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Präventionsbericht 2013: Krankenkassen stärken Gesundheitsförderung in Kitas, Schulen und Betrieben

Geschrieben am 25-11-2013

Berlin/Essen (ots) - Erneut haben die gesetzlichen Krankenkassen
im vergangenen Jahr ihr Engagement für die betriebliche
Gesundheitsförderung (BGF) und die Prävention in Kindergärten und
Schulen verstärkt. Damit setzten sie die seit Jahren eingeschlagene
Strategie fort, insbesondere Menschen mit höheren gesundheitlichen
Belastungen in ihrer konkreten Lebenswelt anzusprechen. Das geht aus
dem aktuellen Präventionsbericht von GKV-Spitzenverband und
Medizinischem Dienst des GKV-Spitzenverbandes (MDS) hervor.

Rund 238 Mio. Euro haben die Krankenkassen im Berichtsjahr 2012
für Primärprävention und Gesundheitsförderung ausgegeben. Das ist
insgesamt zwar weniger als im Vorjahr, allerdings haben sie deutlich
mehr als bisher speziell in die Bereiche BGF und Setting-Maßnahmen
investiert. Mit im Schnitt 3,41 Euro pro Versichertem wurde der
gesetzlich vorgeschriebene Richtwert von 2,94 Euro nach wie vor
deutlich überschritten.

"Wenn die nächste Bundesregierung das Thema Präventionsgesetz
wieder auf die Agenda setzt, muss sie deutlich stärker als bisher
alle beteiligten Akteure in die finanzielle Pflicht nehmen. Denn nur,
wenn auf allen verantwortlichen Ebenen gesundheitsförderliche
Rahmenbedingungen geschaffen werden, können die Leistungen der
gesetzlichen Krankenversicherung nachhaltig wirken", so Gernot
Kiefer, Vorstand des GKV-Spitzenverbandes. Die gesetzliche
Krankenversicherung (GKV) ist der größte Förderer der Prävention in
Deutschland und kommt für etwa die Hälfte der Gesamtausgaben in
diesem Bereich auf.

Betriebliche Gesundheitsförderung wächst

"Angesichts des demografischen Wandels und der steigenden Zahl
älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beschäftigen sich immer
mehr Unternehmen und Krankenkassen mit der Frage, wie die Gesundheit
von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern erhalten werden kann. Deshalb
haben die Krankenkassen 2012 wie in den Vorjahren ihr Engagement in
der betrieblichen Gesundheitsförderung konsequent ausgebaut", so Dr.
Peter Pick, Geschäftsführer des MDS. Mit Erfolg: In rund 8.000
Betrieben wurden Maßnahmen der BGF unterstützt - das sind 20 Prozent
mehr als im Jahr 2011. Rund 1,3 Mio. Arbeitnehmer konnten so direkt
und indirekt - etwa über Multiplikatoren - erreicht werden. Insgesamt
gaben die Krankenkassen 2012 mehr als 46 Mio. Euro für die BGF aus;
im Jahr 2011 waren es noch 42 Mio. Euro.

36 Prozent aller gesundheitsfördernden Projekte wurden 2012 in
Betrieben des verarbeitenden Gewerbes durchgeführt - deshalb standen
häufig Maßnahmen zur Reduktion körperlicher Belastungen am
Arbeitsplatz im Vordergrund. Krankenkassen und Betriebe reagierten
aber auch auf die Zunahme von psychischen Erkrankungen, deren Anteil
an den krankheitsbedingten Fehlzeiten sich seit dem Jahr 2000 etwa
verdoppelt hat. Stressmanagement und gesundheitsgerechte
Mitarbeiterführung gehörten daher ebenfalls zu den besonders häufig
angebotenen Präventionsmaßnahmen am Arbeitsplatz.

Prävention und Gesundheitsförderung sollten möglichst früh
ansetzen

Wohngebiete, Kindertagesstätten und Schulen sind besonders
geeignet, um sozial benachteiligte Menschen mit meist höheren
gesundheitlichen Belastungen und geringeren Ressourcen anzusprechen.
Mit 28 Mio. Euro haben die Krankenkassen im Jahr 2012 für
lebensweltbezogene Projekte 21 Prozent mehr ausgegeben als im Vorjahr
und 2,5 Mio. Menschen direkt erreicht.

Gezielt wurde der Schwerpunkt auf Bildungseinrichtungen gelegt, um
die gesundheitsbezogenen Verhaltensweisen von Heranwachsenden
langfristig positiv zu beeinflussen. Jedes zweite lebensweltbezogene
Projekt (52 Prozent) wurde in einer Kindertagesstätte durchgeführt.
Insgesamt wurden rund 47 Prozent aller Kitas und Schulen erreicht.
Außerdem fand fast jedes dritte lebensweltbezogene Projekt in einem
sozialen Brennpunkt statt.

Kursangebote, die sich an einzelne Versicherte wenden, befassen
sich mit Bewegungsförderung, Ernährung, Stressbewältigung und
Raucherentwöhnung. Die Teilnehmerzahlen bei diesen Kursen gingen im
Jahr 2012 erneut zurück: Rund 1,3 Mio. Kursteilnehmer wurden
registriert. Dafür gaben die Krankenkassen 164 Mio. Euro und damit
knapp 20 Prozent weniger als im Vorjahr aus. Diese Entwicklung
entspricht der politisch gewollten Fokussierung auf die betriebliche
Gesundheitsförderung und auf Lebenswelten.

Ziele für die Gesundheitsförderung erreicht

Seit 2008 orientieren die Krankenkassen ihre Aktivitäten in der
BGF und bei lebensweltbezogenen Maßnahmen an selbstgesteckten
Präventionszielen. Die Bilanz der ersten Zielperiode 2008 - 2012
fällt positiv aus. So wurden 2012 beispielsweise drei Mal so viele
Kinder zwischen drei und sechs Jahren mit spezifischen
lebensweltbezogenen Interventionen erreicht als 2008. In den Jahren
2013 - 2018 will die GKV beispielsweise in kleinen und mittleren
Betrieben, die bisher unterrepräsentiert sind, verstärkt Maßnahmen
der betrieblichen Gesundheitsförderung anbieten sowie mehr Projekte
zur besseren Vereinbarkeit von Familien- und Erwerbsleben fördern.

Den Präventionsbericht 2013 finden Sie auf den Seiten des
GKV-Spitzenverbandes unter www.gkv-spitzenverband.de oder des MDS
unter www.mds-ev.de im Internet.

Praxisbeispiele zur betrieblichen Gesundheitsförderung unter
www.gkv-spitzenverband.de.

Hintergrund:

Der GKV-Spitzenverband ist der Verband aller 134 gesetzlichen
Kranken- und Pflegekassen. Als solcher gestaltet er den Rahmen für
die gesundheitliche Versorgung in Deutschland; er vertritt die
Kranken- und Pflegekassen und damit auch die Interessen der 70
Millionen Versicherten und Beitragszahler auf Bundesebene gegenüber
der Politik, gegenüber Leistungserbringern wie Ärzten, Apothekern
oder Krankenhäusern. Er übernimmt alle nicht wettbewerblichen
Aufgaben in der Kranken- und Pflegeversicherung auf Bundesebene. Der
GKV-Spitzenverband ist der Spitzenverband Bund der Krankenkassen
gemäß § 217a SGB V.

Der Medizinische Dienst des Spitzenverbandes Bund der
Krankenkassen (MDS) berät den GKV-Spitzenverband in allen
medizinischen und pflegerischen Fragen, die diesem qua Gesetz
zugewiesen sind. Er koordiniert und fördert die Durchführung der
Aufgaben und die Zusammenarbeit der Medizinischen Dienste der
Krankenversicherung (MDK) auf Landesebene in medizinischen und
organisatorischen Fragen.



Pressekontakt:
MDS, Pressestelle, Christiane Grote, Tel. 0201 8327-115
GKV-Spitzenverband, Pressestelle, Claudia Widmaier,
Tel. 030 206288-4211


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