(Registrieren)

Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Tebartz-van Elst/Kirchenaustritte: "Der letzte Tropfen" von von Katia Meyer-Tien

Geschrieben am 07-11-2013

Regensburg (ots) - Plakativer als mit dem Begriff "Tebartz-Effekt"
kann man den plötzlichen Anstieg von Kirchenaustritten kaum betiteln.
Und mit Sicherheit waren die Schlagzeilen um den Neubau des Limburger
Bischofsitzes für viele Kirchenmitglieder der Tropfen, der das Fass
zum Überlaufen brachte. Aber es tropfte bereits lange und stetig. Die
Diskrepanz zwischen gepredigter Bescheidenheit und gelebter
Herrlichkeit ist der katholischen Kirche seit Jahrhunderten zu eigen
und in den kostspieligen Bauplänen des Franz-Peter Tebartz-van Elst
nur besonders deutlich zu Tage getreten. Schwerer dürfte für viele
Katholiken gewogen haben, dass sich hier einmal mehr gezeigt hat, wie
intransparent die Organisation Kirche arbeitet und wirtschaftet.
Gläubig sein heißt nicht gutgläubig sein, und angesichts der enormen
wirtschaftlichen Bedeutung der Kirche möchte so mancher
Kirchensteuerzahler lieber wissen statt glauben. Zumal der Glaube an
die Kirche auch als moralische Instanz gerade durch das Bekanntwerden
der unzähligen Missbrauchsfälle und die schleppende Aufklärung dieser
Fälle auf eine harte Probe gestellt wird. Bischof Tebartz ist nicht
allein schuld daran, dass die Menschen die Kirche verlassen. Er steht
nur exemplarisch für all die Kirchenmänner, die vergessen zu haben
scheinen, dass Kirchendienst vor allem eines sein sollte: Dienst für
die Menschen.



Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

495625

weitere Artikel:
  • Mittelbayerische Zeitung: Leitartikel zur NSA-Affäre/Edward Snowden: "Verrat an Snowden" von Stefan Stark Regensburg (ots) - Er war so etwas wie der Edward Snowden der 70-er Jahre: Mark Felt - besser bekannt unter seinem Decknamen "Deep Throat", der mit seinen Enthüllungen im Watergate-Skandal den damaligen US-Präsidenten Richard Nixon zu Fall brachte. Seine brisanten Informationen gab Felt der "Washington Post" nur preis, weil ihm die Reporter Anonymität zusicherten - und weil er sich absolut darauf verlassen konnte. Heute wäre ein solcher Deal unmöglich. Denn mit den technischen Mitteln, die den Geheimdiensten inzwischen zur Verfügung mehr...

  • Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Grün-Rot/Halbzeitbilanz/Umfrage Stuttgart (ots) - Umfragen sind keine Wahlen. Die nächsten stehen jedoch schon vor der Tür. Dass eine Regierung zur Mitte der Legislatur den Blues bläst, ist normal. In einem halben Jahr indes folgen bereits die Wahlen für Europa und für die Kommunalparlamente. Bis dahin sollte Grün-Rot die Scharte ausgewetzt haben, will die Koalition in der öffentlichen Wahrnehmung nicht auf die Verliererstraße geraten. Deshalb bietet sich auch an, die für die nächste Woche avisierten Feierlichkeiten zur Halbzeitbilanz in eine "Wir haben verstanden"-Tour mehr...

  • Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Manfred Rommel Stuttgart (ots) - Wer die politische Laufbahn dieses gebildeten, überzeugten Demokraten und selbstkritischen Spötters Revue passieren lässt, der erinnert sich - gerade jetzt im Blick nach Berlin - daran, dass Rommel bereits in den achtziger Jahren die doppelte Staatsangehörigkeit forderte und zum Ärger seiner Partei den bis heute gültigen Satz sagte: "Deutschland ist ein Einwanderungsland." Seine liberale Ausländerpolitik hat Epoche gemacht, in Stuttgart und anderswo, seine liberale Kulturpolitik ebenfalls. Seine Finanzpolitik folgte mehr...

  • Südwest Presse: Kommentar zur GEBURTENRATE Ulm (ots) - Was macht eigentlich Kristina Schröder? Wenn ein umfangreiches Zahlenwerk zum Thema Geburten vorgelegt wird, müsste die Familienministerin dazu doch eigentlich Stellung nehmen, auch wenn sie nur noch "amtierend" ist und der noch zu bildenden neuen Bundesregierung definitiv nicht mehr angehören wird. Aber aus ihrem Ministerium verlautet kein Mucks zum Familienbericht des Statistischen Bundesamtes, als würde der Inhalt dort niemanden etwas angehen. Kein Wunder. Denn was die Statistiker auflisten, steht im deutlichen Kontrast mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Doppelpass Osnabrück (ots) - Türken nicht mehr diskriminieren Aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Der Kompromiss der Unionsspitze im Streit mit der SPD über den Doppelpass taugt nicht. Wenn sich hier geborene Zuwandererkinder künftig erst mit 30 statt mit 23 Jahren für eine Staatsbürgerschaft entscheiden müssen, ist das Grundproblem noch lange nicht aus der Welt. Die Türken, Deutschlands größte Einwanderungsgruppe, dürfen nicht länger diskriminiert werden. Unabhängig vom Alter: Wer sich als Deutscher fühlt, weil er hier seinen Lebensmittelpunkt mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht