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Ostsee-Zeitung: Kommentar zu Nordkorea

Geschrieben am 13-12-2013

Rostock (ots) - In diesem Regime gelten nicht die Regeln
rationaler Politik, sondern die Regeln der Mafia. Das ist mehr als
nur eine Redensart. Die nordkoreanische Nomenklatur hat viel gemein
mit der Cosa Nostra: Sie ist hierarchisch organisiert und
intransparent, sie lebt von Ausbeutung, Erpressung und einer
Verquickung aus legalen und illegalen Geschäften, sie trägt Streit
intern aus und verfolgt Abtrünnige und Abweichler gnadenlos. Nach
einem unbestätigten Bericht des südkoreanischen Webportals "Daily NK"
wurden im Oktober mehrere Parteikader erschossen, weil sie
südkoreanisches Fernsehen geschaut hatten. Der große Unterschied ist
dieser: Die Mafia in Sizilien fordert den Staat heraus. In Nordkorea
ist die Mafia der Staat. Es gibt Vermutungen, dass Jang Song Thaek
für eine wirtschaftliche Öffnung nach chinesischem Vorbild
eingetreten sei. Aber in Nordkorea gibt es keine Debatten. Unter den
Bedingungen des organisierten Verbrechens führt jede
Meinungsverschiedenheit zur Machtfrage, und die hat Kim Jong Un nun
auf seine Weise beantwortet. Verbrecher an der Staatsspitze gibt es
auch anderswo. Aber in Nordkorea stehen sie unter einem besonderen
Druck: Die andere Hälfte Koreas hat sich von einer armen Diktatur zu
einer reichen Demokratie entwickelt, während es im Norden an allem
fehlt - an Nahrung, Energie, Industrie, Lebensfreude, Freiheit,
Hoffnung. Für einen nordkoreanischen Gorbatschow ist es zu spät.
Nordkorea ist ruiniert. Wenn China eines Tages den Stecker zieht,
dann wird die Machtfrage erst wirklich gestellt. Es ist
unwahrscheinlich, dass Kim Jong Un das überleben wird. Und verglichen
mit dem, was Korea dann bewältigen muss, war die deutsche
Wiedervereinigung ein Spaziergang.



Pressekontakt:
Ostsee-Zeitung
Jan-Peter Schröder
Telefon: +49 (0381) 365-439
jan-peter.schroeder@ostsee-zeitung.de


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