wandel werden ab sofort per Dekret angeordnet, wenn der zerstrittene Kongress nicht zur Vernunft gelangt. Der Präsident hat den Träumer in sich ausgemustert. Konfrontation, das war Obamas Botschaft in einer ungewohnt kampfeslustigen Rede zur Lage der Nation, wird ab sofort mit Alleingängen beantwortet. Ertrag: noch ungewiss. Weil Obamas Agenda vor sozialdemokratischen mehr...

  • Badische Zeitung: Merkels Regierungserklärung: Es spricht Frau Ungefähr Kommentar von Thomas Maron Freiburg (ots) - War das eine neu verfasste Rede? Geschrieben, um darzulegen, wie regiert werden soll unter Schwarz-Rot? Oder hat Angela Merkel ins Regal mit schwarz-gelben Manuskripten gegriffen? Gut, das Soziale betonte sie angesichts der neuen Regierungsfarbe stärker. Und auch die Herausforderung der Energiewende hob sie hervor. Ansonsten: kein neuer Akzent, keine Pointe. Stattdessen Allgemeinplätze, ein dröges Bekenntnis zu Europa und etwas Kritik an den USA wegen der NSA-Affäre. Man kennt das alles. http://mehr.bz/khsts24 mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Kirche / Islam / Meisner Osnabrück (ots) - Mehr als unglücklich Eine eurer Familien ersetzt mir drei muslimische Familien." Mit diesem unbedachten Satz hat der scheidende Kölner Erzbischof Joachim Meisner erneut für große Aufregung gesorgt. Die Empörung etwa von Grünen und muslimischen Verbänden erfolgte reflexhaft, sie ist aber verständlich. Zwar versuchte der Kardinal, seine Wortwahl als "in diesem Fall vielleicht unglücklich" zurechtzurücken. Das ist allerdings nur eine schwache Zurückweisung, keine ausreichende Distanzierung. Meisners Ziel mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht