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Weser-Kurier: Zur neuen Bundeswehr-Studie schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 27. November 2013:

Geschrieben am 26-11-2013

Bremen (ots) - Freilich, bei Leuten, die im Auftrag der Bundeswehr
in Krisengebieten mit potenziell tödlichen Waffen hantieren, wünscht
man sich ein stabiles Gemüt. Schließlich sollte möglichst kein
depressiver Alkoholiker mit einem Sturmgewehr nach Afghanistan
geschickt werden. Eine neue Dunkelziffer-Studie der Technischen
Universität Dresden zeigt nun aber: Viele Soldaten haben psychische
Störungen, noch bevor sie in ernsthafte Gefechte verwickelt werden.
Der Anteil liegt bei 20
Prozent. In der öffentlichen Wahrnehmung
war bisher nur das Problem der sogenannten posttraumatischen
Belastungsstörung (PTBS) bekannt, wenn also nach einem Einsatz
Symptome wie Panikattacken oder Albträume auftreten. Die neuen
Erkenntnisse zu psychischen Vorbelastungen klingen daher für viele
überraschend. Angstzustände und Depressionen passen einfach nicht zum
Bild eines Soldaten. Erst recht nicht, wenn er noch nicht an einem
gefährlichen Einsatz teilgenommen hat. Entsprechend schnell gibt es
die ersten politischen Schnellschüsse: Hellmut Königshaus, der
Wehrbeauftragte des Bundestags, fordert sogleich mit drastischen
Worten effektive Früherkennungsverfahren. Dabei sind umfangreiche
psychologische Untersuchungen vor und nach einem Auslandseinsatz
längst obligatorisch. Ohnehin würden alle neuen Tests und Studien nur
eines zeigen: Soldaten sind eben auch nur Menschen. Einer Studie des
Robert-Koch-Instituts zufolge leidet jeder dritte Bundesbürger unter
mindestens einer psychischen Störung. Bundeswehrsoldaten sind mit
einem Anteil von 20 Prozent mental also relativ stabil. Der Wert bei
den Truppen anderer Länder ist ähnlich hoch. Statt politischen
Aktionismus zu betreiben, sollte man daher besser eine unbequeme
Wahrheit akzeptieren: Wenn man Tausende Menschen zum Dienst an der
Waffe in internationale Krisengebiete schickt, werden darunter immer
auch einige mit psychischen Problemen sein.



Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de

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