(Registrieren)

BUND nimmt Glyphosat-Videospot aus dem Netz - hält aber an Kritik an dem Pestizid fest. Bundesrat fordert Verbot von Glyphosateinsatz kurz vor Ernte

Geschrieben am 08-11-2013

Berlin (ots) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) hat heute seinen Videospot gegen den Einsatz von Glyphosat aus
dem Internet genommen. Der Umweltverband begründete dies damit, dass
der Filmspot seine Funktion offenbar nicht erfülle. Statt die
Aufmerksamkeit auf die gravierenden Folgen des weltweiten Einsatzes
von Glyphosat zu lenken, konzentriere sich die Debatte derzeit auf
die filmische Umsetzung dieses Anliegens. An seiner Kritik an dem
Totalherbizid, das gravierende Umweltschäden verursache sowie
inakzeptable Gesundheitsgefahren berge, halte der BUND jedoch fest.

Norbert Franck, Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
"Unser Spot hat die Agrarindustrie auf den Plan gerufen. Mit ihrer
Kritik hätten wir gut leben können. Doch wir mussten feststellen,
dass auch viele Menschen, die unser Anliegen in der Sache teilen, das
gewählte Darstellungsmittel unangemessen finden." Deshalb werde der
BUND den Spot von seiner Internet-Seite und dem BUND-YouTube-Kanal
nehmen. Franck: "Wenn der Eindruck entstanden ist, dass wir alle
Landwirte diskreditieren wollen, dann haben wir in unserer
Öffentlichkeitsarbeit etwas falsch gemacht. Der Spot war gegen eine
Industrie gerichtet, die vom umwelt- und gesundheitsschädlichen
Gifteinsatz lebt. Und gegen eine Agrarpolitik, die nicht bereit ist,
Mensch und Natur vor dem schädlichen Wirken der Agrarindustrie zu
schützen."

Glyphosathaltige Pestizide seien die meistgespritzten
Unkrautvernichtungsmittel in Deutschland und der Welt. Große Mengen
an gentechnisch veränderter und mit Glyphosat behandelter Soja aus
Südamerika würden in Deutschland an Rinder, Schweine und Hühner
verfüttert. In den großen Soja-Anbaugebieten in Südamerika bestehe
der Verdacht, dass die Anwendung von Glyphosat erhöhte Missbildungs-
und Krebsraten bei Neugeborenen bzw. Kindern verursache. In
Deutschland werde das Totalherbizid bereits in Getreideprodukten und
im menschlichen Urin nachgewiesen.

"Totalherbizide haben nichts in unseren Lebensmitteln und nichts
in unseren Körpern zu suchen", sagte Heike Moldenhauer,
BUND-Gentechnikexpertin. Deshalb werde der BUND weiter darauf
dringen, dass die Politik Maßnahmen gegen den übermäßigen Einsatz von
Glyphosat ergreife. Moldenhauer: "Die künftige Bundesregierung muss
in einem ersten Schritt das Spritzen mit Glyphosat kurz vor der Ernte
und in Haus- und Kleingärten verbieten. Der Bundesrat hat erst heute
die Bunderegierung dazu aufgefordert, die Glyphosatanwendung zur
Ernteerleichterung zu verbieten". In der entsprechenden
Bundesratsinitiative von Baden-Württemberg hatte sich das Bundesland
auch auf Analysen des BUND berufen, in denen Glyphosatrückstände im
menschlichen Urin nachgewiesen worden waren.

Der BUND ruft weiter dazu auf, den Appell an die Bundesregierung
zur Minderung des Glyphosateinsatzes unter
www.bund.net/aktiv_werden/aktionen/glyphosat_verbieten zu
unterzeichnen.



Pressekontakt:
Pressekontakt: Norbert Franck, Leiter der Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit des BUND, Tel: 030-27586-489, Mobil:
0175-2669785, E-Mail: norbert.franck@bund.net bzw. Almut Gaude,
BUND-Pressesprecherin, Tel: 030-27586-464, E-Mail:
almut.gaude@bund.net; www.bund.net


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

495778

weitere Artikel:
  • DPhV wählt neuen Geschäftsführenden Vorstand: Bundesvorsitzender Heinz-Peter Meidinger in seinem Amt bestätigt Berlin (ots) - Für ein starkes Gymnasium in einem pluralen Schulsystem Pakt für Bildung zwischen Bund und Ländern gefordert Die Vertreterversammlung des Deutschen Philologenverbandes (DPhV) hat am 08. November 2013 in Berlin Heinz-Peter Meidinger mit großer Mehrheit in seinem Amt als Bundesvorsitzenden bestätigt. Der 59-jährige Direktor eines Gymnasiums in Deggendorf, Niederbayern, erhielt in Berlin 101 von 104 gültigen Stimmen. Der wiedergewählte Vorsitzende kündigte an, sich offensiv für die Fortentwicklung eines leistungsstarken mehr...

  • Neue OZ: Neue OZ - Gespräch mit Dieter Graumann, Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland Osnabrück (ots) - 75. Jahrestag der Reichspogromnacht: Graumann wünscht sich ehrliche Anteilnahme Zentralratsvorsitzender warnt vor Bedeutungsverlust - Appell an Schulen Osnabrück.- Anlässlich des 75. Jahrestages der Reichspogramnacht an diesem Wochenende hat der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dieter Graumann, vor einem Bedeutungsverlust des Gedenktages gewarnt. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag) sagte er, häufig sei in Deutschland nur noch ritualisierte Betroffenheit mehr...

  • Gefahr auf Baustellen der Bahn: IG Bau und Deutsche Umwelthilfe fordern von Regierung strengere Auflagen gegen Dieselruß Frankfurt / Berlin (ots) - "Kompromiss" zur Ausschreibungsregelung der deutschen Bahn schützt nicht vor krebserregenden Dieselabgasen Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) und die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) fordern die Bundesregierung und die Deutsche Bahn auf, sich entschieden für wirksame Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit auf deutschen Baustellen einzusetzen. Auch die Bauwirtschaft kritisieren die Gewerkschaft und die Umweltschutzorganisation für ihre Blockadehaltung bei der Durchsetzung strengerer Auflagen mehr...

  • WAZ: Sportausschuss-Vorsitzende Dagmar Freitag lobt schwarz-rote Einigung beim Thema Doping Essen (ots) - Die amtierende Vorsitzende des Sportausschusses, die SPD-Abgeordnete Dagmar Freitag, hat die Vereinbarungen von Union und SPD zum Thema Doping gelobt. "Wir müssen den Ermittlungsbehörden eine Grundlage schaffen, damit diese beim geringsten Anfangsverdacht tätig werden können", sagte Dagmar Freitag der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Samstagausgabe). Doping zerstöre die ethisch-moralischen Werte des Sports. "Derzeit werden insbesondere die Hintermänner von den strafrechtlichen Regeln erfasst, die wir haben. Der mehr...

  • Weltklimakonferenz in Warschau / VKU fordert ehrgeizige europäische Klimaziele Brüssel (ots) - Am Montag startet die 19. Weltklimakonferenz in Warschau. Die Vertragsstaaten der Klimarahmenkonvention sowie des Kyoto-Protokolls treffen sich, um ein umfassendes weltweites Klimaschutzabkommen vorzubereiten, das Verpflichtungen für alle Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländer beinhaltet. Vor dem Hintergrund, dass das Kyoto-Protokoll bereits ausgelaufen ist und nur bis 2020 verlängert wurde, soll nun ein neues Klimaschutzabkommen auf der Klimakonferenz 2015 in Paris verabschiedet werden, das ab 2020 greifen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht