(Registrieren)

NRZ: Eine Frage der Machtoptionen - ein Kommentar von JAN JESSEN

Geschrieben am 12-11-2013

Essen (ots) - Die SPD-Spitze will auf Bundesebene eine Koalition
mit der Linkspartei nicht mehr kategorisch ausschließen. Nicht jetzt,
sondern für 2017, wenn nach jetziger Schau die nächste Bundestagswahl
ansteht. Dann ist die Gründung der Linken zehn Jahre her. Die Öffnung
nach links ist vorsichtig, nahezu verschämt, im Leitantrag für den
Parteitag angedeutet; aber sie ist alternativlos, wenn die SPD jemals
wieder einen Regierungschef stellen und sich nicht als ewiger
Juniorpartner der Union verschleißen lassen will. Schon jetzt ist die
Situation ja einigermaßen absurd: In den Bundestag ist eine linke
Mehrheit gewählt worden. Absehbar wird aber eine Große Koalition
unter Angela Merkel in den nächsten vier Jahren die Geschicke
Deutschlands bestimmen. Die SPD verzwergt sich selbst. Und das nicht
allein aus politischen Gründen - ja: die Linkspartei stellt
insbesondere außenpolitisch (Nato und Europa) ziemlich hohe Hürden
auf -, sondern vor allem aus gekränkter Eitelkeit. Bei SPD und Grünen
gibt es nicht nur an der Basis viele Menschen, die schon heute nicht
nachvollziehen können, dass die Machtoption Rot-Rot-Grün nicht
gezogen wird. Dass mit der Linkspartei pragmatisch Politik zu machen
ist, hat sich im Osten gezeigt. Auch im Westen werden sich die
radikaleren Kräfte in den kommenden Jahren die Hörner abstoßen. Die
Linke mag sich in der Opposition wohler fühlen als andere Parteien;
für die Übernahme von Regierungsverantwortung wird sie aber über
manchen Schatten springen.



Pressekontakt:
Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
Redaktion

Telefon: 0201/8042616


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

496398

weitere Artikel:
  • NRZ: Rot-Grüner Reparaturversuch - ein Kommentar von TOBIAS BLASIUS Essen (ots) - Sechs Monate vor den Kommunalwahlen schlägt der rot-grünen Landesregierung der geballte Unmut aus den Rathäusern entgegen. Wohlhabende Städte klagen über Umverteilung und Zwangsabgaben, ärmere Nachbarn über Sparfesseln und unzureichende Hilfen. Der umstrittene "Kommunal-Soli" ist verfassungsrechtlich bedenklich, weil Städte für Städte einstehen sollen. Die Zwangsabgabe vergiftet das kommunale Klima, ohne klammen Gemeinden nennenswert aus der Schuldenfalle zu helfen. SPD und Grüne haben erkannt, dass es Zeit wird, das mehr...

  • DER STANDARD-KOMMENTAR "Länder suchen nach Bedeutung" von Conrad Seidl Bürgernahe Verwaltung klingt gut, die Beispiele schrecken aber eher ab - Ausgabe vom 13.11.2013 Wien (ots) - Landespolitik ist im Grunde eine beschauliche Sache: Die Landtage treten im Normalfall an zwei Dutzend Sitzungstagen im Jahr zusammen, beraten über Jagdrecht, Jugendschutz und Feuerwehrwesen und verfassen die eine oder andere Resolution, die sich an die Bundesregierung richtet. Und natürlich befassen sich die Abgeordneten gerne mit Umweltschutz - soweit diese Materie nicht im Bundesrecht oder dem EU-Recht erschöpfend behandelt mehr...

  • Westdeutsche Zeitung: Für das Betreuungsgeld muss eine pragmatische Lösung her = von Vera Zischke Düsseldorf (ots) - Beschäftigte des Landes können Anträge für das umstrittene Betreuungsgeld bearbeiten - müssen es aber nicht. Darauf sind sie auch ausdrücklich hingewiesen worden. Offiziell heißt es, dass diese Ansage lediglich vom zuständigen Personalrat kam. In den Städten unserer Region ist das zum Teil anders angekommen. Dort geht man davon aus, dass auch die zuständigen Ministerien hinter dieser Aussage stehen und sie gutheißen. Ob das nun ein Missverständnis ist oder nicht, ändert nichts an der Konsequenz: Die Bearbeitung mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Timoschenko Halle (ots) - Janukowitsch hat mehrfach erklärt, dass er gewillt ist, die inhaftierte Oppositionsführerin Julia Timoschenko freizulassen und damit den Weg für die Westanbindung der Ukraine freizumachen. Er hat dies EU-Kommissaren, Außenministern und Staatschefs versprochen. Sollte er nun die Rolle rückwärts proben, wäre dies ein Affront. Die EU hat ihre Bedingungen für einen Assoziierungsvertrag seit einem Jahr nicht verändert. Wie also will Janukowitsch einen Sinneswandel kurz vor Toresschluss erklären? Er würde sich in mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Bürgerentscheiden Halle (ots) - Konkret sollen die Deutschen künftig direkt über zentrale europapolitische Fragen abstimmen und einzelne Bundesgesetze kippen dürfen. Das klingt gut. So könnten die Bürger alsbald gefragt werden, ob die Türkei in die EU aufgenommen werden soll. Oder ob die Hartz-IV-Sätze angehoben werden sollten. Doch in dem Moment, wo die Idee von mehr Bürgerbeteiligung konkret wird, offenbart sich ihre Schwäche. Die wenigsten politischen Fragen lassen sich auf ein Ja oder Nein reduzieren. In der Demokratie mag die Mehrheit bestimmen, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht