(Registrieren)

"ALLES IMMER GUT. MYTHEN KULTURELLER BILDUNG" / Rat für Kulturelle Bildung stellt seine erste Bestandsaufnahme vor (FOTO)

Geschrieben am 20-11-2013

Essen (ots) -

Unter dem Titel "ALLES IMMER GUT. MYTHEN KULTURELLER BILDUNG"
stellt der Rat für Kulturelle Bildung seine erste Bestandsanalyse
vor. Er untersucht herrschende Grundannahmen zur Kulturellen Bildung,
die häufig als gültig unterstellt, aber selten hinterfragt werden.
Die 14 Experten prüfen diese "Mythen" mit Blick auf die Praxis und
möchten so den Qualitätsdiskurs in der Kulturellen Bildung anregen.
Ab 2014 veröffentlicht der Rat ein jährliches Gutachten, nimmt
darüber hinaus zu wesentlichen Themen Stellung und bringt seine
fachliche Kompetenz in die Debatte ein.

"Wir wollen eine Veränderung der Wahrnehmung erreichen. In der
Kulturellen Bildung geht es immer dringlicher um die Frage der
Qualität. Überzogene Versprechungen und fragwürdige Grundannahmen, so
zu den Wirkungen kultureller Bildungsangebote, zu den Möglichkeiten
der handelnden Personen sowie zu den erforderlichen Strukturen,
verstellen den Blick. Damit gefährden sie zugleich wertvolle
Entwicklungspotenziale. Hier setzt der Rat mit seiner Publikation
an", erklärt Professor Eckart Liebau, Vorsitzender des Rates.
Inzwischen ist der Wert Kultureller Bildung in Deutschland bildungs-,
jugend-, sozial- und kulturpolitisch weitgehend anerkannt. Der Bedarf
an gut ausgebildeten Fachkräften sowie an einer Qualitätssicherung
kultureller Bildungsangebote ist groß. Ein verlässlicher Zugang und
eine starke strukturelle Verankerung in Bildungssystem und
Kulturinstitutionen sind jedoch nach wie vor nicht garantiert.
Anspruch und Realität in der Kulturellen Bildung klaffen weit
auseinander. Nach Ansicht des Rates für Kulturelle Bildung liegt
darin ein wesentliches Hemmnis für die Entwicklung neuer Qualitäten
von Kultureller Bildung als selbstverständlichem Teil von Bildung.

Fazit der Publikation:

Diskurs: Es ist notwendig, den Diskurs zur Kulturellen Bildung zu
entmythologisieren, um ihn von der Last zu großer Hoffnungen und
Ansprüche zu befreien und zugleich pragmatische Perspektiven zu
stärken.

Wissenschaft: Nur auf der Basis empirischer Erkenntnisse lässt
sich Kulturelle Bildung strukturell verankern. Es fehlt
Grundlagenforschung zu den Voraussetzungen und Wirkungen Kultureller
Bildung. Es fehlen belastbare Daten für eine weiterführende
realistische Analyse (z. B. zum Unterrichtsausfall in den musischen
Fächern, zur Qualität der Aus- und Fortbildung von Pädagogen und
Künstlern, zu Qualitätskriterien Kultureller Bildung, zu den
Arbeits-verhältnissen von Künstlern, Kunst- und Kulturvermittlern).

Praxis: Hinderliche systemische Zwänge auf allen relevanten
Ebenen, von Praktikern bis Programmverantwortlichen, gilt es zu
benennen und zu beheben. Durch bessere Vernetzung und langfristige
strategische Zusammenarbeit der Institutionen und Fachbereiche kann
der Wissenstransfer vorangetrieben werden, um bessere
Gelingensbedingungen für die Kulturelle Bildung und neue Strukturen
zu schaffen. Stärker als bisher müssen auch die den Künsten eigenen
Wahrnehmungs- und Ausdrucksweisen als besondere Qualitäten auf allen
Ebenen mitgedacht werden.

Über den Rat für Kulturelle Bildung

Der Rat für Kulturelle Bildung ist ein unabhängiges
Beratungsgremium, das die Lage und Qualität Kultureller Bildung in
Deutschland analysiert und auf der Basis von Gutachten und Studien
Empfehlungen an Politik, Wissenschaft und Praxis ausspricht. Ihm
gehören 14 Mitglieder an, die in verschiedenen Bereichen der
Kulturellen Bildung verankert sind: Tanz- und Theaterpädagogik,
Musik- und Literaturvermittlung, Bildungsforschung,
Erziehungswissenschaften, Pädagogik, Kulturwissenschaften,
Neurowissenschaften, Medien, Kulturpolitik, Kulturelle Bildung,
bildende Kunst und Theater. Der Rat für Kulturelle Bildung ist eine
Initiative von Stiftung Mercator, ALTANA Kulturstiftung, Bertelsmann
Stiftung, Deutsche Bank Stiftung, PwC-Stiftung, Siemens Stiftung und
der Vodafone Stiftung Deutschland.

Weitere Informationen finden Sie unter
www.rat-kulturelle-bildung.de.

Hier können Sie auch die Publikation des Rates herunterladen:
http://ots.de/F0OYt



Pressekontakt:
Katrin Benner
Kommunikation
RAT FÜR KULTURELLE BILDUNG E. V.
Brunnenstraße 8 - 45128 Essen
Telefon: 0201-89 94 35-12 - Telefax: 0201-89 94 35-20
info@rat-kulturelle-bildung.de
www.rat-kulturelle-bildung.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

497973

weitere Artikel:
  • Neue OZ: Kommentar zu Kabarett / Personalien Osnabrück (ots) - Der Mann der klugen Widerhaken Es gibt nur wenige Künstler, deren Leben und Schaffen die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland so gespiegelt haben wie Dieter Hildebrandt. Seit den 50er-Jahren wühlte er im Keller bundesrepublikanischer Befindlichkeiten. Gleichzeitig hat er mit der "Münchner Lach- und Schießgesellschaft", "Notizen aus der Provinz" und dem "Scheibenwischer" sowohl die Fernsehwelt der Bundesrepublik Deutschland als auch die des politischen Kabaretts geprägt. Hildebrandt kommentierte das Zeitgeschehen mehr...

  • Weser-Kurier: Zum Ölaustritt in Friesland schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 21. November 2013: Bremen (ots) - Ein nicht richtig verschlossener Ausfluss an einer winzigen Entlüftungsleitung hält in Friesland Hunderte Einsatzkräfte von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk seit Tagen in Atem, verursacht erhebliche Umweltschäden und darüber hinaus Kosten in Millionenhöhe. Wirklich erschreckend ist allerdings, wie wenig Vorsorge die Betreiberfirma offensichtlich betrieben und wie wenig Vorsorge die Aufsichtsbehörde eingefordert haben. An jeder Tankstelle sorgt ausgeklügelte Technik dafür, dass Benzin dorthin fließt, wo es hingehört: mehr...

  • Kreative Kollektive: Das Ende des einsamen Genies Hamburg (ots) - Können 40 000 Menschen gemeinsam Kunst schaffen und Designprobleme lösen? Die Dezember-Ausgabe des art-Magazins stellt neue kreative Kollektive vor und zeigt, wie sie Wirtschaft und Kunst revolutionieren. Der Berliner Moritzplatz ist der neue Hotspot für Kreative aus aller Welt, die gemeinsam entwerfen, entwickeln und gestalten möchten. Hier zählt nicht mehr der Künstler als einsames Genie. Es geht um das Kollektiv, in dem man Ideen diskutiert und Teamwork gefragt ist. So auch beim Berliner start-up Jovoto.com, mehr...

  • Berlins "Blue Man Group": Auftritt bei "The Voice of Germany" und rundes Jubiläum 2014 / Im zehnten Jahr gibt es ein großes Update der Show am Potsdamer Platz (FOTO) Berlin (ots) - Großes Jubiläum im Berliner Stage Bluemax Theater. Zehn erfolgreiche Jahre in Berlin sind Grund genug für ein Update der Show: Grund genug für ein Update der Erfolgsshow: Noch aufwendiger und noch intensiver soll sie werden. Mit neuen Show-Elementen, neuen Songs und neuer Technik gibt es zum Jubiläum einen umfangreichen Relaunch in Berlin. Stage Entertainment verspricht eine weltweit einzigartige "Blue Man Group"-Version, an der die Kreativteams in New York und Berlin derzeit arbeiten. Für die aufwendigen Umbauarbeiten mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Münchner Bildersammlung Bielefeld (ots) - Die Münchner Kunstsammlung wirft viele Fragen auf. Warum wurde die Entdeckung so lange geheim gehalten? Warum wird erst jetzt die Geschichte der Bilder mit Hochdruck aufgeklärt? Die entscheidende Frage aber ist, wem die Meisterwerke gehören. Einem seltsamen alten Mann, der sich an die Sammlung seines Vaters klammert und sogar mit den Bildern spricht - oder gehören sie ins Museum, für die Öffentlichkeit allgemein zugänglich? Die Staatsanwaltschaft Augsburg kündigte bereits an, mehr als 300 der 1400 Bilder an Cornelius mehr...

Mehr zu dem Thema Alles rund um die Kultur

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Pinocchio erreicht Gold in Deutschland mit Top-3-Hit "Klick Klack" - "Mein Album!" erscheint am heutigen Tag - Neue Single "Pinocchio in Moskau (Kalinka)" folgt am 17. März

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht