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Allg. Zeitung Mainz: Entscheidung treffen / Kommentar zur Organspende

Geschrieben am 12-11-2013

Mainz (ots) - Die Zahl der Organspenden hat einen Tiefpunkt
erreicht, einen wirklich traurigen. Denn es könnte so vielen Menschen
Leben geschenkt werden, würden sich mehr Bürger zu einer Spende
bereit erklären. Die Deutsche Stiftung Organtransplantation will nun
die wenigen Möglichkeiten effektiver nutzen und stellt vorsichtig die
Frage, ob man bei der Organvergabe nicht stärker die
Erfolgsaussichten berücksichtigen sollte.Das klingt zunächst logisch
- wirft jedoch elementare Fragen auf, auf die es keine befriedigende
Antwort gibt: Was sind "bessere Erfolgsaussichten", und ist die
Statistik wirklich das geeignete Instrument, um über Leben und Tod zu
entscheiden?Wer will einem Menschen, der kurz vor dem Ende steht und
endlich das benötigte Organ bekommen könnte, eine Transplantation
verweigern, nur weil die Erfolgsaussichten zehn oder 20 Prozentpunkte
niedriger liegen als festgelegt? Sich mit dem eigenen Tod
auseinanderzusetzen, fällt keinem leicht. Verdrängung ist da eine
natürliche und nachvollziehbare Reaktion. Das gilt vor allem auch für
die Frage, was danach mit dem Körper geschieht. Eine Entscheidung,
die sehr intim und im engsten Sinne persönlich ist. Niemand darf
unter Druck gesetzt werden, niemand an den Pranger gestellt werden,
wenn er sich gegen die Spende entscheidet. Und nach den
Organhandel-Skandalen wäre das auch nur allzu verständlich. Dennoch:
Die Entscheidung an sich müssen wir treffen. Das sind wir nicht nur
den Menschen schuldig, die dem Tod ins Auge blicken. Sondern auch den
vielen armen Teufeln in der Welt, die sich von Kriminellen übelster
Sorte für ein paar Euro Organe herausschneiden lassen.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral@vrm.de


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