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Umfrage Coller Capital: Attraktivität von Private Equity infolge der globalen Finanzkrise gestiegen

Geschrieben am 09-12-2013

London (ots) -

- Viele der größten Investoren weltweit planen eine Erweiterung
ihrer Private-Equity-Teams
- Drei Viertel der institutionellen Investoren (Limited Partners,
LPs) sehen das derzeitige Emissionsvolumen für Pay-In-Kind*
(PIK)-Anleihen als Anzeichen für eine Blasenbildung am
Kreditmarkt
- Nur ein Drittel der Private-Equity-Investoren investieren in von
Fondsmanagern (General Partners, GPs) gesponserte IPOs
- Futuristische Hi-Tech-Projekte einiger Milliardäre sind nach
Ansicht der LPs in erster Linie ,Eitelkeitsprojekte der Reichen'

Private Equity (PE) hat im Zuge der weltweiten Finanzkrise als
Assetklasse an Attraktivität gewonnen, so das jüngste Global Private
Equity Barometer von Coller Capital: 44% der LPs sind davon
überzeugt, dass die Attraktivität von PE in der volatilen Phase nach
der globalen Finanzkrise gestiegen ist. Nur 12% sind der Meinung, PE
sei weniger attraktiv geworden.

Diese Verteilung spiegelt sich deutlich in den Plänen der LPs
wider. Mehr als ein Drittel der institutionellen Investoren (37%)
beabsichtigen, in den nächsten zwölf Monaten ihre Zielallokationen
für Private Equity zu erhöhen. Darüber hinaus planen viele der
größten Investoren, ihre PE-Teams zu erweitern. Die Hälfte aller
Staatsfonds plant eine Vergrößerung ihrer Teams; das gleiche gilt für
nahezu die Hälfte der Versicherer und Vermögensverwalter sowie für
ein Viertel der staatlichen Pensionskassen.

"Warum rückt PE immer mehr in den Fokus von Investoren?" fragt
Jeremy Coller, CIO von Coller Capital. "Ganz einfach: Rendite! In
einer Welt der Niedrigrenditen erwarten 86% der LPs, dass ihre
PE-Portfolios Nettorenditen von 11% oder mehr erzielen werden. Ein
Viertel der Investoren erwartet sogar Nettorenditen von 16% und
darüber. Wo sonst findet man ein derart verlässliches Renditeniveau?"

Michael Schad, Partner bei Coller Capital, meint zum
deutschsprachigen Markt: "Europa hat die Rezession hinter sich
gelassen und systembedrohliche Risiken sind reduziert. Zwar bleiben
mittelfristig Probleme, denn strukturelle Reformen und eine stärkere
wirtschaftliche Integration sind nötig. Insgesamt aber sind die
Bedingungen günstig für Private Equity. Die Mehrheit der europäischen
Private-Equity-Investoren erwartet, dass sich das Marktumfeld stetig
verbessern wird - eine positive Nachricht für GPs im
deutschsprachigen Raum."

Das Private-Equity-Modell

Nachdem sich der Staub der Finanzkrise gelegt hat, betrachten
Investoren PE als ein in schwierigen Zeiten bewährtes Anlagemodell.
Die Mehrheit (62%) der Investoren geht davon aus, dass die erwarteten
Mindestrenditen in den nächsten fünf bis zehn Jahren ihr
gegenwärtiges Niveau beibehalten werden (wobei sich diejenigen, die
anderer Meinung sind, teils höhere, teils niedrigere Renditen
erwarten).

Co-Investitionen mit GPs erfreuen sich weiterhin zunehmender
Beliebtheit und bilden inzwischen ein unverzichtbares Instrument im
Arsenal des institutionellen Investors: Mehr als die Hälfte (54%) der
LPs haben in den letzten zwei Jahren gemeinsame Investitionen mit
ihren GPs vorgenommen (und nur einem von elf LPs wurden in diesem
Zeitraum keine Co-Investitionsmöglichkeiten geboten). Zwei Drittel
der nordamerikanischen LPs und die Hälfte der europäischen LPs geben
an, dass sie daran interessiert wären, mehr
Co-Investitionsmöglichkeiten zu erhalten.

Dagegen investieren nur ein Drittel der PE-Investoren in Initial
Public Offerings (IPOs), bei denen GPs die Finanzsponsoren sind. Der
Hauptgrund dafür ist nicht, dass sie die von GPs gesponserten IPOs
für überteuert halten (was allerdings ein Fünftel der Investoren
glauben), sondern dass viele LPs der Meinung sind, IPOs seien
grundsätzlich zu hoch bewertet.

Wo liegt der Fokus der LPs?

Dem Barometer zufolge geht der ,typische' (mediane) Investor von
einer fünfprozentigen Risikoprämie bei PE gegenüber öffentlichem bzw.
börsennotiertem Beteiligungskapital aus. Worauf konzentriert sich
dementsprechend die Hoffnung der Investoren?

Insgesamt fahren institutionelle Investoren weiterhin ihre
Engagements in größere Buyouts und Venture Capital zurück.
Stattdessen erhöhen sie ihr Exposure gegenüber Wachstumskapital und
kleineren bis mittleren Übernahmen in Nordamerika und Europa.
Insofern hat sich in den letzten paar Jahren nicht viel geändert.

Bezeichnenderweise planen ein Viertel der LPs in den nächsten zwei
bis drei Jahren außerdem neue bzw. weitere Investitionen in Afrika.

Wenngleich die Mehrheit (58%) der Investoren der Ansicht ist, dass
der Aufschwung, den die ,Abenomics' der japanischen Konjunktur
bislang beschert haben, für mehr PE-Investitionsmöglichkeiten in
Japan sorgen wird, schätzen die meisten diesen Effekt aus derzeitiger
Sicht als gering ein.

Marktumfeld

Die Investoren sind zuversichtlich, dass der PE-Markt in den
nächsten ein bis zwei Jahren an Auftrieb gewinnt. Mehr als die Hälfte
(56%) der LPs gehen davon aus, dass die Ausschüttungsquoten aus
PE-Fonds in den nächsten zwölf bis 18 Monaten steigen werden.
Außerdem erwarten 42% der Investoren, dass ihre Fondsmanager das
Investitionstempo beschleunigen werden.

Insgesamt zeigen sich PE-Investoren bezüglich des derzeitigen
Volumens der Dividenden-Rekapitalisierungen unbesorgt. Während ein
Viertel der LPs der Ansicht sind, dass das aktuelle Niveau der
Dividenden-Rekapitalisierungen in der Zukunft Probleme schaffen
könne, halten zwei Drittel die Maßnahme in dieser Phase des
Konjunkturzyklus für sinnvoll - und einer von zehn Investoren ist
sogar überzeugt, dass die so vorgenommenen Kapitalrückflüsse noch
umfangreicher ausfallen sollten.

Argwöhnischer hingegen beäugen Investoren die derzeit bei Buyouts
eingesetzten Kreditinstrumente: Drei Viertel glauben, dass das
derzeitige Volumen an PIK*-Anleihe-Emissionen ein Anzeichen für eine
Blasenbildung an den Kreditmärkten ist.

Woher kommt die Innovationskraft?

Zwar sind Investoren zurzeit bestrebt, ihre
Risikokapitalbeteiligungen zu reduzieren. Jedoch glauben sie nicht,
dass dies ohne Folgen bleiben wird. Für mehr als die Hälfte der
PE-Investoren beiderseits des Atlantiks stellt die Schwäche des
europäischen Venture-Capital-Marktes ein erhebliches Problem dar.
Dies wird sich nachteilig auf das Wachstum der europäischen
Wirtschaft auswirken.

Skeptischer betrachten sie allerdings eine andere mögliche
Innovationsquelle: die Finanzierung futuristischer Hi-Tech-Projekte
einiger Milliardäre. 60 bis 70% der PE-Investoren lehnen Projekte wie
den Asteroidenbergbau oder das
Hyperloop-Hochgeschwindigkeitstransportsystem zwischen Los Angeles
und San Francisco als 'Eitelkeitsprojekte der Reichen' ab.

