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Neue OZ: Kommentar zu Kennedy

Geschrieben am 21-11-2013

Osnabrück (ots) - Sehnsucht nach Lichtgestalten

Den amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy für einen der
meistüberschätzten Menschen der Geschichte zu halten ist nicht aus
der Luft gegriffen. Der Mythos rund um seine Person liegt gerade
darin begründet, dass er starb, bevor er die vielen in ihn gesetzten
Erwartungen erfüllen oder eben enttäuschen konnte. Die Aura des
dynamischen, idealtypischen Präsidenten, die ihn bis heute umgibt,
ist mit jedem Jahr nach seinem Tod verklärter geworden. Kennedy war
kränklich und ein Frauenheld. Der gute Ausgang der Kubakrise war
weniger seinem Verhandlungsgeschick als vielmehr glücklichen Zufällen
zu verdanken, und mit seinem Wissen wurde die Berliner Mauer gebaut,
doch keine dieser späteren Erkenntnisse kann an der überhöhten
kollektiven Erinnerung an ihn kratzen. Die Dramatik seines frühen
Todes trägt dazu bei: wie er in den Schoß seiner schönen Frau sank,
niedergestreckt durch die Schüsse eines feigen Attentäters.

Dass Kennedy 50 Jahre nach seinem Tod noch immer verehrt wird,
spiegelt die Sehnsucht nach Lichtgestalten wider. Nach
Persönlichkeiten, die Charisma ausstrahlen und die Gewissheit
vermitteln, dass alles möglich ist. Auch Barack Obama war so ein
Hoffnungsträger. Wie ein Heilsbringer wurde er anfangs gefeiert; ein
zweiter Kennedy, hieß es. Inzwischen ist sein Glanz abgeblättert,
dem politischen Tagesgeschäft hält er nicht stand. Dieser Prüfung
konnte Kennedy sich nie stellen.

Franziska Kückmann



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


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