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Thüringische Landeszeitung: Handwerk en vogue? / Zur Ausbildung im Handwerk

Geschrieben am 14-10-2013

Weimar (ots) - Wenn Thüringens Handwerker in diesen Tagen über
fehlende Qualität bei Auszubildenden klagen, dann haben sie recht und
nicht recht zugleich. Einerseits ist Kritik an jungen Leuten
wohlfeil. Haben doch bereits geistige Größen wie Sokrates vor mehr
als 2000 Jahre beklagt: "Die Jugend hat schlechte Manieren, verachtet
die Autorität, hat keinen Respekt vor älteren Leuten und schwatzt, wo
sie arbeiten soll". Im Jahr 2013 hört es sich bei der Handwerkskammer
ganz ähnlich an, hat jedoch einen ganz einfachen Hintergrund. Die
Azubis fürs Handwerk sind rar. Wo früher für Handwerksmeister freie
Auswahl unter einem Dutzend Bewerbern herrschte, ist heute Schmalhans
Küchenmeister. Früher pickte man sich den Besten heraus, heute muss
man nehmen, wer kommt - und die kennen oft die Anforderungen des
Berufes gar nicht. Mit der Bürde werden die Handwerker umgehen
müssen. Es ist verständlich, dass man sich darüber unter Meistern
beklagt. Aber mit fehlendem Wettbewerb zwischen den Schülern um
Lehrstellen sinkt schlicht ihre Ambition, besser zu werden. Deshalb
ist der Gedanke, die Schuld in der Schule oder bei den Eltern zu
suchen, nicht sinnvoll. Richtig ist das Ansinnen der Handwerker, auch
mit der Imagekampagne über die "Wirtschaftsmacht von nebenan", die
Berufe und Gewerke aus ihrem Bereich schmackhaft zu machen. Vor
einigen Jahren gab es viele, die unbedingt Koch werden wollten, weil
es dank Fernsehköchen wie Christian Rach en vogue war. Wenn es
gelingt, Handwerksberufe begehrt werden zu lassen und gleichzeitig
vorher klar zu machen, was Lehrlinge erwartet, könnten die Klagen der
Meister wieder verstummen.



Pressekontakt:
Thüringische Landeszeitung
Chef vom Dienst
Norbert Block
Telefon: 03643 206 420
Fax: 03643 206 422
cvd@tlz.de


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