(Registrieren)

Europäische Datenschutzreform gefährdet gemeinnützige und wichtige gesellschaftliche Aufgaben

Geschrieben am 17-10-2013

München (ots) - action medeor Deutsches Medikamenten-Hilfswerk,
ADM Arbeitskreis Deutscher Markt- und Sozialforschungsinstitute, AWO
Bundesverband, BVM Berufsverband Deutscher Markt- und Sozialforscher,
ChildFund Deutschland, Christoffel-Blindenmission Deutschland,
Deutsche AIDS-Stiftung, Deutscher Fundraising Verband,
Forschungsgruppe Wahlen, GfK Verein, HELP, infas Institut für
angewandte Sozialwissenschaft, Missionszentrale der Franziskaner,
Nielsen, nph deutschland, ROTE NASEN Clowns im Krankenhaus,
SOS-Kinderdorf, Stiftung HELP, TNS Emnid Medien- und Sozialforschung
GmbH, TNS Infratest, Verband Entwicklungspolitik deutscher
Nichtregierungsorganisationen (VENRO) und Berliner Datenschutzrunde

- befürchten durch die Datenschutz-Grundverordnung Ziel
unverhältnismäßiger Regelungen zu werden und dadurch ihren
gemeinnützigen Auftrag nicht mehr adäquat ausführen zu können
- fordern gemeinsam dazu auf, die besonderen Belange
spendensammelnder Non-Profit-Organisationen und Unternehmen im
Bereich der Markt- und Meinungsforschung bei den Arbeiten an der
Datenschutz-Grundverordnung zu berücksichtigen und entsprechende
Ausnahmeregelungen zu schaffen .

Die oben genannten Verfasser befürchten durch die geplante
EU-Datenschutz-Grundverordnung erhebliche Einschränkungen in ihrer
alltäglichen Arbeit.

Sie fordern daher die beteiligten politischen Entscheidungsträger
im Europäischen Parlament und die Bundesregierung dazu auf, bei den
fortlaufenden Verhandlungen um die Datenschutzreform spezielle
Erlaubnisnormen für spendensammelnde Non-Profit-Organisationen und
Unternehmen der Markt- und Meinungsforschung zu schaffen.

Gemeinnützige Non-Profit-Organisationen benötigen im Bereich des
Spendensammelns klare Regelungen zur Zulässigkeit der
Datenverarbeitung. Es muss ihnen weiterhin möglich sein, bestehende
und neue potentielle Spender gezielt anzuschreiben. Sollten
entsprechende Regelungen - vergleichbar den bestehenden Bestimmungen
im deutschen Datenschutzrecht - nicht geschaffen werden, drohen
vielen spendensammelnden Organisationen erhebliche finanzielle
Einbußen. Sie werden das erforderliche Spendenaufkommen zur Erfüllung
gemeinnütziger Aufgaben nicht mehr mobilisieren können.

Auch die Besonderheiten der Markt- und Meinungsforschung müssen
beachtet werden. Die Durchführung repräsentativer Umfragen gerät in
Gefahr, wenn die Markt- und Meinungsforschung nicht als Teil der
wissenschaftlichen Forschung anerkannt, die Rechtmäßigkeit der
Datenverarbeitung für diese Zwecke explizit festgestellt und eine
spezielle gesetzliche Erlaubnisnorm auf der Grundlage des strikten
branchenspezifischen Anonymisierungsgebots geschaffen werden.

Andernfalls steht bereits die Rechtmäßigkeit der
Stichprobenziehung für repräsentative Umfragen in Frage. Nur durch
ihre Anerkennung als wissenschaftliche Forschung und die Schaffung
einer spezifischen Erlaubnisnorm kann die Markt- und
Meinungsforschung weiterhin ihre unverzichtbare Aufgabe erfüllen, die
empirische Grundlage für zahlreiche gesellschaftliche, politische und
wirtschaftliche Entscheidungen bereitzustellen.

Die Verfasser dieser Pressemitteilung sind davon überzeugt, dass
die Reform des europäischen Datenschutzrechts einen wertvollen
Beitrag zur Verbesserung des Datenschutzes in Europa leisten wird.
Jedoch muss bei spendensammelnden Organisationen und im Bereich der
mittelständisch geprägten Markt- und Meinungsforschung mit Augenmaß
vorgegangen werden. Am 21. Oktober hat der LIBE-Ausschuss des
Europäischen Parlaments die Chance, bei seiner Abstimmung über die
Verhandlungsposition zur Datenschutz-Grundverordnung die Grundlage
für die notwendigen Erlaubnisnormen zu schaffen.

Helmut Graf, Initiator der Berliner Datenschutzrunde und Vorstand
der Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG erklärt hierzu: "Sollte die
Datenschutz-Grundverordnung ohne ausgewogene Regelungen für
zivilgesellschaftliche Organisationen und die mittelständische
Wirtschaft in Kraft treten, drohen gravierende ökonomische und
gesellschaftliche Konsequenzen."

Der Initiator der Pressemitteilung: Berliner Datenschutzrunde

In der Initiative "Berliner Datenschutzrunde" haben sich über 200
mittelständische Unternehmer und Vertreter von Spendenorganisationen
und Markt- und Meinungsforschungsinstituten zusammengeschlossen.
Gemeinsam setzen sich diese für einen modernen Datenschutz ein, der
einen sachgerechten Interessensausgleich zwischen Wirtschaftlichkeit
und Verbraucherschutz fördert und schafft.



Kontakt:

Berliner Datenschutzrunde
c/o Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG, Theodor-Heuss-Str. 2-4,
53177 Bonn
Patrick Spengler, Koordinator
Tel.: 030 288765-936, Fax: 030 288765-97
E-Mail: kontakt@berliner-datenschutzrunde.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

491613

weitere Artikel:
  • MONITOR: Enge Kooperation zwischen Bundeswehr und Terrormilizen in Afghanistan - Opposition fordert Aufklärung Köln (ots) - Entgegen bisheriger Verlautbarungen der Bundesregierung hat die Bundeswehr in Afghanistan eng mit bewaffneten Miliz-Truppen zusammengearbeitet, die für schwere Menschenrechtsverletzungen verantwortlich gemacht werden. Das berichtet das ARD-Magazin MONITOR (17.10.2013,um 22.15 Uhr im Ersten) unter Berufung auf Bundeswehroffiziere. Demnach kooperieren deutsche Soldaten unter anderem mit der sogenannten Afghan Local Police (ALP), die von der Unabhängigen Afghanischen Menschenrechtskommission als Hauptursache für Unruhe und mehr...

  • Agrarreform in trockenen Tüchern / Brüssel beendet Diskussionen, Industrie zufrieden Frankfurt (ots) - Die Agrarreform 2014-2020 ist auf der Zielgeraden. Nach jahrelanger Diskussion konnten sich Rat, Kommission und das EU-Parlament auf einen gemeinsamen Standpunkt einigen. Im Mittelpunkt steht die Verteilung der Einkommensbeihilfen (Prämien) durch die Brüsseler Behörde. Das Paket umfasst den größten finanziellen Einzelposten im EU-Etat, dementsprechend hart wurde gerungen. Die einen wollten mehr Geld in die neuen Mitgliedstaaten pumpen, die anderen wollten unbedingt die Zahlung an weitere ökologische Auflagen mehr...

  • 30 Tage Unrecht: Greenpeace-Aktivisten fordern Freiheit für inhaftierte Crew in Russland / Jugendliche protestieren 30 Stunden vor russischer Botschaft in Berlin Hamburg (ots) - 17. 10. 2013 - Für die Freilassung der seit 30 Tagen in Russland inhaftierten Crew protestieren dieses Wochenende Greenpeace-Aktivisten in 32 Städten in Deutschland. In Berlin werden rund 100 Jugendliche zusammen mit Musikern eine 30-stündige musikalische Mahnwache vor der russischen Botschaft halten. Auch die Jugendlichen fordern ein Ende der Untersuchungshaft für 28 Aktivisten und zwei Journalisten im russischen Murmansk. Die Umweltschützer hatten sich für die durch Klimawandel und Industrialisierung bedrohte Arktis mehr...

  • Sahra Wagenknecht: Obama bleibt erpressbar Berlin (ots) - "Die Abwendung des Staatsbankrotts in den USA ist kein Grund zur Entwarnung", kommentiert Sahra Wagenknecht die Einigung im US-Haushaltsstreit. Die Erste stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE weiter: "Die gute Nachricht für Millionen US-Bürger lautet: Die Tea Party ist mit ihrem Versuch gescheitert, die ohnehin völlig unzureichende Gesundheitsreform von Barack Obama zu beerdigen. Das Geschäftsmodell der USA, niedrige Steuern für Konzerne und Reiche sowie private und öffentliche Verschuldung, hat mehr...

  • Mißfelder: Gespräche zum iranischen Atomprogramm sind erster Schritt für Verhandlungslösung Berlin (ots) - Zur ersten Runde der Gespräche zum iranischen Atomprogramm zwischen dem Iran und den fünf ständigen Mitgliedern des VN-Sicherheitsrates USA, Russland, China, Frankreich, Großbritannien sowie Deutschland erklärt der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Philipp Mißfelder: "Die erste Runde der Gespräche zum iranischen Atomprogramm ist ein Fortschritt und kann der Beginn für eine Verhandlungslösung zum Nuklearkonflikt mit dem Iran sein. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion betrachtet es als positives Signal, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht