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Allg. Zeitung Mainz: Schade ums Papier / Kommentar zum Gutachten der Wirtschaftsweisen

Geschrieben am 13-11-2013

Mainz (ots) - Das war eine Klatsche der ganz besonders harten Art
und sie kommt für Angela Merkel zu einem ausgesprochen ungünstigen
Zeitpunkt. Denn das Gutachten der Wirtschaftsweisen trampelt auf so
ziemlich allem herum, worauf sich Union und SPD wohl einigen müssen,
um gemeinsam Politik zum Wohle des Landes zu machen. Doch genau das
sehen die Experten massiv gefährdet, sollten Kernforderungen vor
allem der SPD Teil der Politik der künftigen Großen Koalition werden.
Normalerweise würde die Kanzlerin der SPD das Papier honigsüß
lächelnd unter die Nase halten und dann ganz hoch über den Kopf,
damit auch jeder ganz deutlich erkennt, wer hierzulande kompetent und
wer wirtschaftlich gelinde gesagt ein Luftikus ist. Da Angela Merkel
aber auch die kommenden vier Jahre Kanzlerin sein will, bleibt ihr
nur, gute Miene zum bösen Spiel zu machen und das Papier erst einmal
in der untersten Schublade verschwinden zu lassen. Doch genau das
wäre fatal. Denn die Experten weisen darauf hin, dass die in Rede
stehenden Weichenstellungen bei Renten, Löhnen und Steuern eine
verheerende Langzeitwirkung haben werden, die Große Koalition sich
also an der Zukunft der Jungen hierzulande vergeht. Doch Koalitionen
schmiedet man in Demokratien, um im Heute zu regieren und nicht, um
die Weichen für die Zukunft jenseits der vier Jahre einer
Legislaturperiode richtig zu stellen - obwohl sie genau das tun
sollten. Also wird sich Angela Merkel das einzig positive im Papier
der Weisen herauspicken und der Welt verkünden, dass ein
Wirtschaftswachstum von 1,6 Prozent im kommenden Jahr ein solides
Fundament sein wird, auf dem die Große Koalition große Politik machen
kann. - Schade ums Papier, kann man da nur sagen.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral@vrm.de


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