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Für maßvolle Reformen und Balance zwischen Solidarität und Eigenverantwortung im Gesundheitswesen / Gemeinsame Presseerklärung zum Deutschen Zahnärztetag 2013

Geschrieben am 08-11-2013

Frankfurt am Main (ots) - Auf der gemeinsamen Pressekonferenz von
Bundeszahnärztekammer (BZÄK), Kassenzahnärztlicher Bundesvereinigung
(KZBV) und der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und
Kieferheilkunde (DGZMK) anlässlich des Deutschen Zahnärztetags hat
BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel heute die neue Bundesregierung
aufgefordert, das duale Gesundheitssystem zu stabilisieren und
zukunftssicher zu gestalten. "Der demografische Wandel wird in den
nächsten Jahren Deutschland und auch das Gesundheitswesen stark
prägen. Nur ein nachhaltig reformiertes duales Gesundheitssystem kann
die Herausforderungen bewältigen. In der Gesetzlichen
Krankenversicherung (GKV) muss ein generationengerechtes, in der
Privaten Krankenversicherung (PKV) ein soziales und wettbewerbliches
Gesundheitssystem etabliert werden", so Engel. Konkret schlug er für
die GKV die Umsetzung einer mit einem Sozialausgleich verbundenen
Gesundheitspauschale vor. Für die PKV forderte der Präsident der BZÄK
unter anderem die Möglichkeit, gebildete Altersrückstellungen
zwischen den PKV-Unternehmen zu übertragen. Die Aufgabe der
Bundesregierung sei es, Reformen im Sinne der Patienten zu gestalten
und den Wettbewerb zu fördern. "Ohne Wettbewerb wird eine staatlich
verordnete Einheitsversorgung einer innovativen (Zahn-)Medizin nicht
gerecht werden."

Dr. Wolfgang Eßer, der Vorsitzende des Vorstandes der KZBV, hat
die weitere Verbesserung der Mundgesundheit durch den Ausbau der
zahnmedizinischen Präventionsstrategie als langfristiges
Versorgungsziel ausgegeben. "Wir haben das Ziel, die natürlichen
Zähne der Menschen in Deutschland über den gesamten Lebensbogen
gesund zu erhalten. Dazu müssen wir Versorgungsdefizite frühzeitig
erkennen und die Betreuung passgenau auf den jeweiligen Bedarf von
Alters- und Risikogruppen zuschneiden", sagte Eßer. "Um eine
bedarfsgerechte und barrierearme zahnärztliche Versorgung für alle
Menschen finanzieren zu können, muss eine Balance zwischen
Eigenverantwortung und Unterstützung durch die Gemeinschaft erhalten
bleiben.

Deshalb baut unser Gesundheitssystem zu Recht darauf auf, dass
sich jeder Einzelne nach seinen Kräften um seine Mundgesundheit
bemüht. Dann eröffnen sich ausreichend Möglichkeiten, diejenigen
bedarfsgerecht zu unterstützen, die nicht mehr selbst für ihre
Mundgesundheit sorgen können", so Eßer weiter.

Zu diesen Themen haben KZBV und BZÄK gemeinsam entsprechende
Positionen an die Politik übermittelt. Der Ausbau der
Präventionsstrategie soll demnach eingebettet sein in eine Garantie
der freien Arztwahl, ein partnerschaftliches Verhältnis zwischen
Patient und Arzt sowie einen Wettbewerb um hochwertige Versorgung, in
dem die Zahnärzte politische Planungssicherheit vorfinden. Hierzu hat
die KZBV auf ihrer gestern Abend beendeten Vertreterversammlung
entsprechende Forderungen verabschiedet.

"Auch die Wissenschaft ist an der Gestaltung der Rahmenbedingungen
für eine angemessene zahnmedizinische Versorgung der Bevölkerung auf
der Höhe der Zeit wesentlich beteiligt und bedarf hier politischer
Rückendeckung", erklärte der Präsident der DGZMK, Prof. Dr. Dr.
Henning Schliephake. "Ich fokussiere dabei auf drei zentrale
Bereiche, in denen die Verpflichtung der Wissenschaft zu Neutralität
und Objektivität besonders zum Tragen kommt: die Finanzierung von
Forschungsaktivitäten, die Beziehung von Wissenschaft und Industrie
bei der Entwicklung innovativer Produkte oder Techniken sowie die
Evaluation von Therapien mit der Erstellung von Leitlinien. Alle drei
Bereiche kommen in der Praxis und damit am Patienten direkt oder
indirekt zur Entfaltung, sie erfordern daher ein besonders hohes
Problembewusstsein." Schliephake äußerte die Hoffnung, dass in den
Koalitionsverhandlungen entweder durch Streichung des Verbots der
Hochschulfinanzierung durch den Bund oder durch einen Systemzuschlag
wie in den Niederlanden der Hochschulmedizin und der
zahnmedizinischen Forschung hierzulande wieder mehr Freiraum
verschafft wird. Um mehr kompetitive Drittmittel für die in diesem
Bereich eher schwach aufgestellten Zahnmedizin zu generieren, habe
die DGZMK in Eigeninitiative zur Jahresmitte die Agentur für
Wissenschaftsförderung in der Zahn-Mund-Kieferheilkunde gegründet
(AWZMK).

Bildmaterial steht ab 09.11.2013 unter
http://www.axentis.de/dzt13-presse zur Verfügung.

Pressemappe anlässlich der gemeinsamen Pressekonferenz am
08.11.2013 unter: http://www.bzaek.de/deutscher-zahnaerztetag.html



Pressekontakt:
Jette Krämer
Leitung Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundeszahnärztekammer
Tel.: 030 - 400 05 150, Mobil: 0172 - 394 63 27, Fax: 030 - 400 05
159
E-Mail: j.kraemer@bzaek.de

Dr. Reiner Kern
Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung
Tel.: 030 - 280 179 27, Mobil: 0173 - 260 31 67, Fax: 030 - 280 179
21
E-Mail: r.kern@kzbv.de

Markus Brakel
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
Tel.: 0211 - 718 36 01, Mobil: 0152 - 338 177 71, Fax: 0211 - 718 35
82
E-Mail: markus.brakel@dgzmk.de


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