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Badische Neueste Nachrichten: Grüne Selbstzufriedenheit

Geschrieben am 10-11-2013

Karlsruhe (ots) - Früher, als die Grünen in Stuttgart noch die
harten Oppositionsbänke drückten, waren Landesdelegiertenkonferenzen
wahre Wundertüten: Unbeschadet der Tagesordnung konnten Debatten
damals überraschende Wendungen nehmen; ohne Rücksicht auf
Außenwirkung zofften sich mitunter Fundis und Realos, erbittert
stritt man selbst um marginale Positionen. Solche Zeiten sind vorbei.
Auf halber Strecke der Legislaturperiode üben Regierung, Fraktion und
Basis den großen Schulterschluss. Das Leitmotiv gibt Winfried
Kretschmann vor, der als Professor Dumbledore der Landespartei einen
mittlerweile legendären Nimbus genießt: Die tatsächlichen Erfolge der
grün-roten Landesregierung, sagt er, seien größer als die gefühlten.
Die Opposition sieht es freilich umgekehrt. Keine Frage: Die
Südwest-Grünen haben endgültig vom Oppositions- auf den
Regierungsmodus umgeschaltet. Sie halten sich nicht mehr groß mit den
eigenen Defiziten auf. Stattdessen beschwichtigen sie jene Einzelnen,
die vor einer drohenden Schieflage namentlich in der Schulpolitik
warnen. Hier werde man nun die nötige Ruhe hereinbringen, verspricht
Kretschmann. Er weiß um die Notwendigkeit, die tickende Bombe zu
entschärfen. Und setzt auf Risiko. Der Parteitag hält viel Lob für
Würdenträger des Landesverbands bereit, während das Fußvolk von der
Basis bei der Aussprache nurmehr vereinzelt das Wort ergreift. Auch
die Grünen können also die Reihen schließen. 9 000 Mitglieder hat der
Landesverband zwischenzeitlich, im Mittelpunkt steht der
Regierungschef. Diese personelle Zentrierung könnte die Schwachstelle
der Landespartei werden. Mit der Wahl des 25-jährigen Oliver
Hildenbrand als Nachfolger von Co-Parteichef Chris Kühn wird das
besonders offensichtlich. So selbstzufrieden wie derzeit können die
Grünen vielleicht schon bald nicht mehr sein.



Pressekontakt:
Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
Telefon: +49 (0721) 789-0
redaktion.leitung@bnn.de


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