(Registrieren)

Badische Neueste Nachrichten: Schlingerkurs

Geschrieben am 19-11-2013

Karlsruhe (ots) - Zum zweiten Mal hat das ukrainische Parlament
eine Entscheidung über drei wichtige Gesetzesreformen vertagt. Eine
davon soll der inhaftierten Oppositionellen Julia Timoschenko eine
medizinische Behandlung im Ausland ermöglichen. Dabei wird die Zeit
immer knapper. Am 28. November will die EU beim Gipfel in Vilnius ein
Assoziierungsabkommen unterzeichnen. Bis dahin, so die Forderung aus
Brüssel, müssen die rechtlichen Voraussetzungen für Timoschenkos
Haftaussetzung geschaffen sein. Doch die Partei der Regionen von
Präsident Viktor Janukowitsch tut alles, um die Entscheidung zu
verzögern. Darin zeigt sich der Schlingerkurs, den Janukowitsch im
Umgang mit der EU fährt. Wochenlang hat er versichert, er wolle alles
zur Lösung des Falls Timoschenko tun. Nun sieht alles ganz anders
aus. Für Janukowitschs Meinungsumschwung gibt es mehrere denkbare
Motive. Wohlmöglich fürchtet er, dass ihm bei der Präsidentenwahl
2015 eine freigelassene Timoschenko mehr schaden kann, als ihm das
Assoziierungsabkommen mit der EU nützt. Wahrscheinlich spielt aber
der Druck aus Moskau die größere Rolle. Der Kreml versucht mit
Drohungen, die Annäherung mehrerer postsowjetischer Staaten an die EU
zu torpedieren. Russland möchte sie in die Zollunion pressen, die ab
2015 als Eurasische Wirtschaftsunion einen Teil des sowjetischen
Wirtschaftsraums wiederherstellen soll. Die Methoden des Kremls sind
nicht sehr fein. Kaum war eine Einigung Kiews mit der EU in Sicht,
erinnerte der russische Staatskonzern Gazprom die Ukraine an
unbezahlte Gasrechnungen. Seit einem Gespräch Janukowitschs mit Putin
ist das Thema Gasschulden plötzlich wieder vom Tisch - und die Lösung
des Falls Timoschenko auf unbestimmte Zeit verschoben. Vielleicht
nutzt Janukowitsch ja den Konflikt, um mit der EU um höhere
Ausgleichszahlungen für mögliche Verluste im Handel mit Russland zu
pokern.



Pressekontakt:
Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
Telefon: +49 (0721) 789-0
redaktion.leitung@bnn.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

497805

weitere Artikel:
  • Westfalenpost: Westfalenpost zu den neuen Personalien im Vatikan Hagen (ots) - Der Papst macht Ernst: Nachdem im Juni bereits eine Kommission zur Reform der umstrittenen Vatikanbank eingesetzt worden ist, soll nun auch der dreiste Klüngel im übrigen Kirchenstaat nachhaltig ausgetrocknet werden. Im Vorfeld hatte Franziskus schon mit mehr als klaren Worten seine unverhohlene Abscheu vor der Korruption unter dem Kreuz bekundet.

    Auch Papst Benedikt XVI. hatte sich während seiner Amtszeit ansatzweise darum bemüht, die schlimmsten Auswüchse der vatikanischen Vetternwirtschaft einzudämmen. Vielleicht mehr...

  • Westfalenpost: Westfalenpost zu den Rentenplänen der Koalition Hagen (ots) - Nein, es sind keine Geschenke, die Union und SPD an die Rentner verteilen wollen. Das sei vorab deutlich gesagt. Denn der Begriff Geschenk suggeriert, dass sich Mütter, langjährig versicherte Kleinverdiener und wer sonst noch von den schwarz-roten Reformwünschen profitieren würde, sich die höheren Rentenansprüche nicht verdient hätten. Das ist mitnichten so. Einzeln und unter Gerechtigkeitsaspekten betrachtet lassen sich Mütterrente, Mindestrente oder der vorzeitige Ausstieg nach 45 Jahren jeweils gut begründen. mehr...

  • Rheinische Post: SPD-Finanzpolitiker droht mit Abbruch der Koalitionsverhandlungen Düsseldorf (ots) - SPD-Fraktionsvize Joachim Poß hat den Abbruch der Koalitionsverhandlungen angedroht, falls sich die Union nicht bereit erklärt, die finanziellen Spielräume für Mehrausgaben im Haushalt zu vergrößern. "Wenn wir keine zusätzlichen finanziellen Spielräume schaffen - sei es durch den Abbau von Steuervergünstigungen, sei es durch mehr Flexibilität bei der Neuverschuldung - können wir die Arbeiten einstellen", sagte Poß der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe). "Man kann nicht wie die Union mehr...

  • Rheinische Post: Unionsfraktionsvize droht mit Nein zu Koalitionsvertrag Düsseldorf (ots) - Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Union, Michael Fuchs, hat seine Zustimmung zu einem Koalitionsvertrag unter Bedingungen gestellt. "Einem Koalitionsvertrag, der die Lohnzusatzkosten über 40 Prozent steigen lässt, werde ich nicht zustimmen können", sagte Fuchs der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe). Der diskutierte Anstieg der Sozialversicherungsbeiträge und die Mehrausgaben in den Sozialsystemen könnten die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland gefährden, sagte Fuchs. mehr...

  • Rheinische Post: EU-Kommissarin Reding will Frauenquote von 40 Prozent Düsseldorf (ots) - EU-Justizkommissarin Viviane Reding fordert von Deutschland Unterstützung für eine Frauenquote von 40 Prozent in den Aufsichtsräten börsennotierte Konzerne bis 2020. "Diese Zielvorgabe ist das richtige Signal für die Führungsspitzen der Unternehmen", schreibt die Luxemburgerin in einem Gastbeitrag für die in Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post" (Mittwochausgabe). Das EU-Parlament dürfte die von Reding vorgeschlagene 40-Prozent-Regelung heute absegnen. Die Vizepräsidentin der Kommission fordert dies auch von mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht