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Westfalen-Blatt: In fast 30 Prozent der Städte und Gemeinden in NRW fehlen Hausärzte

Geschrieben am 31-10-2013

Bielefeld (ots) - Der Hausärztemangel in Nordrhein-Westfalen hat
sich verschärft: In bereits 117 Städten und Gemeinden werden dringend
Mediziner gesucht. Das sind knapp 30 Prozent der insgesamt 396
Kommunen. Das berichtet das Bielefelder Westfalen-Blatt
(Freitags-Ausgabe) unter Berufung auf das NRW-Gesundheitsministerium.
Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigungen Westfalen-Lippe und
Nordrhein gibt es derzeit 545 freie Sitze im hausärztlichen Bereich.
In Westfalen-Lippe könnten sich noch 332 Mediziner und im Rheinland
213 niederlassen, schreibt die Zeitung. In Westfalen-Lippe sind
bereits 32 Prozent der 4970 Hausärzte älter als 60 Jahre. Nach einer
Berechnung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung beträgt das
Durchschnittsalter eines Kassenarztes in Deutschland 53 Jahre. 1995
seien es noch 48 Jahre gewesen. Mehr als 40 Prozent der Ärzte in
Deutschland seien bereits älter als 55 Jahre, sagte eine Sprecherin.
Bis 2021 würden in Deutschland 51 000 Haus- und Fachärzte in den
Ruhestand gehen. Nach Angaben des NRW-Gesundheitsministerium ist in
69 Kommunen die hausärztliche Versorgung gefährdet und in 48 auf
mittlere Sicht in Gefahr, heißt es in dem Zeitungsbericht. Um Ärzte
anzuwerben gebe es daher das Hausarztaktionsprogramm. Für eine
Prämienzahlung stehen jährlich 2,5 Millionen Euro zur Verfügung.
Mediziner, die sich für zehn Jahre in einer Stadt niederlassen in der
ein Ärztemangel droht, bekommen von der Landesregierung einen Bonus
von 50 000 Euro. Zudem fördert das Land die Gründung oder Übernahme
einer Zweigpraxis in so einer Gemeinde mit bis zu 10 000 Euro. Wird
eine Praxis in einer Stadt eröffnet, die auf mittlere Sicht von einer
Unterversorgung bedroht ist, beträgt die Prämie 25 000 Euro. Mit 775
Euro monatlich werden Weiterbildungsassistenten unterstützt, die in
der Förderregion ihre Fortbildung als Allgemeinmediziner ableisten.
Bislang seien 141 Anträge gestellt worden, sagte eine Sprecherin des
Gesundheitsministeriums dem Westfalen-Blatt. 94 der Anträge seien
positiv beschieden worden. Die mit 25 höchste Zahl der bewilligten
Anträge entfalle auf den Regierungsbezirk Münster. Es folgen die
Regierungsbezirke Arnsberg und Köln mit je 23 Anträgen, Detmold mit
14 Anträgen und Düsseldorf mit neun Anträgen. In Lippe werden die
Kassenärzte bereits von der Ärztekammer Westfalen-Lippe aufgefordert,
Daten ihnen bekannter Medizinstudenten weiterzugeben, berichtet das
Westfalen-Blatt. Auch bei den Patienten in der Arztpraxis soll nach
Adressen von Medizinstudenten gefragt werden. Den Studenten sollen
Angebote aus Lippe gemacht werden, um sie aufs Land zu locken. Ziel
sei es, die angehenden Ärzte unter anderem mit Hospitationen,
Praktika und Weiterbildungen an die Region zu binden, sagte der
Vorsitzende des Verwaltungsbezirks Lippe der Ärztekammer, Dr.
Alexander Graudenz (71) dem Westfalen-Blatt. Zudem wolle man über die
ersten Namen versuchen, noch weitere Studenten zu gewinnen, die an
der jeweiligen Hochschule studierten. Dr. Graudenz: »Wenn über diesen
Weg nur eine Stelle in Lippe gehalten wird, hat sich der Aufwand
gelohnt.« Dr. Graudenz besucht zudem Schulen, um bei Abiturienten für
ein Medizinstudium zu werben.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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