(Registrieren)

Trierischer Volksfreund: Rentenpläne - Leitartikel, Trierischer Volksfreund, 30.10.2013

Geschrieben am 29-10-2013

Trier (ots) - Nein, nein, die Union macht Steuererhöhungen nicht
mit. Basta, Ende, Aus. Man darf es ernst nehmen. Bloß: Gleichzeitig
wird eine Anhebung des Beitragssatzes zur Pflegeversicherung um 0,5
Prozentpunkte erwogen. Und gleichzeitig soll eine mögliche und
gesetzlich eigentlich vorgeschriebene Beitragssenkung bei der
Rentenversicherung um 0,6 Prozentpunkte nicht mehr stattfinden. Das
Unionsversprechen ist damit nichts anderes als eine Mogelpackung,
denn den Menschen ist es egal, warum sie weniger in der Tasche haben
als vorher, ob wegen höherer Steuern oder höherer Soziallasten. Das
Ergebnis zählt.

Aber mehr noch. Während die SPD nur die gut und sehr gut
Verdienenden zur Finanzierung neuer sozialer Versprechungen
heranziehen wollte, trifft dies nach dem sich abzeichnenden
Koalitionskompromiss nun ausschließlich die Arbeiter und
Angestellten, und zwar nur bis zur Beitragsbemessungsgrenze. Die gut
Verdienenden werden geschont, ebenso Beamte und Selbstständige.
Vermögende sowieso. Und es trifft zur anderen Hälfte die Unternehmen,
vor allem die kleinen und mittleren Betriebe mit ihren hohen
Lohnkostenanteilen. Alles für Leistungen, die wie die Pflege
Demenzkranker oder die Anerkennung von Kindererziehungszeiten
eigentlich gesamtgesellschaftliche Aufgaben sind und also von allen
getragen werden sollten. Selbst wenn man die Steuererhöhungspläne der
SPD nicht teilt, wäre eine Bezahlung aus dem Haushalt des Bundes
daher ordnungspolitisch richtiger. Das wäre auch gerechter und für
die Wirtschaft wie für Sozialkassen verträglicher. Dann müsste man
eben anderswo sparen, zum Beispiel beim unsinnigen Betreuungsgeld.
Was die Große Koalition da jetzt plant, ist hingegen richtiger Murks.



Pressekontakt:
Trierischer Volksfreund
Thomas Zeller
Telefon: 0651-7199-544
t.zeller@volksfreund.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

493894

weitere Artikel:
  • WAZ: Deutschland zieht alle Register. Kommentar von Miguel Sanches Essen (ots) - Das Kräftemessen in der NSA-Affäre ist subtil: Ein Kampf um die öffentliche Meinung. Die für Angela Merkel beste Frontnachricht ist, dass sich auch im US-Senat Kritik an Handygate rührt. Es ist das Ende der Gleichgültigkeit: Deutsche Befindlichkeiten werden wahrgenommen. Und ein Anfang: Entweder die Amerikaner empfinden Skrupel oder sie empfinden nichts. Deutschland zieht alle Register: Botschafter einbestellt, juristische Ermittlungen, ein Nachspiel im Bundestag. Medial sind die USA unter Rechtfertigungsdruck. Von mehr...

  • WAZ: Der Fahrgast als Ölsardine. Kommentar von Dietmar Seher Essen (ots) - Die Denksportaufgabe für einen jüngeren Schüler: Was passiert, wenn in drei Jahren die Fahrgastzahl um 30 Prozent wächst, aber weder Züge noch Schienenwege dazukommen? Eben: Die Region pendelt mit dem Lebensgefühl der Ölsardine. Dass der doppelte Abiturjahrgang die Waggons stürmt, macht die tägliche Misere nicht besser. Bald werden wir nicht wenige Fahrgäste haben, die auf den Bahnsteigen stehen bleiben müssen. Sozusagen: Wegen Überfüllung geschlossen. Passiert ist das schon, weist das Kundenbarometer des NRW-Nahverkehrs mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Afghanistan Das Mindeste DIRK MÜLLER Bielefeld (ots) - In ihrer Haut möchte man nicht stecken. Wer in Afghanistan den "Ungläubigen" half, der ist in den Augen der Taliban des Todes. Spätestens wenn 2014 der internationale Einsatz am Hindukusch endet, sehen sich einheimische Unterstützer der fremden Truppen, auch der Bundeswehr, schutzlos den Racheakten der Radikalen ausgeliefert. Dass Deutschland den bedrohten Dolmetschern, Fahrern, ortskundigen Beratern hierzulande unbürokratisch Aufnahme und Sicherheit gewährt, ist das Mindeste, was wir nach dem fragwürdigen Kriegseinsatz mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Die "Märkische Oderzeitung" in Frankfurt (Oder) schreibt zu den deutsch-amerikanischen Beziehungen: Frankfurt/Oder (ots) - Staaten, das weiß man nicht erst seit Bismarck, kennen keine Freunde, sondern nur Interessen. Und jene der Amerikaner haben sich seit Ende des Kalten Krieges nicht nur gewandelt - sie haben ihre Sicherheitsinteressen seit Nine-Eleven über alles gestellt. Wegen der Auswüchse haben die Europäer oft die Köpfe geschüttelt. Es gab, wenn auch nicht massiv, Kritik an der Verletzung von Rechtsstaatsprinzipien. Richtig nachgeschaut wurde indes nicht. Aus Naivität? Weil man nicht wollte? Weil man sich unter Freunden mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Kommentar: Kompliment, Herr Friedrich! Ravensburg (ots) - Und die Politik bewegt sich doch! 180 Afghanen, die für die Bundeswehr als Übersetzer oder Kundschafter gearbeitet haben, erhalten eine Aufnahmezusage. Sie können mit ihren Ehepartnern und Kindern nach Deutschland ziehen und werden den Drohungen und dem Zugriff der Taliban entzogen. Das ist eine gute Nachricht aus dem Bundesinnenministerium, weil Deutschland zeigt, dass es seine Verantwortung für die Zeit nach dem Abzug der deutschen Truppen annimmt. Aber warum nur hat das so lange gedauert? Noch vor wenigen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht