(Registrieren)

Große Koalition bekennt sich zur Planwirtschaft

Geschrieben am 18-12-2013

Berlin (ots) - Mit der ersten Regierungshandlung hat sich die
Große Koalition entschieden, die nächsten vier Jahre
planwirtschaftlich zu handeln. Mit den ersten Gesetzesvorhaben wird
der staatlich erzwungene Preisstopp weitergeführt und in einem
zweiten Gesetz der Zwangsabschlag von sechs auf sieben Prozent
angehoben. Dabei sind keinerlei Maßnahmen vorgesehen, um Härtefälle
zu entlasten oder insbesondere der standortgebundenen und
mittelständischen Industrie Erleichterungen einzuräumen.
Erleichterungen, die nach vier Jahren staatlicher Zwangspreise und
eines 16 prozentigen Zwangsabschlages dringend notwendig wären. Mit
der Veränderung des Zwangsabschlages trifft man zudem Arzneimittel,
die bis dato nicht unter den erhöhten Abschlag fielen. Insbesondere
für erstattungsfähige OTC-Arzneimittel und für Generika ist die
Erhöhung um ein Prozentpunkt eine echte, ernstzunehmende Belastung.
"Man nimmt sich als neue Regierung noch nicht einmal die Zeit, um
einen derart gravierenden Eingriff in die Eigentumsrechte der
Unternehmen einem geordneten parlamentarischen Verfahren zu
unterziehen. Ohne Inflationsausgleich, ohne Ausnahmetatbestände ist
das ein Eingriff, der den Glauben an die Rechtsstaatlichkeit
erschüttert. Die Erhöhung des Zwangsabschlages greift außerdem auch
in abgeschlossene bzw. laufende Rabattverträge ein. Die Unternehmer
rechnen hier bis auf die vierte Stelle hinter dem Komma, da ist ein
weiteres Prozent Abschlag einfach nicht mehr drin. Und das ganze wird
schon von den Fraktionen geschrieben, bevor der neue
Gesundheitsminister seine Ernennungsurkunde hat", erklärte Henning
Fahrenkamp, Hauptgeschäftsführer des BPI.

Besonders bedenklich ist der Schnellschuss, da gerade die Union
noch im September 2013 klar gestellt hatte, dass die staatlichen
Zwangsmaßnahmen nicht fortgesetzt werden sollen. Noch vor wenigen
Tagen erklärte das Kanzleramt, dass die Gesetzgebung zu diesem Punkt
erst 2014 auf den Weg gebracht würde. "Die Halbwertszeit der
politischen Aussagen geht also gegen null. Selbst Aussagen des
Kanzleramtes werden von den Fraktionen übergangen. Dem Minister wird
ein Gesetz vorgelegt, bevor er überhaupt selber agieren kann. Es wird
schon zum Hohn, wenn man im Koalitionsvertrag liest: "Wir stehen für
eine flächendeckende, innovative und sichere Arzneimittelversorgung
in Deutschland. Wir wollen einen ressortübergreifenden Dialog unter
Beteiligung von Wissenschaft und Arzneimittelherstellern einrichten,
um den Standort Deutschland bei Forschung und Produktion zu stärken."
Und die erste Maßnahme ist es, der Industrie elementare
Handlungsoptionen zu entziehen", sagte Fahrenkamp.



Pressekontakt:
Joachim Odenbach, Tel. 030/27909-131, jodenbach@bpi.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

503088

weitere Artikel:
  • 100.000 Euro für Kinder- und Jugendprojekte: Kampagne "1setzen! - Gemeinsam für Bildung" des Deutschen Kinderhilfswerkes macht's möglich Berlin (ots) - Das Deutsche Kinderhilfswerk zieht eine positive Gesamtbilanz seiner Kampagne "1setzen! - Gemeinsam für Bildung". Die Kampagne hat dazu beigetragen, Politik und Zivilgesellschaft stärker als bisher für das Thema "Chancengerechte Bildung" zu sensibilisieren und aktivieren. Zudem konnten 35 Kinder- und Jugendprojekte in ganz Deutschland mit insgesamt 100.000 Euro unterstützt werden. Drei Bildungsaspekte standen bei der Kampagne im Vordergrund: die Spiel- und Bewegungsförderung, der chancengerechte Bildungsstart und die mehr...

  • EU-Kommission prüft Förderung stromintensiver Unternehmen in Deutschland Berlin (ots) - Die Europäische Kommission hat eine eingehende Prüfung der Vergünstigungen für stromintensiven Unternehmen in Deutschland eingeleitet. Das Verfahren soll klären, ob die Teilbefreiung von einer Umlage zur Förderung erneuerbarer Energien in Deutschland (sogenannte "EEG-Umlage") mit den Wettbewerbsrecht vereinbar ist. Gleichzeitig arbeitet die Kommission an Leitlinien, um die Wettbewerbsverzerrungen auf dem Strommarkt durch staatliche Beihilfen für erneuerbare Energien europaweit möglichst gering zu halten. Auf der mehr...

  • Deutsche Umwelthilfe gewinnt vor Gericht gegen Hersteller von Energiesparlampen mit zu viel Quecksilber -------------------------------------------------------------- Zur Meldung http://ots.de/Q8E9N -------------------------------------------------------------- Berlin (ots) - DUH begrüßt Entscheidung des Landgerichts Freiburg in der Auseinandersetzung mit der Pearl GmbH und fordert wirksame Marktüberwachung der Bundesländer Berlin, 18.12.2013: Der Leuchtmittelhersteller Pearl GmbH darf keine Energiesparlampen mit zu viel schädlichem Quecksilber mehr vertreiben. So lautet das aktuelle Urteil des Landgerichts Freiburg. mehr...

  • Saarbrücker Zeitung: Maas nur eingeschränkt für Verbraucherschutz zuständig Saarbrücken (ots) - Der neue Bundesjustiz- und Verbraucherminister Heiko Maas (SPD) wird anders als zunächst angenommen nur eingeschränkt für den Verbraucherschutz in Deutschland zuständig sein. Wie die "Saarbrücker Zeitung" (Donnerstagausgabe) berichtet, verbleiben wesentliche Belange der Verbraucher im Bundeslandwirtschaftsministerium. Die Zeitung beruft sich auf den "Organisationserlass der Bundeskanzlerin", der am Dienstag bei der ersten Sitzung des neuen Kabinetts den Ministern zur Kenntnis gegeben worden ist. Demnach wird mehr...

  • Einladung zur Jahrespressekonferenz - Vorstellung Jahresbericht 2013 / Vor uns die GroKo: Was bedeutet die neue politische Großwetterlage für die Umweltbewegung? Berlin (ots) - Die Deutsche Umwelthilfe bilanziert das Bundestagswahljahr 2013 und schaut auf das bevorstehende Jahr eins der Großen Koalition Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, das Jahr, auf das wir anlässlich unserer diesjährigen "Bilanzpressekonferenz" einen komprimierten Blick zurück werfen wollen, stand zuletzt ganz im Zeichen der Bundestagswahl. Ergebnis des Wahlgangs ist die größte Koalition mit dem kleinsten Umweltprogramm, seit es im Bund ein Umweltministerium gibt. Schwarz-Rot mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht