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Braunkohle - Brücke oder Hindernis der Energiewende? / KlimaDiskurs.NRW bringt zentrale Akteure in kontroverser Debatte zusammen

Geschrieben am 26-11-2013

Düsseldorf (ots) - Mehr als 100 Teilnehmer lockte die Braunkohle
zum zweiten KLIMA.SALON des KlimaDiskurs.NRW e.V. am gestrigen Abend
in die Villa Horion Düsseldorf. Unter dem Titel "Braunkohle in Zeiten
der Energiewende - Brücke oder Hindernis?" diskutierten Experten
aller zentralen Akteursgruppen zur Zukunft des fossilen Brennstoffs.
Auch das Publikum beteiligte sich intensiv an der kontroversen
Debatte.

"In Deutschland besteht weitgehend der Konsens, dass die
Energiepolitik vor allem drei Ziele verfolgen sollte. Dies sind
Versorgungssicherheit, Umweltverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit.
Daher wird Braunkohle auch weiterhin eine große Rolle in NRW
spielen." Mit diesem klaren Votum für Braunkohle als
Brückentechnologie eröffnete Staatssekretär Dr. Günther Horzetzky aus
dem NRW-Wirtschaftsministerium den Diskurs. Dem schloss sich Dr.
Hans-Wilhelm Schiffer von der RWE AG an und stellte heraus:
"Braunkohle ist fester Bestandteil der Zukunftsplanung von RWE.
Braunkohle und erneuerbare Energien sind nicht nur zu 100 Prozent
heimische Energien. Sie sind auch echte Partner. Sonne und Wind sind
volatil. Die verlässliche Braunkohle steht jederzeit flexibel zur
Verfügung. Wir brauchen die Braunkohle im Energiemix, denn nur
Vielfalt schafft Stabilität. Außerdem verbleibt die Wertschöpfung
nahezu vollständig im Land und sichert so Zehntausende
Arbeitsplätze."

Dirk Jansen vom BUND NRW kritisierte die Haltung seiner Vorredner
scharf: "Die Braunkohle ist nicht nur der 'Klimakiller Nr. 1',
sondern sie passt auch nicht in ein zukunftsfähiges Energiesystem."
Jansen mahnte, dass die Ziele des NRW-Klimaschutzgesetzes durch das
Festhalten an der Braunkohle nicht erreicht werden könnten und
forderte die schnelle Erarbeitung eines Ausstiegsszenarios. Die
Landesregierung sei gefordert, die Braunkohlenpläne an die
Klimaschutzziele anzupassen und die Abbaugrenzen zurückzunehmen. Das
würde auch weitere Ewigkeitsschäden minimieren helfen. Prof.
Christian von Hirschhausen, TU Berlin, wies darauf hin, dass
angesichts des "Flops der 'CO2-freien' Kohleverstromung" (CCS) die
Braunkohle mittelfristig inkompatibel mit den Zielen der Energiewende
sei. "Hohe Investitionskosten und abnehmende Volllaststunden machen
Braunkohlekraftwerke zunehmend unrentabel. Weder der Bau neuer noch
die Verlängerung der bestehenden Kraftwerke, z.B. durch umfassenden
Retrofit, ist aus ökonomischer oder umweltpolitischer Perspektive
sinnvoll. Für NRW wirft diese Analyse auch ein neues Licht auf den
Kompromiss, der bezüglich des Tagebaus Garzweiler II gefunden werden
muss." In diesem Zusammenhang schlug Prof. von Hirschhausen vor, die
Autobahn A61 als Ausbaugrenze zu ziehen.

An der Diskussion beteiligte sich auch das Publikum aus
Befürwortern und Gegnern der Braunkohle. Dabei wurde abermals
deutlich, dass eine Annäherung der Positionen noch nicht in Sicht
ist. Am Ende bleibt die Erkenntnis, dass die Gespräche weitergehen
müssen - eine kleine Annäherung der Akteure und ein Auftrag an den
KlimaDiskurs.NRW e.V.



Pressekontakt:
Alice Berger | T 0211 6355381-4 | alice.berger@klimadiskurs-nrw.de


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