Weitere Ergebnisse der Studie

Die Ausgabe Winter 2013-2014 des Global Private Equity Barometer
von Coller Capital analysiert auch die Meinungen der Investoren über:

- Die Faktoren hinter den niedrigeren PE-Renditen seit der
globalen Finanzkrise
- Die Gründe für rückläufige Co-Investitionen von GPs
- Den Sekundärmarkt

Hinweise für Journalisten:

LPs (Limited Partners) sind Anleger in Private-Equity-Fonds. GPs
(General Partners) sind Manager von Private-Equity-Fonds. Das Global
Private Equity Barometer von Coller Capital ist eine einzigartige
Momentaufnahme der weltweiten Trends in Private Equity. Es bietet
einen zweimal jährlich erscheinenden Überblick über die Pläne und
Meinungen von institutionellen Private-Equity-Anlegern aus
Nordamerika, Europa und dem Asien-Pazifik-Raum (inkl. Mittlerer
Osten).

Das aktuelle Barometer erfasste im Herbst 2013 die Ansichten von
113 Private-Equity-Anlegern aus der ganzen Welt. Seine Ergebnisse
sind im globalen Maßstab für die LP-Gesamtheit repräsentativ
bezüglich Standort der Anleger, Art der Investoren, gesamtes
Fondsvolumen und Umfang der Erfahrung mit Private-Equity-Investments.

Über Coller Capital

Coller Captital, gegründet 1990, ist weltweit als Investor auf dem
Sekundärmarkt für Private Equity führend - beim Erwerb von Anteilen
an Private-Equity-Fonds (Venture Capital, Buyout und Mezzanine) und
der Übernahme von Unternehmensportfolios von Eigentümern oder
Geldgebern von Unternehmen. Der Umfang der Einzelinvestitionen von
Coller Capital bewegt sich im Bereich von 1 Million bis über 1
Milliarde US-Dollar.

Im Juli 2012 schloss der sechste Fonds von Coller Capital, Coller
International Partners VI, mit Kapitalzusagen von 5,5 Mrd. US-Dollar
von mehr als 200 der weltweit führenden institutionellen Anleger.

Der Name Coller Capital steht als Synonym für die Entwicklung des
Sekundärmarktes für Private Equity. Im Jahr 1994 legte das
Unternehmen den ersten europäischen und 1998 den ersten globalen
Sekundärmarktfonds auf. Coller Capital war zudem für viele der
bedeutenden Transaktionen in der Branche verantwortlich. Dazu
gehörten der Kauf des Private-Equity-Portfolios von NatWest für 1
Milliarde US-Dollar von der Royal Bank of Scotland, der erste
bedeutende Erwerb eines Wagniskapitalportfolios von Lucent's Bell
Labs und der Kauf des Portfolios von Abbey National über 900
Millionen US-Dollar.

Zu den jüngsten Transaktionen des Unternehmens gehören der Erwerb
sowohl von Fondsanteilen als auch von direkten Finanzportfolios von
Banken wie zum Beispiel der Lloyds Banking Group und des Crédit
Agricole.

*Pay-In-Kind (PIK)-Anleihen: Schuldverschreibungen, bei denen der
Schuldner anstehende Zinszahlungen oder Rückzahlungen, wie bei
gewöhnlichen Anleihen auch, durch Zahlung der Rate oder des
Rückzahlungsbetrages begleichen kann, jedoch alternativ das Recht
hat, stattdessen die Schulden durch Ausgabe weiterer Anleihen zu
bedienen. Dem Schuldner wird mit Pay-in-Kind-Anleihen also das Recht
eingeräumt, seine Zahlungsverpflichtungen aufzuschieben.



Pressekontakt:
Volker Northoff
Northoff.Com, Frankfurt/Main
Tel.: +49 69 408980-20
E-Mail: info@northoff.com


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